Datei:William Clay fecit ca. Spindeltaschenuhr mit Datum - Oliver Cromwell ca. 1648 (01).jpg

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Beschreibung

William Clay fecit ca. Spindeltaschenuhr mit Datum - Oliver Cromwell ca. 1648

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Historisch bedeutende, puritanische, einzeigrige Spindeltaschenuhr mit Datum - ehemals im Besitz des englischen Staatsmanns Oliver Cromwell, seit 1650 im Besitz der Familie Blackwell. Silber Gehäuse, 31 x 25 mm. Zifferblatt Silber vergoldeter Datumsring. Ovales Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, Spindelhemmung, zweiarmige Stahlunruh.

Wenn ein solcher Kenner historischer und außergewöhnlicher Uhren wie Jonathan Wachsman davon spricht, dies sei "vielleicht das wichtigste und seltenste Stück, das er jemals in Händen hielt", dann ist klar, dass es sich um etwas ganz Besonderes handeln muß. Und in der Tat kommen hier ein nicht leicht zu fassender, dennoch berühmter Uhrmacher, ein Besitzer, der zu den bedeutendsten Gestalten der englischen Geschichte gehört, und die Erzählung einer Uhr zusammen, die in der langen Zeit ihres Bestehens zwar nie in Vergessenheit geriet, aber seit ihrem Übergang in den Familienbesitz vor 370 Jahren nur ein einziges Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde. William Clay Der Londoner Uhrmacher William Clay starb um 1662, und auch wenn seine wenigen bekannten Arbeiten von bester Qualität waren, ist über Leben und Werk doch nicht viel in Erfahrung zu bringen. Man kennt die Namen dreier Lehrlinge, die er zwischen 1646 und 1659 in seiner Werkstatt in der King's Street in Westminster aufgenommen hatte und man weiß, dass er zwar als sogenannter "Brother" mit der Clockmaker's Company verbunden, aber nie ein offizielles Mitglied war. "William Clay fecit" signiert ist die prachtvolle Goldemail-Taschenuhr, die unser Auktionshaus im Jahr 2018 versteigern konnte, und stets erwähnt, wenn es um seine Werke geht, werden eine hervorragende Laternenuhr und eine Uhr, die Oliver Cromwell nach der Belagerung des irischen Städtchens Clonmel im Jahr 1650 seinem Mitstreiter John Blackwell schenkte. Dass genau diese Uhr jetzt in unserer 110. Auktion aufgerufen werden wird, ist für uns genauso sensationell wie es ihr überraschendes Erscheinen auf dem Markt im Jahr 2019 war, als sie von direkten Nachkommen Blackwells verkauft wurde. Oliver Cromwell 1599 wurde Oliver Cromwell in Huntingdon, etwa 90 km nördlich von London, in eine wohlhabende Familie des Landadels geboren. Nach der Huntingdon Grammar School zog es ihn nach Cambridge, wo er am Sidney Sussex College studierte, die Grundlagen für seine spätere Laufbahn legte und die Ideen des Puritanismus in sich aufnahm. Cromwells politische Karriere begann in den 1620er Jahren, als er als Abgeordneter für das Parlament diente. Er war bekannt für seine puritanischen Überzeugungen und seine Opposition gegen die Herrschaft von König Karl I. Während des Englischen Bürgerkriegs, der von 1642 bis 1651 dauerte, stieg Cromwell schnell in den Rängen der Parlamentsarmee auf. Er gründete die Ironsides, eine Truppe von tapferen und disziplinierten Soldaten - in der Mehrzahl Puritaner -, die zu einem Rückgrat seiner Macht wurden. In den Schlachten von Marston Moor (1644) und Naseby (1645) führte er die parlamentarische Armee zu entscheidenden Siegen, die das Schicksal Englands für immer verändern sollten. Nach der von ihm unterstützen Hinrichtung König Karls I. und der Ausrufung der Republik stand Cromwell an der Spitze einer neuen Ära in England. Als Lordprotektor regierte er das Commonwealth von England, Schottland und Irland mit eiserner Faust. Er führte Reformen durch, um die Verwaltung zu verbessern und die religiöse Toleranz zu fördern, während er gleichzeitig autoritäre Maßnahmen gegen politische Gegner ergriff. Viele seiner Entscheidungen waren umstritten, vor allem die Geschehnisse während der brutalen Rückeroberung Irlands ab 1649 belasten bis heute die Geschichte beider Länder. Oliver Cromwell starb am 3. September 1658 im Alter von 59 Jahren. