Precis

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Precis

Von der GUB zwischen Juli 1951 und Ende 1952 verbautes Werk Precis 613
GUB Herrenuhr mit Precis 613
Herrenarmbanduhr der Firma Precis mit dem Kaliber Precis 62, dem späterem GUB Kaliber 62
Herrenarmbanduhr der Firma Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) noch mit Kaliber Precis 62
Das Kaliber 61, die erste Werksentwicklung der neuen Glashütter Uhrenfirma Precis

Glashütter Produktionsgemeinschaft

Die Glashütter Produktionsgemeinschaft Precis ging 1946 aus der UROFA und der UFAG hervor.

Die Gründung der Produktionsgemeinschaft Precis

In dem Schreiben vom 25. Dezember 1946 der Dresdner Verwaltung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) an den russichen Kommandanten des Bezirkes Dresden und den Minister der damaligen Sächsischen Landesregierung, Herrn Selbmann, wurde die Anweisung zur Gründung der Glashütter Produktionsgemeinschaft Precis erteilt.

Zitat aus dem Schreiben der Dresdner Verwaltung der SMAD:

Geben Sie Anweisung den Firmen Uhrenrohwerkefabrik (Urofa) und der Uhrenfabrik in Glashütte die Produktion von Armbanduhren aufzunehmen. Die Industrie- Abteilung der SMA f. d. BLS hat gegen die Vereinigung beider Betriebe unter der Firma Glashütter Produktionsgemeinschaft "Precis" nichts einzuwenden. Verlangen Sie von dem Betrieb ein konkretes Produktionsprogramm für 1947.

Daraufhin wurde die Produktion der dringend benötigten Armbanduhren aufgenommen. Die erste Serie war mit dem Kaliber 61 ausgestattet. Die Uhrenproduktion (Rohwerke- und Uhrenfertigung) wurde jetzt in einer Firma vereint und fand seither weitestgehend in den Räumlichkeiten der Ufag und Urofa statt.

Der Zusammenschluss der beiden Firmen zu der neuen Produktionsgemeinschaft war den noch ungeklärten Eigentumsverhältnissen der Alt-Firmen Ufag und Urofa geschuldet. Die sächsische Landeskreditbank hatte 1945 das Grundvermögen der beiden nicht enteigneten Betriebe (Ufag und Urofa) von der Girozentrale Sachsen erworben und war im Grundbuch als Eigentümerin eingetragen. Jakob Aeschbach, Schweizer Staatsbürger, standen ausländische Beteiligungsrechte zu.

1948 wurde die Produktionsgemeinschaft Precis der Vereinigung Volkseigener Betriebe Mechanik unterstellt. Im November 1949, wenige Wochen nach der Gründung der DDR (11. November 1949), wurde auf Drängen der VVB Mechanik auf Landesebene (Sachsen) an der Klärung der Eigentumsverhältnisse gearbeitet.

Der Volkseigene Betrieb Precis (VEB Precis)

Im Ergebnis der Klärung der Eigentumsverhältnisse wurden am 14. Februar 1951 die Firmen Uhren-Rohwerke Glashütte Aktiengesellschaft, Glashütte (Urofa), die Uhrenfabrik Glashütte Aktiengesellschaft, Glashütte (Ufag) und die Firma Produktionsgemeinschaft Precis per Feststellungsbescheid des Ministerium des Inneren des Landes Sachsen rückwirkend zum 1. Januar 1951 zu Volkseigenen Betrieben erklärt. Rechtsträger wurde die VVB Mechanik Dresden. Der nun entstandene VEB Precis existierte genau sechs Monate und ging in den am 1. Juli 1951 gegründeten VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB), dem Zusammenschluss der wesentlichsten Betriebe der Glashütter Uhrenindustrie, die ebenfalls zum Verwaltungsbereich der VVB Mechanik gehörten, auf.

Uhrwerke von Precis

Precis 61 (1946/1947 ca.300 Stk.)

Precis 611 (1947 ca.500 Stk.)

Precis 612 (1948 ca.1000 Stk.)

Precis 62 (der Zeitpunkt der Markteinführung & die von Precis gefertigte Stückzahl ist noch nicht ermittelt.)

Precis 613 (1948/1952 ca.300 000 Stk.) Dieses Werk wurde ab 1951 von den GUB, jetzt aber z.T. mit einer Werknummer und der GUB Zifferblattsignatur bis 1952 in GUB Uhren verbaut.

Precis 62 (wenige, unbekannter Anzahl) Dieses Formwerk ist baugleich mit dem Formwerk GUB 62. Die Produktion wurde von Glashütter Uhrenbetriebe VEB (GUB) 1951 weitergeführt.


Das auf Zifferblättern der Firma Precis verwendete G erinnert zwar noch an das von der UROFA vor 1945 verwendete Logo für ihre G-Uhren Serien, steht aber bei Precis für Glashütte.

Innerhalb des offenen Halbkreises, der durch da G auf dem Zifferblatt geht, sollte der Schriftzug Glashütte stehen, was in den Nachkriegsjahren, drucktechnisch kaum umsetzbar war.


Die in der bisher veröffentlichten Fachliteratur für diese Werke gebräuchliche Bezeichnung Urofa ist, wie neue verifizierbare Erkenntnisse belegen, definitiv nicht zutreffend, da die UROFA & UFAG nach der Demontage 1945 nicht mehr produzierten.

Weiterführende Informationen

Quellenangaben