Pallweber, Josef: Unterschied zwischen den Versionen

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Josef Pallweber stammte aus Salzburg und wechselte mehrmals seinen angemeldeten Wohnsitz innerhalb des Deutschen Reichs von Furtwangen über Frankfurt am Main (Schleusenstrasse 17) sowie Mannheim. In Österreich war auch eine Firmierung "''Josef Pallweber & Sohn''" bekannt.
 
Josef Pallweber stammte aus Salzburg und wechselte mehrmals seinen angemeldeten Wohnsitz innerhalb des Deutschen Reichs von Furtwangen über Frankfurt am Main (Schleusenstrasse 17) sowie Mannheim. In Österreich war auch eine Firmierung "''Josef Pallweber & Sohn''" bekannt.
  
Sein Patent für eine digitale Anzeige ([[Sprungziffernuhr]]) bei Taschenuhren (Pallweber-Patent) zeigte Anfangs der 1880er Jahre eine neue Zeitanzeige mittels Zahlen auf drehenden Scheiben neben den klassischen Zeigern. Basierend auf dem Patent brachte zuerst [[Cortébert Watch Co.]] und dann [[IWC]] [[1885/de|1885]] Uhren mit Digitalanzeige auf den Markt. Speziell die IWC Schaffhausen konnte mit ca.20.000 Stück am meisten verkaufen, was den Sprungziffernuhren den größten Bekanntheitsgrad einbrachten. Innerhalb der IWC-Produktion wurde die Pallweber-Konstruktion zweimal verbessert, daher die Bezeichnungen Pallweber-I, Pallweber-II sowie Pallweber-III. Der Unterschied lag in kleinen Veränderungen innerhalb der Zahnräder. Neben dem Erfolg der IWC Schaffhausen zeigten auch weitere Hersteller wie [[Aeby & Landry]] Manufacture d´Horlogerie, [[Gedeon Thommen]], A. [[Kaiser]], [[Dürrstein & Co.]], [[A. Lange & Söhne]], Patent Gurzelen [[Louis Brandt & Fils]], A. [[Wittnauer]] & Co., [[Minerva]] Manufacture d´Horlogerie Minerva SA, [[Favorite Watch]] sowie [[SADA]] Montres SA Taschenuhren mit dem Pallweber-Patent.
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Sein Patent für eine digitale Anzeige ([[Sprungziffernuhr]]) bei Taschenuhren (Pallweber-Patent) zeigte Anfangs der 1880er Jahre eine neue Zeitanzeige mittels Zahlen auf drehenden Scheiben neben den klassischen Zeigern. Basierend auf dem Patent brachte zuerst [[Cortébert Watch Co.]] und dann [[IWC]] [[1885/de|1885]] Uhren mit Digitalanzeige auf den Markt. Speziell die IWC Schaffhausen konnte mit ca. 20.000 Stück am meisten verkaufen, was den Sprungziffernuhren den größten Bekanntheitsgrad einbrachten. Innerhalb der IWC-Produktion wurde die Pallweber-Konstruktion zweimal verbessert, daher die Bezeichnungen Pallweber-I, Pallweber-II sowie Pallweber-III. Der Unterschied lag in kleinen Veränderungen innerhalb der Zahnräder. Neben dem Erfolg der IWC Schaffhausen zeigten auch weitere Hersteller wie [[Aeby & Landry]] Manufacture d´Horlogerie, [[Gedeon Thommen]], A. [[Kaiser]], [[Dürrstein & Co.]], [[A. Lange & Söhne]], Patent Gurzelen [[Louis Brandt & Fils]], A. [[Wittnauer]] & Co., [[Minerva]] Manufacture d´Horlogerie Minerva SA, [[Favorite Watch]] sowie [[SADA]] Montres SA Taschenuhren mit dem Pallweber-Patent.
  
 
Für Josef Pallweber zeichnete ''H.Pataky'' in Berlin als Repräsentant für das Deutsche Reich verantwortlich, während die Handelsagentur ''Lenz und Schmidt'' ebenfalls aus Berlin die Vertriebsinteressen der Firma "''J. Pallweber in Salzburg''" führte.
 
