Pallweber, Josef

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Pallweber, Josef

2 IWC Schaffhausen Taschenuhren mit Pallweber Patent
Auszug des US-Patents Nr.312754 über eine Zeitanzeige einer Uhr von Josef Pallweber
IWC Digitaluhr um 1890 mit Pallweber Patent
Bild:Pieces of Time.
Cortébert Digitaluhr um 1895 mit Pallweber Patent
Bild:Pieces of Time.

Österreichischer Ingenieur und Erfinder


Geschichte

Josef Pallweber stammte aus Salzburg und wechselte mehrmals seinen angemeldeten Wohnsitz innerhalb des Deutschen Reichs von Furtwangen über Frankfurt am Main sowie Mannheim. In Österreich war auch eine Firmierung "Josef Pallweber & Sohn" bekannt.

Sein Patent für eine digitale Anzeige (Sprungziffernuhr) bei Taschenuhren (Pallweber-Patent) zeigte Anfangs der 1880er Jahre eine neue Zeitanzeige mittels Zahlen auf drehenden Scheiben neben den klassischen Zeigern. Basierend auf dem Patent brachte zuerst Cortébert Watch Co. und dann IWC 1885 Uhren mit Digitalanzeige auf den Markt. Speziell die IWC Schaffhausen konnte mit ca.20.000 Stück am meisten verkaufen, was den Sprungziffernuhren den größten Bekanntheitsgrad einbrachten. Später folgten Aeby & Landry Manufacture d´Horlogerie, Gedeon Thommen, A. Kaiser, Dürrstein & Co., A. Lange & Söhne, Patent Gurzelen Louis Brandt & Fils, A. Wittnauer & Co., Minerva Manufacture d´Horlogerie Minerva SA, Favorite Watch sowie SADA Montres SA.

Als Repräsentant für das Deutsche Reich zeichnete H.Pataky in Berlin verantwortlich, während die Handelsagentur Lenz und Schmidt (ebenfalls aus Berlin) die Vertriebsinteressen der Firma "J. Pallweber in Salzburg" führte.

Doch gegen Ende der Jahrhundertwende ebbte der Verkaufserfolg dieser Anzeigentechnik ab und versank als Modeerscheinung in der Versenkung. Dafür fand ein gutes halbes Jahrhundert später - in den 1960ern - diese digitale Anzeigetechnik wieder mittels drehenden Zahlenscheiben bei den Armbanduhren für einige Jahre Beachtung. Anfang 2010 zeigte A. Lange & Söhne aus Glashütte mit seiner Version "Zeitwerk" eine schönes Beispiel dieser Formensprache für eine Armbanduhr. Doch auch weitere renomierte Firmen wie Baume & Mercier, Bell & Ross, Breitling for Bentley, Cartier, Chronoswiss, Daniel Roth, DeBethune, Edox, Emporio Armani, Epos, Gérald Genta, Jaquet Droz, Perrelet sowie Vacheron Constantin widmeten sich dieser Anzeigeform für deren Kollektionen und bescherten viele schöne Kreationen.

Patente

  • 18. Mai 1883 DE-Patent-Nr.25042; Anzeigewerk für Uhren; Salzburg (Österreich)
  • 1885 US-Patent-Nr.312754; Time piece / Uhrwerk; Salzburg (Österreich)
  • 13. April 1886 DE-Patent-Nr.39002; Neuerung an Anzeigewerken für Uhren; Salzburg (Österreich)
  • 13. August 1889 DE-Patent-Nr.48142; Uhr mit springenden Zahlen; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 27. Oktober 1890 DE-Patent-Nr.54093; Uhr mit Zahlenwechsel durch Herabfallen doppelseitig bezifferter Täfelchen; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1891 US-Patent-Nr.447473; Watch case spring / Gehäusefeder; Furtwangen (Deutsches Reich)
  • 14. Januar 1897 DE-Patent-Nr.90089 zusammen mit Adolf Kolbe; Uhrwerk mit umlegbaren Blättern; Frankfurt am Main (Deutsches Reich)
  • 18. Januar 1897 DE-Patent-Nr.90183 zusammen mit Adolf Kolbe; Uhrwerk mit umlegbaren Blättern; Frankfurt am Main (Deutsches Reich)
  • 1899 US-Patent-Nr.618477; Cash register or like Aparatus / Registrierkasse; Frankfurt am Main (Deutsches Reich)
  • 1899 US-Patent-Nr.630922; Cash register / Registrierkasse; Frankfurt am Main (Deutsches Reich)
  • 1900 US-Patent-Nr.648126; Cash register or adding machine / Registrierkasse oder Zählmaschine; Frankfurt am Main (Deutsche Reich)
  • 10. Dezember 1903 FR-Patent-Nr.337556; Machine à additionner avec mécanisme de commande silencieux par cliquet et avec glissière de commande dentée reposant sur un galet; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 7. Juli 1904 GB-Patent-Nr.190411300; An Improved Adding Machine; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 10. Januar 1905 AT-Patent-Nr.18849; Additionsmaschine mit geräuschlosem Schaltmechanismus; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1906 US-Patent-Nr.813578; Adding machine / Zählmaschine; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 13. Februar 1911 FR-Patent-Nr.421026; Coffret de sûreté; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 25. Juli 1911 AT-Patent-Nr.49078; Alarmapparat für tragbare Kassetten u.ä.Behälter; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 16. September 1911 CH-Patent-Nr.51780; Tragbare Kassette zum Aufbewahren von Geld, Wertsachen, Urkunden etc; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1. Februar 1912 GB-Patent-Nr.191200602; Improvements in Alarm Apparatus for Portable Cash Boxes and similar Receptacles.; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1912 US-Patent-Nr.1030265; Portable cash box / Tragbare Kassette; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 1. Februar 1913 CH-Patent-Nr.57892; Tragbare Kassette zum Aufbewahren von Geld, Wertsachen, Urkunden etc.; Mannheim (Deutsches Reich)
  • 27. September 1920 DE-Patent-Nr.326451; Alarmapparat fuer tragbare Kassetten und ähnliche Behälter; Mannheim (Deutsches Reich)

Literatur

  • Die Sprungziffern-Taschenuhren (Verlag Editions Simonin); Autor: Alex Kuhn; ISBN 978-2-9700573-4-5

Weblinks