Pforzheimer Uhren-Rohwerke GmbH (P.U.W.)

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Deutscher Uhrenhersteller

PUW Bildmarke
Die PUW vor der Zerstörung
Goethestr. 16
Pforzheim
Die PUW nach dem Bombenangriff vom 23. Februar 1945
Pforzheimer Uhren-Rohwerke GmbH
Eintrag der Geschäftsfürer im Handelsregister
Deutsche Uhrmacher-Zeitung, 1933
Kaliber PUW 700

Geschichte

Die Firma Pforzheimer Uhren-Rohwerke GmbH wurde 1932 als Unternehmen zur Herstellung von Uhrwerken und Uhrteilen von Fritz Wagner gegründet. Als Geschäftsführer wurden 1933

Fabrikant Paul Dietrich,
Fabrikant Arthur Wagner und
Uhrmachermeister Rudolf Wehner

in das Handelsregister eingetragen. Arthur Wagner fungierte als Hauptgeschäftsführer.

Bisherig als Anteilseigner mit 20 % bekannt ist die Pforzheimer Uhrenfirma Philipp Weber Uhrenfabrik GmbH & Co. KG. Weitere Anteilseigner werden vermutet.
Der Markennahme war P.U.W.

  • Schon 1933 kam das erste Herrenarmbanduhrwerk, das PUW 500, auf den Markt.
  • Es folgte das PUW 600 und ab 1936 produzierte man das Damenuhrwerk PUW 700.
  • Während des 2.Weltkrieges wurden im wesentlichen Zeitzünder produziert.

Gleichzeitig wurde aber auch an der Entwicklung eines neuen Herrenarmbanduhrkalibers mit Zentralsekunde, in Zusammenarbeit mit der Firma Junghans in Schramberg und UROFA Glashütte, gearbeitet.

  • Am 23. Februar 1945 wurde die Firma bei einem Bombenangriff zerstört. Fritz Wagner, seine Ehefrau und ein Enkel kamen dabei im Firmengebäude ums Leben.
  • Uhrmachermeister Rudolf Wehner, einer der Geschäftsführer der PUW, übernahm die Fabrik nach dem Krieg.
  • Schon 1946 begann man mit bescheidenen Mitteln den Wiederaufbau der Fabrik in Würm, einem Vorort von Pforzheim.
  • 1948 wurde dann von Rudolf Wehner zusätzlich noch die eigenständige Firma Porta-Uhrenfabrik gegründet.
  • 1950 zogen beide Firmen in ein neues Fabrikationsgebäude in Pforzheim um. Diese neue Fabrik wurde in der Maximilianstraße 46 errichtet, (diesen Ort anzeigen). Architekt war Hans Paul Schmohl (*1904 †1973). Das moderne Gebäude wird auch 2020 noch immer genutzt, u.a. von einer Fitnessstudio, Staatliches Schulamt Pforzheim, Billardverein Pforzheim e.V., Creditreform Pforzheim etc. Die P.U.W. entwickelten sich in den folgenden Jahren zum größten Uhrenrohwerke Hersteller der Bundesrepublik Deutschland.
  • Eine eigene Automatikuhr wurde entwickelt, die den Namen „Autorotor“ erhielt.
  • Zu den Abnehmern zählte u.a. auch ZentRa, verschiedene Uhrenfabrikanten de Pallas Deutsche Uhrencooperation, DUGENA, Aristo Watch GmbH sogar auch Junghans und für den amerikanischen Markt für die Marke Helbros. Auch LIP in Frankreich verwendete die PUW Autorotor, mit France Ebauches S.A. kamen die Kaliber FE/PUW 5600, 5601, 5602, 5606, 5611 auf den Markt. Diese Zeitmesser sind auch unter dem Namen Cupillard bekannt. Viele andere weniger bekannte Marken und lokale Anbieter in verschiedenen Ländern mit eigenen Marken könnten sich an PUW wenden.
  • In den 60er Jahren erfolgte z.B. auch die Neuentwicklung elektromechanische Uhrwerke. Diese Werke fertigte PUW in der eigens dafür gegründeten Porta Mikromechanik AG. Kaliber PUW 1001 wurde unter dem Namen Porta Elechron vertrieben.
  • 1974 wurde das ersten Quarzkaliber (PUW 5002) produziert. wenig später entstanden in Zusammenarbeit mit Junghans Quarzuhren für Damen Kaliber 632.
  • 1979 stellt man die Produktion von mechan. Uhrwerken ein.
  • Um 1980 kam eine neue Serie flacher Quarzwerke kam unter dem Namen "Spaceline" auf den Markt. Mit einer Niederlassung in der Schweiz hofften sie, mit der SMH konkurrieren zu können, indem sie "Swiss Made"-Uhren anboten. Als extra erhielten die Uhrwerke eine vergoldete Optik.
  • 1988 erfolgte der Zuammenschluss mit dem Gehäusehersteller ROWI.
  • 1990 zwangen die Verluste PUW schließlich in die Knie und die Firma wurde von der Schweizer SMH übernommen. Wenig später wurde die Produktion in Pforzheim eingestellt.

Weiterführende Informationen

Uhrwerke

Archiv

Literatur

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0
  • Fachzeitschrift "Klassik Uhren", Ausgabe Nr. 3/2006; Artikel "Dr. Ernst Kurtz - Der Glashütter Armbanduhren-Pionier"
  • Kurt Herkner „Glashütter Armbanduhren Band 2
  • Deutsche Uhrmacherzeitung Nr. 38/1933

Externe Links