Moser, Georg Heinrich

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Schweizer Uhrmacher

Georg Heinrich Moser "Henri" wurde am 13. Mai 1844 als einziger Sohn von Johann Heinrich Moser und Charlotte Mayu, in Petersburg geboren. Er verlebte eine unstete Jugend, nachdem er seine Mutter als Sechsjähriger verloren hatte. 1865 trat er in den Fabrikationsbetrieb seines Vaters in Le Locle ein und unternahm bereits ein Jahr später eine ausgedehnte Geschäftsreise nach Russland. Erste Erfolge machten ihn leichtsinnig und arrogant, und als er nach seiner Rückkehr 1867 in Le Locle einen Skandal verursacht hatte – er züchtigte wegen eines kritischen Zeitungsartikels über ihn den vermeintlichen Autor, einen Lehrer vor dessen Schulklasse – versetzte der Vater Henri zunächst an den Hauptsitz seines Unternehmens nach St. Petersburg, brach jedoch aufgrund weiterer negativer Vorkommnisse 1868 endgültig mit dem Sohn und entliess ihn.

Georg Heinrich Moser machte nachher verschiedene Reise nach Turkestan, Zentralasien mit den Stationen Taschkent, Samarkand und Buchara. Der Versuch einer Annäherung an seinen Vater und eines Wiedereintritts in das väterliche Geschäft scheiterte und als der Vater am 23. Oktober 1874 in Schaffhausen erbte dessen zweite Gattin das Uhrenimperium. Auf seinen Reisen begann Henri Moser frühzeitig, Orientalia zu sammeln was schließlich zu einer großen Sammlung führte. Henri Moser wurde 1893 vom österreichischen Finanzminister Benjamin Kallay zum Generalkommissär für Bosnien und Herzegowina ernannt. Durch eine erfolgreiche Spekulation in Kupferminenaktien erhiel er ein grosses Vermögen und konnte das Familienschloss „Charlottenfels“, das er 1889 hatte veräussern müssen, wieder zurückkaufen. Dort brachte er seine inzwischen gut 4000 Exponate umfassende Orientalische Sammlung unter und katalogisierte diese.

Georg Heinrich Moser heiratete Sophie Margaretha Schoch (1862-1929) am 22. Februar 1887 in Jestetten (D). Aus dieser ehe wurde der Sohn Benjamin Henri Moser 1898 in Paris geboren, er wurde nur 9 Monate alt. "Henri" Moser gestaltete zur zeit die Pavillons für Bosnien-Herzegowina an den Weltausstellungen in Brüssel (1897) und Paris (1900).

Georg Heinrich Moser verstarb am 15. Juli 1923 in Vevey (VD), 79 Jahre alt.