Rosat, Charles

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(Siehe auch: Rosat)

Schweizer Uhrmacher und Erfinder

Charles Rosat 1874-1930
Präzisionssavonnette mit Federchronometerhemmung von Zenith mit Patent Nr. 30751 Aufzugs- und Zeiteinstellmechanismus und Patent Nr. 24677 Unruhkloben mit beweglichem Spiralklötzchen Halter
Patente 24.677, Schweizer Patentamt 22. Februar 1902
Patenzeichnung von Patent Nr. 24677
Raquette Charles Rosat, Patent 21.639, © Forum-A-Montres

Lebensweg

Charles Rosat wurde 26. Mai 1874 in Le Locle geboren als Sohn den Uhrmachers William-Charles-Frédéric Rosat und Louise Egger.Charles heiratete Rôse-Lucy Bôle und aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor.

Um 1896 war er bereits an der Association Ouvrière oder Arbeitsgemeinschaft in Le Locle beteiligt. Es war damals eine Zusammenarbeit verschiedener Uhrmacher. Einer der Gründer war Frederic William Dubois. Er erhield als Regleur mehrere erste Preise bei Chronometer-Wettbewerben. 1900 war er im Rue du Progrès 39 in Le Locle ansässig. Am 3. November 1900 erhielt er ein Patent Nr. CH21639A / Coq avec piton porte-spiral mobile und Patent Nr. 24677 vom 22. Februar 1902, "Dispositif régulateur pour raquette montée sur un porte-spiral pouvaut tourner autour de l'axe du balancier", (Reguliervorrichtung für Rücker mit einem Spiralklötzchen Halter, der um die Achse der Unruh drehbar ist). Kurz darauf wurde dieser Mechanismus in den Uhren von Georges Favre-Jacot & Cie Edward Glauser, H. Moser & Cie und Caesar Racine eingesetzt. 1901 wurde er im Schweizerisches Handelsamtsblatt als Leiter des Hauses "Chs. Rosat" erwähnt. Art der Geschäftstätigkeit, Fertigung und Handel der Uhrmacherei. Am 8. Mai 1913 folgte eine Handelsregister-Änderung: Das Haus Charles Rosat, Le Locle, überträgt seinen Hauptsitz nach Boudry, und fügte aus diesem Anlass hinzu, der Nachfolger der Association Ouvrière in Locle, Herstellung und Handel mit Uhren. Er wurde außerdem Werkstattleiter der Zenith Zweichstelle in Boudry.

Observatorium Neuchâtel

Seine guten Kontakte zum Neuenburg-Observatorium und die besondere Erfolge bei den Chronometer-Wettbewerben veranlasste ihn Präzisions Pendel Uhren (PPU) an das Observatorium liefern. Er wurde gebeten an den Uhren des Observatoriums zu arbeiten. Beispielsweise war die anpassung des Mechanismus zur täglichen Zeiteinstellung bei der Pendeluhr von David Perret oder bei die Pendeluhr von Joseph Thaddäus Winnerl wurde das oxidierte Rostpendel durch ein Pendel mit Quecksilber Kompensation ersetzt. Ausserden wurden alle Uhren mit elektrischen Kontakten ausgestattet, fünf mit dem Charles Rosat-System. Nacher folgte die Installation der Riefler Pendeluhr und die Pendeluhr von Ernst Kutter, die die Minuten auf den Papieren des Seismographen markiert, wurde im November 1914 gereinigt. Die Riefler Pendeluhr, deren Gänge manchmal zu wünschen ließ, wurde 1921 von Rosat überarbeitet und war nacher in einem gutem Zustand.

Zenith

1919 wurde die Firma "Charles Rosat" in Boudry gestrichen. In Peseux gab es bis mitte 1922 noch die Firma Charles Rosat, atelier de méchanique. Bei Zenith konstruiert von Charles Rosat eine astronomische Uhr für das Observatorium, welche an einer der Säulen montiert wurde, die seit Jahren dafür vorgesehen war. Er arbeitete dann hauptsächlich als "Regleur" und Uhrmacher für Zenith, vorher regulierte er auch Uhren für z. B. Paul Ditisheim Paul Buhré und Albert Pellaton-Favre.