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Richard für kurze Zeit die Rolle des Lordprotektors, doch seine Regierung war instabil und wurde schließlich gestürzt. Die Monarchie wurde 1660 mit der Restauration von König Karl II. wiederhergestellt, und Cromwells Leichnam wurde exhumiert, öffentlich gehängt und enthauptet. Cromwells Uhr und John Blackwell John Blackwell (1624-1701), war der älteste Sohn von John Blackwell (1594-1658), einem wohlhabenden Londoner Kaufmann und Lebensmittelhändler von König Karl I. mit starken puritanischen Idealen. Wenn auch nicht von Rückschlägen verschont, war er doch ein angesehener Offizier, der von Cromwell ein Kommando über seine Ironside-Truppe übertragen bekam. Zudem wurde er zum stellvertretenden Kriegsschatzmeister ernannt; durch die Heirat Blackwells mit Elizabeth Smithsby, einer Cousine Cromwells, waren beide auch familiär verbunden. Während des erwähnten Feldzugs nach Irland, der die dort entstandene Allianz zwischen der irischen Konföderation und den Royalisten um Karl II., den Sohn des hingerichteten Karl I. treffen sollte, kam es von April bis Mai 1650 zur Belagerung von Clonmel. Gemäß der Familienüberlieferung erhielt Blackwell dort die Uhr als Geschenk. Bedenkt man die gemeinsamen Überzeugungen der beiden Männer, die sich stark dem Puritanismus verpflichtet fühlten, ist Cromwells Uhr ein durchaus sinnfälliges Geschenk: Im einfachen ovalen Silbergehäuse findet sich auf dem Zifferblatt als einziger Schmuck eine gravierte Hand, die auf dem vergoldeten Datumsring den Tag anzeigt. Mit 31 x 25 mm ist die Uhr außerdem von sehr zurückhaltender Größe und insofern kein Stück, das der prunkvollen Inszenierung eigenen Wohlstands dient - ganz anders als Clays 22-karätige Goldemail-Taschenuhr mit ihrer überwältigenden Fülle farbigen Champlevé-Emails, die einige Jahre zuvor entstand. Trotz seiner engen Nähe zu Cromwell überstand Blackwell die Restauration nach dessen Tod. Er wurde jedoch dauerhaft von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen und ging 1684 mit seiner zweiten Frau, einer Tochter des berühmten republikanischen Generals John Lambert, nach Amerika. Sie ließen sich in der Massachusetts Bay nieder, wo ihm von William Penn das Gouverneursamt von Pennsylvania angeboten wurde. 1693 oder 1694 kehrten sie nach England zurück, wo Blackwell 1701 in Bethnal Green starb. Cromwells Uhr ging auf den irischen Zweig der Familie Blackwell über, der sich schon in der Zeit vor Cromwell auf der Insel niedergelassen hatte und dort den Namen Bagwell trug. Im Jahr 1808 zeigte Oberst Bagwell (1751-1816), der damalige Besitzer, die Uhr Richard Gough (1735-1809), einem angesehenen Antiquar und Autor von "A short genealogical view of the family of Oliver Cromwell" (London, 1785). Gough ließ Cromwells Uhr in drei Positionen skizzieren, bevor er die Zeichnungen unter dem Pseudonym "P.Q." im "Gentleman's Magazine" veröffentlichte. Seitdem war die Uhr nur noch einmal in der Öffentlichkeit zu sehen. Damals war sie im Besitz von Oberst Bagwells Ururenkelin Elizabeth Langley (1864-1953) und wurde im Dezember 1914 in der Somersetshire Archaeological and Natural History Society ausgestellt. Ein Foto davon erschien Jahre später im Magazin "The Connoisseur" von 1919. 100 Jahre danach war Cromwells Uhr immer noch im Besitz der Blackwell-Nachfahren, als sie sich entschlossen, sich von dem wertvollen Stück zu trennen. Nicht nur wegen der lange zurückliegenden Zeiten, auch aufgrund seiner puritanischen Haltung und der posthumen Verurteilung ist es eines der extrem seltenen Objekte, das direkt mit Oliver Cromwell, einem der bedeutendsten Staatsmänner in der Geschichte Englands, verbunden werden können. Ein Stück von großem historischem Wert, das die Jahrhunderte in perfektem Zustand überdauert hat.

