Hitler-Tourbillon

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Hitler-Tourbillon

Artikel: Die Uhrmacher-Woche 1934 No. 12

Beobachtungsuhr

Der eigentliche Grundgedanke für eine solche Uhr entstand weit vor dem Machtantritt Hitlers. Die Entstehung dieser Uhr geht auf eine Anregung der Deutschen Seewarte Hamburg zurück. Diese hatte seit Jahren auf die Entwicklung einer Beobachtungsuhr gedrängt, die in ihren Leistungsparametern dem Marinechronometer ähnlich ist, aber noch am Körper getragen werden kann. Da die Empfindlichkeit der Chronometerhemmung zumindest bei der Verwendung in Taschenuhren entgegenstand, drängte die Seewarte auf eine sehr genaue Uhr mit der wesentlich unempfindlicheren Ankerhemmung.

Verwendungszweck

Es sollte eine besonders präzise Uhr mit hoher Ganggenauigkeit entstehen, die einem ausgewählten Wissenschaftler für Unternehmungen wie Forschungsreisen, Luftfahrten und wissenschaftlichen Beobachtungen etc. von der Deutschen Staatsführung überreicht werden sollte. Ob diese Uhr ihre eigentliche Bestimmung je erfüllte ist ungewiss, die Uhr gilt als verschollen. Mündliche Überlieferungen sprechen davon, daß diese Uhr 1945 mit einem Deutschen U-Boot versank.

Prüfung und Gangergebnis

Im Herbst 1933 wurde diese Uhr zur Prüfung an der Deutschen Seewarte Hamburg in der Klasse für wissenschaftliche Uhren eingereicht. Sie erzielte dabei hervorragende Gangergebnisse.

Entstehung

Dieses Tourbillon mit Ankerhemmung nach der Konstruktion von Alfred Helwig wurde von Schülern der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte (u.a. August Ludwig Spetzler) unter Anleitung von Helwig gefertigt und Hitler am 6. März 1934 anlässlich seines Besuches der Sonderschau "Sachsens Fleiß" in Leipzig übergeben.

Das Original wurde in einem offenen Silbergehäuse ausgeführt und hatte ein versilbertes Strichzifferblatt und gebläute Stahlzeiger. Das Werk war ausgestattet mit einem halbfliegenden Ankertourbillon und zwei nebeneinander geschalteten Federhäusern, Kompensationsunruh und Goldankerrad mit Diamantdeckstein.

Ein von Spetzler gefertigtes und von Helwig reguliertes Duplikat erzielte einen ersten Preis beim Wettbewerb der Hamburger Seewarte.

Literatur