Ab 11. August 1922 wurde Charles Rosat Mitglied der Verwaltungsrat vom Société Anonyme Compagnie Zénith. Ander Mitglieder waren Jämes Perrenoud, Albert Piguet, Jämes Favre alle Industrieller. Léon Baron war Rechtsanwalt in Paris. Ausserdem wurde er Midglied der Verwaltungsrat von Die Société Anonyme Fabriques "Le Phare" mit fast den gleichen anderen Mitgliedern von Zenth. Albert Stolz und Albert Huguenin waren mit Emle Lambelet, Rechtsanwalt in Neuchâtel, die andere Mitglieder. Bis zu seinem Tod war er Mitglied der der Verwaltungsrat von Zenith.

Wichtige andere Funktionen im Leben

Seit 1908 war er Mitglied der "Commission d’inspection de l’Observatoire" von Neuchâtel. 1915 wurde er Gemeinderatsmitglied) in Boudry und Mitglied des Schulausschusses. Von 1915 bis 1921 Mitglied der Sonderkommission für Elektrizität in Boudry. Mitglied der Kommission Technicum du Locle der Unterkommission Uhrmacherei von 1905 bis 1913. Im Ersten Weltkrieg war er Kassierer für Hilfsmaßnahmen für die Belgier. Charles war in 1923 mit unter anderem Henri Rosat, Paul Ditisheim, Paul Berner, Alfred Chapuis und Charles-Albert Vuille mitglied vom Comité neuchâtelois du Centenaire d'Abraham-Louis Breguet (1823-1923). 1927 wurde er Mitglied der Expertenkommission, die den kantonalen Behörden vorschlagen soll, wie die Uhrenindustrie neu organisiert werden kann, um der Krise zu begegnen.

Charles Rosat verstarb am Sonntag 17. August 1930, 56 Jahre alt.

Unruhkloben mit beweglichem Spiralklötzchen Halter

Rosats Erfindung von eine Unruhkloben mit beweglichem Spiralklötzchen Halter war jedoch ziemlich die Quelle vieler Diskussionen. Der Patentstreit zwischen Charles Rosat und Richard Lange (Leipziger Uhrmacherzeitung 1903-04, Nr. 21, Seite 411, Nr. 22, Seite 429 und Nr 2, Seite 27) wurde einvernehmlich geklärt und der Streit zwischen den Herren Rosat und C. Calame-Stattmann war eine rein verbale Auseinandersetzung. Richard Lange erfand ebenfalls eine Porte-piton mobile oder drehbare Regler für die Unruhspirale. Auch Alphonse Pavid, Uhrenfabrikant in Genf und Théo Gribi wurden erwähnt als frühere Nutzer eines solchen Systems.

Im Zeitung van de F.H. Nr, 57 von 21. Juli 1904 wurde darüber schriftlich diskutiert. Darin werden frühere Erfindungen beschrieben:

Preuves :
M. Lange de Glashütte a exécuté un Portepiton mobile en 1889, donc onze ans avant l'apparition du système Rosat ; voir à ce sujet le n° 5 du 1er mars 1904 du journal «Leipziger Uhrmacher-Zeitung». M. Alphonse Pavid, fabricant d'horlogerie deprécision à Genève, a construit également en 1893 un Porte-piton mobile qui figurait à l'exposition nationale suisse de 1896, donc quatre années avant que les brevets n° 21639 et 24677 fussent accordés à M. Rosat. Au surplus, je m'en réfère à la lettre parue dans le numéro du 17 juillet 1904 de la « Fédération horlogère » signée Jeun Pellavel, directeur de l'Ecole d'horlogerie de Fleurier, dans laquelle l'auteur déclare avoir pris connaissance de la théorie du Piton mobile dans le « Traité pratique de Réglage» de Théo Gribi, cela en 1893 déjà.