Für Josef Pallweber zeichnete ''H.Pataky'' in Berlin als Repräsentant für das Deutsche Reich verantwortlich, während die Handelsagentur ''Lenz und Schmidt'' ebenfalls aus Berlin die Vertriebsinteressen der Firma "''J. Pallweber in Salzburg''" führte.
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
* [[Die Sprungziffern-Taschenuhren]]; Autor: Alex Kuhn; Herausgeber: Edition Simonin, Neuchâtel - Suisse; ISBN 978-2-9700573-4-5
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* [[Die Sprungziffern-Taschenuhren]]; Autor: Alex Kuhn; Herausgeber: Edition Simonin, Grand'Rue 28, 2056 Dombresson Suisse; ISBN 978-2-9700573-4-5
  
== Weblinks ==
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== Externe Links ==
 
* [http://www.josefpallweber.com Firmenhomepage]
 
* [http://www.josefpallweber.com Firmenhomepage]
 
* [http://www.clocksmagazine.com/readers-letters/pallweber-patents.htm CLOCKS magazine: Pallweber-Patente von D. K. Stevenson (2006), USA]
 
* [http://www.clocksmagazine.com/readers-letters/pallweber-patents.htm CLOCKS magazine: Pallweber-Patente von D. K. Stevenson (2006), USA]

Aktuelle Version vom 2. Dezember 2022, 15:47 Uhr

2 IWC Schaffhausen Taschenuhren mit Pallweber Patent
Bild: A.Vassiliadis
Auszug des US-Patents Nr.312754 über eine Zeitanzeige einer Uhr von Josef Pallweber
IWC Digitaluhr um 1890 mit Pallweber Patent
Bild:Pieces of Time.
Cortébert Digitaluhr um 1895 mit Pallweber Patent
Bild:Pieces of Time.

Österreichischer Ingenieur, Maschinenfabrikant und Erfinder

Biographie

Josef Pallweber stammte aus Salzburg und wechselte mehrmals seinen angemeldeten Wohnsitz innerhalb des Deutschen Reichs von Furtwangen über Frankfurt am Main (Schleusenstrasse 17) sowie Mannheim. In Österreich war auch eine Firmierung "Josef Pallweber & Sohn" bekannt.

Sein Patent für eine digitale Anzeige (Sprungziffernuhr) bei Taschenuhren (Pallweber-Patent) zeigte Anfangs der 1880er Jahre eine neue Zeitanzeige mittels Zahlen auf drehenden Scheiben neben den klassischen Zeigern. Basierend auf dem Patent brachte zuerst Cortébert Watch Co. und dann IWC 1885 Uhren mit Digitalanzeige auf den Markt. Speziell die IWC Schaffhausen konnte mit ca. 20.000 Stück am meisten verkaufen, was den Sprungziffernuhren den größten Bekanntheitsgrad einbrachten. Innerhalb der IWC-Produktion wurde die Pallweber-Konstruktion zweimal verbessert, daher die Bezeichnungen Pallweber-I, Pallweber-II sowie Pallweber-III. Der Unterschied lag in kleinen Veränderungen innerhalb der Zahnräder. Neben dem Erfolg der IWC Schaffhausen zeigten auch weitere Hersteller wie Aeby & Landry Manufacture d´Horlogerie, Gedeon Thommen, A. Kaiser, Dürrstein & Co., A. Lange & Söhne, Patent Gurzelen Louis Brandt & Fils, A. Wittnauer & Co., Minerva Manufacture d´Horlogerie Minerva SA, Favorite Watch sowie SADA Montres SA Taschenuhren mit dem Pallweber-Patent.

Für Josef Pallweber zeichnete H.Pataky in Berlin als Repräsentant für das Deutsche Reich verantwortlich, während die Handelsagentur Lenz und Schmidt ebenfalls aus Berlin die Vertriebsinteressen der Firma "J. Pallweber in Salzburg" führte. In der Schweiz vertraten Ebinger und Isler aus Zürich die Patentinteressen von J.Pallweber.

Doch gegen Ende der Jahrhundertwende ebbte der Verkaufserfolg dieser Anzeigentechnik ab und versank als Modeerscheinung in der Versenkung. Dafür fand ein gutes halbes Jahrhundert später - in den 1960ern - diese digitale Anzeigetechnik wieder mittels drehenden Zahlenscheiben bei den Armbanduhren für einige Jahre Beachtung. Anfang 2010 zeigte A. Lange & Söhne aus Glashütte mit seiner Version "Zeitwerk" eine schönes Beispiel dieser Formensprache für eine Armbanduhr. Doch auch weitere renomierte Firmen wie Baume & Mercier, Bell & Ross, Breitling for Bentley, Cartier, Chronoswiss, Daniel Roth, DeBethune, Edox, Emporio Armani, Epos, Gérald Genta, Jaquet Droz, Perrelet sowie Vacheron Constantin widmeten sich dieser Anzeigeform für deren Kollektionen und bescherten viele schöne Kreationen.

