Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik: Unterschied zwischen den Versionen

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[[1883/de|1883]] erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft und die Umbenennung in [[Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik]] (H.A.U.). Der Sitz der Firma befand sich bis [[1901/de|1901]] in Hamburg, wurde dann aber nach Schramberg verlegt. In ständigem Wettbewerb mit der Firma Junghans entwickelte sich das Unternehmen immer mehr. Um [[1920/de|1920]] wurde eine Werkssiedlung für Betriebsangehörige im Glasbachtal gebaut. Doch die wirtschaftlichen schweren Jahre 1925/26 zwingen die Firma mit dem stärkeren Konkurrenzunternehmen Junghans zu kooperieren. Von [[1928/de|1928]] bis [[1930/de|1930]] wurden [[ATO]] - Uhren durch die Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik in Lizenz gefertigt. Am [[1. Juli]] [[1926/de|1926]] wird eine Interessengemeinschaft gegründet, zu der auch die [[Gustav Becker|Vereinigten Uhrenfabriken AG, vormals Gustav Becker]], Schlesien gehören. Da sich jedoch die wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert, kommt es am [[1. Juli]] [[1930/de|1930]] zur Übernahme der Fabrik durch die Gebrüder Junghans AG.  
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[[1883/de|1883]] erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (Aktienkapital: 160.000 RM) und die Umbenennung in [[Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik]] (H.A.U.). Der Name kam zustande durch den Sitz der Firma in Hamburg  und das Fertigungsspektrum amerikanischer Bauweise - den sog. Amerikaneruhren.<br>
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Der Sitz der Firma befand sich bis [[1901/de|1901]] in Hamburg, wurde dann aber nach Schramberg verlegt. In ständigem Wettbewerb mit der Firma Junghans entwickelte sich das Unternehmen immer mehr. Von 1876 bis 1905 stieg die Anzahl der Beschäftigten von 50 auf 1000 an. 1919 zog sich der Firmengründer Paul Landenberger aus dem Geschäft zurück. Der älteste Sohn Paul (1891 Lehrling, 1900 Prokurist, 1915 Vorstandsmitglied) wurde 1921 Generaldirektor und die Söhne Richard und Kurt, sowie der Schwiegersohn Paul Gunsser wurden Direktoren. Um [[1920/de|1920]] wurde eine Werkssiedlung für Betriebsangehörige im Glasbachtal gebaut. 1925, dem Jahr des 50-jährigen Bestehens sind 2.200 Arbeiter und Angestellte tätig, die täglich 5.00 Uhren und 15.000 Wecker herstellen. Doch die wirtschaftlichen schweren Jahre 1925/26 zwingen die Firma mit dem stärkeren Konkurrenzunternehmen Junghans zu kooperieren. Am [[1. Juli]] [[1926/de|1926]] wird eine Interessengemeinschaft gegründet, zu der neben der '''Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik AG''' und der [[Gebrüder Junghans AG]] auch die [[Gustav Becker|Vereinigten Uhrenfabriken AG, vormals Gustav Becker]], Schlesien gehören.<br>
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Von [[1928/de|1928]] bis [[1930/de|1930]] wurden [[ATO]] - Uhren durch die Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik in Lizenz gefertigt. 
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Mit der Gründung der Interessengemeinschaft und der damit verbundenen Aktienübernahme war der Weg zur Fusion der 3 Hersteller geebnet. Da sich die wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert, kommt es am [[1. Juli]] [[1930/de|1930]], rückwirkend zum 1.7.1929, zur Übernahme der Fabrik durch die Gebrüder Junghans AG. Am 18.9.1930 wurde dem Gemeinderat Schramberg mitgeteilt:<br>
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''Zum Zweck von Ersparnissen in der Verwaltung und Fabrikation haben sich die Gebrüder Junghans A.G., die Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik und die Vereinigten Freiburger Uhrenfabriken A.G. incl. vorm. Gustav Becker, welche seither durch  Interessengemeinschaft verbunden waren, jetzt vollständig fusioniert, so daß diese 3 Firmen nunmehr gemeinsam die Gebrüder Junghans A.G. bilden ...''
  
