Janvier, Antide

Aus Watch-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

(siehe auch: Janvier)

Antide Janvier
Uhr von Antide Janvier im Musée International d’Horlogerie
Antide Janvier au Louvre, Paris, circa 1804, Museale, astronomische Audienz Tischuhr - Monatsläufer - mit 24-Stunden Zifferblatt und 10-Minuten-Hilfszifferblatt, Mondphase, Mondalter und Réaumur Thermometer
Janvier à Verdun, Werk Nr. 117, circa 1775

Pariser Uhrmacher, Frankreich

Antide Janvier wurde am 1. Juli 1751 in Briva, einem Weiler (kleine Siedlungsform: kleiner als ein Dorf, größer als ein Gehöft) bei Lavans-lès-Saint-Claude im französischen Département Jura geboren. Er war de Sohn von Claude Étienne Janvier und Marie Françoise Tournier. Sein jüngerer Bruder Joseph wurde 1754 geboren und erlernte auch das Handwerk eines Uhrmachers.

Antide erlernte die Grundlagen des Uhrmacherberufes von seinem Vater Claude Étienne Janvier, der das Talent seines Sohnes erkannte und ihn frühzeitig förderte. Er wurde in Latein, Griechisch, Mathematik und Astronomie von einem örtlichen Abt unterrichtet. Bereits im Alter von fünfzehn Jahren konstruierte und fertigte er 1766 eine Armillarsphäre (Modell des Sonnensystems), die er der Akademie der Wissenschaften, Literatur und Kunst von Besançon vorstellte und die dort viel Bewunderung fand. Am 24. Mai 1768 wurde ihm dafür eine schriftliche Anerkennung von der Akademie der Wissenschaften überreicht. Nach seiner Ausbildung bei Uhrmacher Devanne, reparierte er 1770 für Kardinal Granvelle in Besançon ein alte Tischuhr, hergestellt um 1564 in Augsburg.

Als Hersteller von komplizierten und schwierigen Uhren in allerhöchster Qualität, einschließlich vieler Pendulen, Globen, astronomischer Uhren, Sphären und Planetarien, erwarb sich Janvier schnell Anerkennung.

Von 1771 bis 1772 hielt er sich von in Morez auf, zog 1773 nach Verdun und heiratete dort. Ab 1775 war in Paris und Versailles tätig. 1783 fertigte er zwei Sphären für Ludwig XVI, daneben wurde er Uhrmacher des Bruders von Ludwig XVI dem späteren König Ludwig XVIII. Während der Französischen Revolution verbrachte er wegen dieser königlichen Verbindungen viel Zeit im Gefängnis und geriet danach in finanzielle Nöte, da viele seiner Arbeiten nicht bezahlt wurden. Von 1789 bis 1801 entwirft und fertigt Antide Janvier eines seiner großten Meisterwerke: Eine Uhr, die eine Armillarsphäre antreibt.

Janvier fertigte auch Uhren für Abraham-Louis Breguet, welche dieser unter seinem Namen verkaufte. Unter dem Konsulat 1802 eröffnete er eine Schule für Uhrmacherei. Antide Janvier wurde Hofuhrmacher des Königs Louis XVIII und gewann die Goldmedaille auf der Ausstellung 1823.
Im Jahre 1825 wurde er nominiert oder benannt zum Ritter im Ehrenlegion. (Janvier, horloger ordinaire du roi. Paris. Demande la Légion d'honneur, Archives Nationales). Unter Karl X bekam er 1826 eine kleine Pension zugesprochen. Er war am Rue Saint-André des Arts n° 26 anässig.


Antide Janvier verstarb in Paris im Krankenhaus "Hôspital Cochin" 23. September 1835 um 8 Uhr morgens im Alter von 84 Jahren vollkommen vergessen in völliger Armut. Auf seiner Todesakte stand: "Antide Janvier, staatenlos", "Todesursache: Alter". Am 26. Oktober 1835 wurde sein Nachlass bekanntgemacht auf Antrag von Theresa Melanie Sylvie Delatour, Rentier wohnhaft in Saint Lupicin (Jura). Heute ist klar was für ein ausserordentliche Uhrmacher Antide Janvier war, Besançon und Saint-Claude ehren ihn mit Straßennamen. Die größte Sammlung seiner Meisterwerke welche für die Öffentlichkeit zugänglich ist, befinden sich heute im Musée Paul-Dupuy in Toulouse.

Weiterführende Informationen

Literatur

Essai sur les Horloges Publiques - 1811 Antide Janvier
Antide Janvier 1751-1835 Horloger des étoiles ; Autor, Michel Hayard: l'Image du Temps (Villeneuve-Tolosane)1995; ISBN 2911063007
Antide Janvier - mécanicien-astronome horloger ordinaire du Roi; Autor, Jean-Dominique Augarde, Jean Nérée Ronfort. Centre de recherches historiques sur les maîtres ébénistes (Paris); 1998. ISBN 2913496008.

Weblinks