Die Markenrechte des Namens "JOSEF PALLWEBER" wurden in 2010 von einem Schweizer erworben, welcher nun die Erfindungen der digitalen Zeitanzeigen mit neuen Uhren zu neuem Glanz verhelfen möchte.

Patente

  • 18. Mai 1883 DE-Patent-Nr.25042; Anzeigewerk für Uhren; Salzburg (Österreich-Ungarn)
  • 1885 US-Patent-Nr.312754; Time piece / Uhrwerk; Salzburg (Österreich)
  • 13. April 1886 DE-Patent-Nr.39002; Neuerung an Anzeigewerken für Uhren; Salzburg (Österreich-Ungarn)
  • 1887 US-Patent-Nr.359227; Clock / Uhr; Salzburg (Österreich-Ungarn)
  • 1887 CA-Patent-Nr.26958; Time Piece / Uhr; Salzburg (Österreich-Ungarn)
  • 13. August 1889 DE-Patent-Nr.48142; Uhr mit springenden Zahlen; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 27. Oktober 1890 DE-Patent-Nr.54093; Uhr mit Zahlenwechsel durch Herabfallen doppelseitig bezifferter Täfelchen; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1891 US-Patent-Nr.447473; Watch case spring / Gehäusefeder; Furtwangen (Deutsches Reich)
  • 14. Januar 1897 DE-Patent-Nr.90089 zusammen mit Adolf Kolbe; Uhrwerk mit umlegbaren Blättern; Frankfurt am Main (Deutsches Reich)
  • 18. Januar 1897 DE-Patent-Nr.90183 zusammen mit Adolf Kolbe; Uhrwerk mit umlegbaren Blättern; Frankfurt am Main (Deutsches Reich)
  • 1897 GB-Patent-Nr.189615856 zusammen mit Adolf Kolbe; A New or Improved Electric Clock / Verbesserung einer elektrischen Uhr; Frankfurt am Main (Deutsches Reich)
  • 1898 GB-Patent-Nr.189730810; Improvements in or connected with Check Tills and the like.; Frankfurt am Main (Deutsches Reich)
  • 1899 US-Patent-Nr.618477; Cash register or like Aparatus / Registrierkasse; Frankfurt am Main (Deutsches Reich)
  • 1899 US-Patent-Nr.630922; Cash register / Registrierkasse; Frankfurt am Main (Deutsches Reich)
  • 1900 US-Patent-Nr.648126; Cash register or adding machine / Registrierkasse oder Zählmaschine; Frankfurt am Main (Deutsche Reich)
  • 10. Dezember 1903 FR-Patent-Nr.337556; Machine à additionner avec mécanisme de commande silencieux par cliquet et avec glissière de commande dentée reposant sur un galet; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1904 AT-Patent-Nr.16227; Kontrollkasse; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 7. Juli 1904 GB-Patent-Nr.190411300; An Improved Adding Machine; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 10. Januar 1905 AT-Patent-Nr.18849; Additionsmaschine mit geräuschlosem Schaltmechanismus; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 31. Mai 1905 CH-Patent-Nr.31794; Machine à additionner des séries de nombres d'un chiffre; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1906 US-Patent-Nr.813578; Adding machine / Zählmaschine; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 13. Februar 1911 FR-Patent-Nr.421026; Coffret de sûreté; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 25. Juli 1911 AT-Patent-Nr.49078; Alarmapparat für tragbare Kassetten u.ä.Behälter; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 16. September 1911 CH-Patent-Nr.51780; Tragbare Kassette zum Aufbewahren von Geld, Wertsachen, Urkunden etc; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1911 CA-Patent-Nr.135830; Cash Box; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1. Februar 1912 GB-Patent-Nr.191200602; Improvements in Alarm Apparatus for Portable Cash Boxes and similar Receptacles.; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1912 DK-Patent-Nr.15613; Alarmapparat til transportable Skrin; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1912 US-Patent-Nr.1030265; Portable cash box / Tragbare Kassette; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1. Februar 1913 CH-Patent-Nr.57892; Tragbare Kassette zum Aufbewahren von Geld, Wertsachen, Urkunden etc.; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 27. September 1920 DE-Patent-Nr.326451; Alarmapparat fuer tragbare Kassetten und ähnliche Behälter; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1927 CA-Patent-Nr.97725; Adding machine / Additionsmaschine; Mannheim (Deutsches Reich)

Weiterführende Informationen

Literatur

Externe Links