 
== Wortmarken der Hamburg-Amerikanische-Uhrenfabrik ==
 
== Wortmarken der Hamburg-Amerikanische-Uhrenfabrik ==

Version vom 22. September 2012, 14:44 Uhr

Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik

Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik Schramberg
Bildmarke für die in Lizenz gefertigten ATO-Uhren

Deutsche Uhrenfabrikation


Großuhrenfabrik Landenberger und Lang

Der Gründer der "Pfeilkreuz"-Uhrenfabrik, Paul Landenberger trat 1869 in die Firma Junghans ein. Er wurde bald Prokurist und heiratete am 27. August 1872 Frida Junghans, die Tochter des verstorbenen Gründers Erhard Junghans. Als Paul Landenberger erkannte, dass eine Teilhaberschaft nicht zu erlangen war und die Firma auf die beiden Söhne übertragen werden würde, machte er sich mit Philipp Lang aus St. Johann im Schramberger Göttelbachtal selbstständig und gründete eine eigene Großuhrenfabrik Landenberger und Lang. Die ersten Jahre waren schwierig, 1882/1883 kam es zum Konkurs der Großuhrenfabrik Landenberger & Lang, so dass zur Verbesserung der wirtschaftlichen Struktur 1883 eine Aktiengesellschaft gegründet werden musste, die den Namen Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik erhielt.

Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik (H.A.U.)

1883 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (Aktienkapital: 160.000 RM) und die Umbenennung in Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik (H.A.U.). Der Name kam zustande durch den Sitz der Firma in Hamburg und das Fertigungsspektrum amerikanischer Bauweise - den sog. Amerikaneruhren.
Der Sitz der Firma befand sich bis 1901 in Hamburg, wurde dann aber nach Schramberg verlegt. In ständigem Wettbewerb mit der Firma Junghans entwickelte sich das Unternehmen immer mehr. Von 1876 bis 1905 stieg die Anzahl der Beschäftigten von 50 auf 1000 an. 1919 zog sich der Firmengründer Paul Landenberger aus dem Geschäft zurück. Der älteste Sohn Paul (1891 Lehrling, 1900 Prokurist, 1915 Vorstandsmitglied) wurde 1921 Generaldirektor und die Söhne Richard und Kurt, sowie der Schwiegersohn Paul Gunsser wurden Direktoren. Um 1920 wurde eine Werkssiedlung für Betriebsangehörige im Glasbachtal gebaut. 1925, dem Jahr des 50-jährigen Bestehens sind 2.200 Arbeiter und Angestellte tätig, die täglich 5.00 Uhren und 15.000 Wecker herstellen. Doch die wirtschaftlichen schweren Jahre 1925/26 zwingen die Firma mit dem stärkeren Konkurrenzunternehmen Junghans zu kooperieren. Am 1. Juli 1926 wird eine Interessengemeinschaft gegründet, zu der neben der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik AG und der Gebrüder Junghans AG auch die Vereinigten Uhrenfabriken AG, vormals Gustav Becker, Schlesien gehören.
Von 1928 bis 1930 wurden ATO - Uhren durch die Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik in Lizenz gefertigt. Mit der Gründung der Interessengemeinschaft und der damit verbundenen Aktienübernahme war der Weg zur Fusion der 3 Hersteller geebnet. Da sich die wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert, kommt es am 1. Juli 1930, rückwirkend zum 1.7.1929, zur Übernahme der Fabrik durch die Gebrüder Junghans AG. Am 18.9.1930 wurde dem Gemeinderat Schramberg mitgeteilt:
Zum Zweck von Ersparnissen in der Verwaltung und Fabrikation haben sich die Gebrüder Junghans A.G., die Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik und die Vereinigten Freiburger Uhrenfabriken A.G. incl. vorm. Gustav Becker, welche seither durch Interessengemeinschaft verbunden waren, jetzt vollständig fusioniert, so daß diese 3 Firmen nunmehr gemeinsam die Gebrüder Junghans A.G. bilden ...

Wortmarken der Hamburg-Amerikanische-Uhrenfabrik

  • Pfeilkreuz
  • Eclypse
  • Lux

Uhrenmuseum

Weiterführende Informationen

Literatur

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0