Patente

  • 03.11.1900 Patent Nr. CH21639A / Coq avec piton porte-spiral mobile(Unruhkloben mit beweglichem Spiralklötzchen Halter)
  • 23.07.1901 Patent Nr. CH24234A / Dispositif moteur pour mouvements d'horlogerie (Vorrichtung zum Antrieb von Uhrwerken).
  • 06.02.1902 Patent Nr. DE142002 / Aufziehvorrichtung für Uhren mit Nebentriebwerk.
  • 21.02.1902 Patent Nr. CH24025A / Dispositif régulateur pour raquette de mouvment d’horlogerie (Reguliervorrichtung für Rücker bei Uhrwerken).
  • 22.02.1902 Patent Nr. CH24677A / Dispositif régulateur pour raquette montée sur un portespiral pouvant tourner autour de l’axe du balancier(Reguliervorrichtung für Rücker mit einem Spiralklötzchen Halter, der um dieAchse der Unruh drehbar ist).
  • 03.12.1903 Patent Nr. FR337280A / Mécanisme négatif de remontoir et de mise à l’heure (negativer Aufzugsmechanismus und Zeigereinstellung), zusammen mit Georges Favre-Jacot.
  • 27.01.1904 Patent Nr. FR339951A / Mécanisme négatif de remontoir (negativer Aufzugsmechanismus) zusammen mit Firma Georges Favre-Jacot & Cie.
  • 31.03.1904 Patent Nr. GB190401309A / An Improved Winding and Setting Mechanism forWatches (Ein verbesserter Aufzugs- und Stell Mechanismus für Uhren)
  • 05.09.1904 Patent Nr. CH31464A / Micromètre (Mikrometer).
  • 15.09.1904 Patentauseinandersetzung mit C. Calame-Stattmann - Patent-Nr. CH21639A, CH24677A (mehrfach Anzeigen von C. Calame-Stattmann).
  • 01.04.1916 Patent Nr. CH72090A / Pinceau-réservoir (Pinsel-Behälter).
  • 17.07.1917 Patent Nr. US1235503A / Apparatus for polishing the pivots of escapements andother clock-wheels (Vorrichtung zum Polieren der Zapfen von Hemmungen und andere Uhr-Räder).
  • 16.03.1925 Patent Nr. CH109334A / Dispositif de fixation de l’extrémité extérieure du spiral de mouvements d’horlogerie et autres appareils (Vorrichtung zum Befestigen des äußeren Endes der Triebfeder bei Uhrwerken und andere Geräte) Übertragung vom 29. 08. 1925 für Fabriques des Montres Zénith, als Nachfolger von Georges Favre-Jacot und Co. Le Locle; Registrierung am 3. Sep. 1925.
  • 28.06.1927 Patent Nr. US1634214A / Assembling device for bridges, plates and the like in timepiece movements, counting mechanisms, and like apparatus (Montagevorrichtung für Brücken, Platten und dergleichen in Uhrwerken, Zählwerken und ähnliche Vorrichtungen).
  • 31.07.1930 Patent Nr. GB360413A / Improvements relating to electric adjusting devices for the hands of clock mechanisms (Verbesserungen in Bezug auf elektrische Einrichtungen zur Stellung der Zeiger bei Uhrwerken) zusammen mit Otto Jakob Moser und Paul Reymond.
  • 08.08.1930 Patent Nr. FR700203A / Installation électrique pour la mise à l’heure des aiguilles s’u mouvement d’horlogerie (Elektroinstallation für die Zeiteinstellung der Zeiger eines Uhrwerks), zusammen mit Otto Jakob Moser und Paul Reymond.

Noch nach seinem Tod:

  • 16.10.1930 Patent Nr. CH141608A / 01.11.1930 Patent Nr. CH141937A / Elektrische Zeigerstelleinrichtung an Uhrwerken, zusammen mit Otto Jakob Moser und Paul Reymond
  • 04.08.1931 Patent Nr. CA314084A / Coin insertion saving device in clocks, etc. (Münzeinwurf sparende Vorrichtung in Uhren, etc.) zusammen mit Anders Torsten Hammarstand.

Weiterführende Informationen

Externe Links

La Fédération Horlogère, Nr, 57 21. Juli 1904, Question de réglage

Quellen

  • Auktionen Dr. H. Crott.
  • W. Ambaum, 2019 , PDF zur Verfügung gestellt.
  • Chronométrophilia No. 84 Sommer 2019, Pascal Landwerlin.