Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik

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(siehe auch: Landenberger und Lang)

Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik Schramberg
Die Pfeilkreuzmarke wurde ab 1891 auf Zifferblättern und Uhrwerken der H.A.U. angebracht.
Bildmarke für die in Lizenz gefertigten ATO-Uhren

Deutsche Uhrenfabrikation

Geschichte

Großuhrenfabrik Landenberger und Lang

Der Gründer der "Pfeilkreuz"-Uhrenfabrik, Paul Landenberger trat 1869 in die Firma Junghans ein. Er wurde bald Prokurist und heiratete am 27. August 1872 Frida Junghans, die Tochter des verstorbenen Gründers Erhard Junghans. Als Paul Landenberger erkannte, dass eine Teilhaberschaft nicht zu erlangen war und die Firma auf die beiden Söhne übertragen werden würde, machte er sich mit Philipp Lang aus St. Johann im Schramberger Göttelbachtal selbstständig und gründete eine eigene Großuhrenfabrik unter dem Namen Landenberger und Lang. Die ersten Jahre waren schwierig, 1882/1883 kam es zum Konkurs der Großuhrenfabrik Landenberger & Lang, so dass zur Verbesserung der wirtschaftlichen Struktur 1883 eine Aktiengesellschaft gegründet werden musste, die den Namen Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik erhielt.

Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik (H.A.U.)

1883 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (Aktienkapital: 160.000 Reichsmark) und die Umbenennung in Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik (H.A.U.). Der Name kam durch den Sitz der Firma in Hamburg und das Fertigungsspektrum amerikanischer Bauweise - den sog. Amerikaneruhren zustande. Der Sitz der Firma befand sich bis 1901 in Hamburg, wurde dann aber nach Schramberg verlegt. Wegen Arbeitskräftemangel wurde um 1900 in Alpirsbach ein Zweigbetrieb gegründet. In ständigem Wettbewerb mit der Firma Junghans entwickelte sich das Unternehmen immer mehr. Von 1876 bis 1905 stieg die Anzahl der Beschäftigten von 50 auf 1000 an. 1919 zog sich der Firmengründer Paul Landenberger aus dem Geschäft zurück. Der älteste Sohn Paul (1891 Lehrling, 1900 Prokurist, 1915 Vorstandsmitglied) wurde 1921 Generaldirektor und die Söhne Richard und Kurt, sowie der Schwiegersohn Paul Gunsser wurden Direktoren. Um 1920 wurde eine Werkssiedlung für Betriebsangehörige im Glasbachtal gebaut. 1925, dem Jahr des 50-jährigen Bestehens sind 2.200 Arbeiter und Angestellte tätig, die täglich 5.00 Uhren und 15.000 Wecker herstellen. Doch die wirtschaftlichen schweren Jahre 1925/26 zwingen die Firma mit dem stärkeren Konkurrenzunternehmen Junghans zu kooperieren. Am 1. Juli 1926 wird eine Interessengemeinschaft gegründet, zu der neben der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik AG und der Gebrüder Junghans AG auch die Vereinigten Uhrenfabriken AG, vormals Gustav Becker, Schlesien gehören.

Von 1928 bis 1930 wurden ATO - Uhren durch die Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik in Lizenz gefertigt. Mit der Gründung der Interessengemeinschaft und der damit verbundenen Aktienübernahme war der Weg zur Fusion der 3 Hersteller geebnet. Da sich die wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert, kommt es am 1. Juli 1930, rückwirkend zum 1.7.1929, zur Übernahme der Fabrik durch die Gebrüder Junghans AG. Am 18.9.1930 wurde dem Gemeinderat Schramberg mitgeteilt:
Zum Zweck von Ersparnissen in der Verwaltung und Fabrikation haben sich die Gebrüder Junghans A.G., die Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik und die Vereinigten Freiburger Uhrenfabriken A.G. incl. vorm. Gustav Becker, welche seither durch Interessengemeinschaft verbunden waren, jetzt vollständig fusioniert, so daß diese 3 Firmen nunmehr gemeinsam die Gebrüder Junghans A.G. bilden ...

Weiterführende Informationen

Uhrenmodelle

Uhrwerke

Archiv


Wortmarken der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik

  • Pfeilkreuz
  • Eclypse
  • Lux

Uhrenmuseum

Literatur

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0