Portrait John Bagwell https://www.proantic.com/en/477853-portrait-of-john-bagwell-mp-1751-1816-c1800.html Buch A short genealogical view of the family of Oliver Cromwell https://books.google.de/books?id=VXJbAAAAQAAJ&pg=PR3&hl=de&source=gbs_selected_pages&cad=1#v=onepage&q&f=false The Connoisseur 1919 https://archive.org/details/connoisseur54londuoft/page/38/mode/2up

A historically important, Puritan style, one-handed verge pocket watch watch with date - former property of the English statesman Oliver Cromwell, owned by the Blackwell family since 1650. Silver Case. 31 x 25 mm. Silver dial, gilt date ring. Oval full plate movement, chain/fusee, verge escapement, two-arm steel balance.

If an expert in historical and remarkable timepieces like Jonathan Wachsman states that this "may be the most important and rarest piece I ever held in my hands", the object must clearly be a truly exceptional watch. And indeed this is the case where a somewhat elusive if renowned English watchmaker, an owner who is one of the most important figures in English history come together with the history of a watch that is remarkable in itself in that it was never forgotten but has only ever been presented to the public once since it became a family property 370 years ago. William Clay London watchmaker William Clay died circa 1662 and even though the few pieces we know to be his work are of supreme quality, little information is found about his life and work. The names of three apprentices he took on between 1646 and 1659 in his workshop at King‘s Street in Westminster are known and we know that he had a close connection to the Clockmaker's Company as a so-called brother but was never an official member of the Company. The magnificent gold enamel pocket watch by Clay, which we were able to sell during an auction in 2018, was signed "William Clay fecit". Other famous pieces by Clay include a remarkable lantern clock and a watch given by Oliver Cromwell to his comrade in arms John Blackwell after the siege of Irish town Clonmel in 1650. That we are now able to present this watch during our 110th auction, is a sensational event for us that equals the appearance of the watch itself on the market in 2019, when it was sold by a direct descendant of Blackwell. Oliver Cromwell Oliver Cromwell was born in 1599 in Huntingdon, approx. 90 km north of London to a wealthy family of the landed gentry. After attending Huntingdon Grammar school he went to Cambridge, where he studied at Sidney Sussex College and laid the foundation for his later career, taking in the ideas of puritanism. Cromwell’s career begann in the 1620s when he became a Member of Parliament; he was famous for his Puritan beliefs and his opposition to the reign of King Charles I. During the English Civil War from 1642 to 1651 Cromwell rose quickly through the ranks of the Parliament’s forces. He founded the Ironsides, a squad of brave and disciplined soldiers – mainly Puritans – which became a backbone of his power. In the battles of Marston Moor (1644) and Naseby (1645) Cromwell led the parliamentary army to crucial victories that would change the fate of the country forever. After the execution of Charles I and the proclamation of the republic, which Cromwell supported, he stood at the beginning of a new era in England. As Lord Protector he ruled the Commonwealth of England, Scotland and Ireland with an iron fist. He introduced reforms to improve government and support religious tolerance while at the same time being extremely dictatorial against political enemies. Many of his decisions were controversial and in particular the events during his brutal Irish campaign after 1649 put a severe strain on the relationship between the two countries. Oliver Cromwell died on September 3, 1658 at the age of 59. After his death his son Richard became Lord Protector for a short while but his rule was weak and eventually toppled. After the Restoration of the monarchy under the rule of King Charles II in 1660 Cromwell’s body was exhumed and subjected to a posthumous public execution. Cromwell's watch and John Blackwell John Blackwell (1624-1701), was the eldest son of John Blackwell (1594-1658), a wealthy merchant in London and grocer to the court of King Charles I. Despite some setbacks, he was a renowned officer who was entrusted with commanding Cromwell’s Ironsides. He also held the position of deputy treasurer of war; because of his marriage to Elizabeth Smithsby - a cousin of Cromwell - the two men also shared a family connection. During the aforementioned Ireland campaign which was intended to crush the alliance between the Irish Confederation and the Royalists around Charles II, the son of the executed former king, the siege of Clonmel took place in April and May 1650. According to family lore this was where Blackwell received the watch as a gift. Taking into account the strong Puritan beliefs of both men, Cromwell’s watch is truly a fitting gift: The dial in a simple oval silver case features only one ornamental element, which is an engraved pointer indicating the day in a gilt date ring. At 31 x 25 mm the watch is also relatively small and certainly not an object that boasts of personal wealth – so very different to Clay’s 22 K gold enamel pocket watch with its abundance of colourful Champlevé enamel created a few years earlier. Despite his closeness to Cromwell, Blackwell survived the restoration after Cromwell’s death. He was, however, permanently barred from holding a public office and in 1684 emigrated to America with his second wife, a daughter of famous republican general John Lambert. They settled at Massachusetts Bay, where Blackwell was offered the position of Governor of Pennsylvania by William Penn. In 1693 or 94 the family returned to England. Blackwell died in Bethnal Green in 1701. Cromwell’s watch went to the Irish branch of the family which had settled in Ireland before the times of Cromwell under the name of Bagwell. In 1808 Colonel Bagwell (1751-1816), owner of the watch at the time, showed it to Richard Gough (1735-1809), a renowned antiques dealer and author of "A short genealogical view of the family of Oliver Cromwell" (London, 1785). Gough had three different illustrations of Cromwell’s watch done which he eventually published in the "Gentleman's Magazine" under the alias "P.Q.". Since then the watch was only shown in public once more, when Colonel Bagwell’s great-great-granddaughter Elizabeth Langley (1864-1953) exhibited it at the Somersetshire Archaeological and Natural History Society in December 1914. Years later a photograph was published in "The Connoisseur" magazine of 1919. 100 years later Cromwell’s watch was still in the property of the Blackwell descendants, when they decided to let this remarkable piece go. Not only because of the centuries that have passed since, but also because of his Puritan beliefs and his posthumous conviction, this is one of the extremely rare objects that can be directly connected to Oliver Cromwell, one of the most important statesmen in the history of England. A piece of outstanding historical value, that has survived through the centuries in perfect condition.

Portrait of John Bagwell https://www.proantic.com/en/477853-portrait-of-john-bagwell-mp-1751-1816-c1800.html Book: A short genealogical view of the family of Oliver Cromwell https://books.google.de/books?id=VXJbAAAAQAAJ&pg=PR3&hl=de&source=gbs_selected_pages&cad=1#v=onepage&q&f=false The Connoisseur 1919 https://archive.org/details/connoisseur54londuoft/page/38/mode/2up


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