Datei:Johann Heinrich Seyffert, Dresden, Nr. 4, circa 1800 (1).jpg

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Johann Heinrich Seyffert, Dresden, Nr. 4, Höhe 1310 mm, circa 1800

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Deutsche Sekundenpendeluhr von außergewöhnlicher historischer Bedeutsamkeit für die Epoche der Präzisions-Zeitmessung in Dresden Geh.: profiliertes schwarzes Uhrengehäuse mit getreppter Basis und gewölbtem Giebelabschluß; einteilig gefederte Fronttür- und dreiteilige Seitenverglasung, jeweils mit vergoldeten Zierleisten. Ziffbl.: versilbertes Regulatorzifferblatt mit großer oben liegender kleiner Sekunde und segmentförmigem Ausschnitt für digitale Stundenanzeige I-XII; gebläute Stahlzeiger für Zentralminute und Sekunden; signiert: Nr. 4 J.H. Seyffert 1800. Werk: Gewichtsantrieb nach Huygens über vorneliegende Schnurrolle mit Gesperr; schmales, massives 4-Pfeiler-Messingwerk mit nur vier Rädern; Graham-Hemmung; gefirnisstes Holzpendel mit schwerer Messing-Pendellinse an Federaufhängung.

Begehrtes und kostbares Sammlerstück von insgesamt ca. zehn Präzisionspendeluhren mit eigener Nummerierung. Ein vergleichbares Objekt stellt die astronomische Bodenstanduhr Nr. 5 um 1801 dar, die sich in der Sammlung des Mathematisch-Physikalischen Salons im Dresdner Zwinger befindet.

Johann Heinrich Seyffert (1751-1817) Er war zu seiner Zeit wohl der bedeutendste Uhrmacher Sachsens, obwohl er vermutlich keine Meisterprüfung ablegte. Nach dem Tod seines Vorgängers Köhler wurde Seyffert Anfang 1801 Inspektor des Mathematisch-Physikalischen Salons. Seyffert gilt als "heimlicher und unernannter" Hofuhrmacher König Friedrich August I., welcher auch verhinderte, dass die Dresdener Kleinuhrmacherinnung ihn wegen seines mangelnden Ausbildungsnachweises die Ausübung des Handwerks untersagten. Seyffert verkaufte die meisten seiner Uhren an die königliche Familie, Wissenschaftler und Forscher. So verkaufte er beispielsweise einen bedeutenden Taschenchronometer von bemerkenswerter Ganggenauigkeit an Alexander von Humboldt. Quelle: Reinhard Meis "A. Lange & Söhne", München 1997, Seite 18ff.

Die herausragende Bedeutung des heimlichen Hofuhrmachers Johann Heinrich Seyffert, der die meisten seiner Uhren an die Familie des Kurfürsten und späteren Königs Friedrich August I. verkauft hat, spiegelt sich in der Publikation "Dresden - in der Geschichte der Uhrmacherei" (Erinnerungsausgabe zum 50 jährigen Jubiläum der Firma Robert Pleissner, Dresden 1924) von Paul Pleissner (S.14) wieder: "In der Kette der Entwicklung der Dresdner Uhrmacherei tritt uns zu Beginn des 19. Jahrhunderts vor allem ... Johann Heinrich Seyffert entgegen. ... Seyffert war gleichfalls eigener Pfadfinder in der Uhrmacherei... . War er für seine Zeit der unernannte Uhrmacher des Hofes, und kam selbst Alexander von Humboldt zu ihm, um Seyffertsche Chronometer als Beobachtungsuhren mit auf seine Reisen zu nehmen, so ist heute kein Zweifel, dass Dresden zu seiner Zeit keinen geschulteren und höherstrebenden Uhrmacher besaß als ihn. Er pflegte nur die technisch höher entwickelte, namentlich wissenschaftlichen Arbeiten dienende Uhr. Zu diesem Zwecke mühte er sich stets um vollkommenste Hemmungen. Allen Schmuck am Werke war er abhold. Er stand mit den bekanntesten französischen Uhrmachern, so mit dem Hause Breguet, in Verbindung. Die wenigen erhaltenen Arbeiten aus seiner Hand .... sind durchweg vornehme Arbeiten, die eine ernstere fachtechnische Ausbildung förmlich voraussetzen."

Abgebildet und beschrieben in Reinhard Meis, "100 Jahre Uhrenindustrie in Glashütte von 1845 bis 1945", Band I, München 2011, Seite 28f.

A German astronomical precision regulator - a device of remarkable significance for the development of precision timekeeping in Dresden at the time Case: moulded black case with stepped base and domed upper pediment, one-piece spring-loaded front door and three glass panelled sides. Dial: silvered regulator dial with large small seconds display, window for digital Roman hours I-XII, central minutes and seconds with blued steel hands; signed "Nr. 4 J.H. Seyffert 1800". Movm.: Huygens system with two weights on endless cord, solid 4 pillar brass movement with only 4 wheels. Graham escapement, spring-suspended varnished pendulum with wooden rod and heavy brass bob.

A fine and precious collector’s piece - one of about 10 numbered precision pendulum clocks. A similar piece is the astonomical long case clock no. 5 that dates to around 1801 and is kept in the collection of the "Mathematisch-Physikalischer Salon" in Dresden.

Johann Heinrich Seyffert (1751-1817) Seyffert was the most eminent Saxon watchmaker of his time, even though he probably never passed his master's examination. In 1801 Seyffert became inspector of the Mathematical-Physical Salon. He is considered the "secret and unappointed" watchmaker to King Frederick Augustus I, who also protected Seyffert from the Dresden clockmakers company that wanted to bar him from carrying on his craft because of his missing apprentice certificates. Seyffert sold most of his watches to the royal family, scientists and explorers. One of his customers was Alexander von Humboldt, who bought an important pocket chronometer of exceptional accuracy for his expeditions. Source: "A. Lange & Söhne" by Reinhard Meis, Munich 1997, pp.18.

The exceptional reputation of the "secret" clockmaker to the court Johann Heinrich Seyffert, who sold most of his clocks to the family of the Elector and later King Frederick August I, is apparent in the publication "Dresden - in der Geschichte der Uhrmacherei" (Dresden and the history of clockmaking), which was published by Paul Pleissner on the occasion of the 50th anniversary of the Robert Pleissner company, Dresden 1924 (page 14): "When we look at the history of watchmaking in Dresden in the early 19th century, we first and foremost see ... Johann Heinrich Seyffert. ... In the field of watchmaking, Seyffert was a pioneer in his own right... . ‘Unofficial’ watchmaker to the court, consulted by Alexander von Humboldt who wanted to use Seyffert‘s chronometers as deck watches on his travels - there is little doubt that in his time Dresden had no watchmaker with better skills or higher ambitions than Seyffert. He was only interested in the most sophisticated watches that could be used for scientific purposes. To this end he always sought the perfect escapement and avoided any kind of ornamentation on the movement. He was in contact with the most famous French watchmakers such as the house of Breguet. The very few watches made by Seyffert that have survived .... are without exception extremely fine pieces that would not have been possible to create without the most extensive specialist training."

Described and illustrated in "100 Jahre Uhrenindustrie in Glashütte von 1845 bis 1945" Volume I, by Reinhard Meis, Munich 2011, page 28f.


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