Speckhart, Gustav

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Speckhardt, Gustav (1852-1919)

Deutscher Uhrmacher

Gustav Speckhardt wurde am 7. Juni 1852 in Schweinau bei Nürnberg geboren. Nach seinen Wanderjahren wurde er 1874 Meister in Nürnberg und 1893 Hofuhrmacher. Um 1890 baute er eine große kostbare Automatenuhr, die Zwölf-Apostel-Uhr, welche für die Ausstellung in Chicago bestellt wurde. Drei volle Jahre hatte Speckhardt gebraucht, ehe dieses großartige Kunstwerk deutschen Fleißes, unter Mitwirkung hervorragender dekorativer Künstler vollendet war. Das von allen Fachleuten mit vollen Recht hochgeschätzte Werk, welches auf der Ausstellung in Chicago (1893) so großes Aufsehen erregt hatte, fiel am 20. Juli 1897 auf der Gelderschen Ausstellung zu Arnheim (Holland) den Flammen zum Opfer. Das Feuer brach in einem benachbarten Gebäude aus und griff so rasch um sich, dass von dem Kunstwerke nur die beweglichen Gruppen, die Passionsgeschichte darstellend, gerettet werden konnten. Speckhardt konnte aber mit Hilfe von Junghans um 1900 eine Rekonstruktion fertigen, welche als Werbeobjekt auf der Weltausstellung in Paris 1900 zu sehen war. Heute ist diese Uhr im Stadtmuseum Schramberg zu sehen.

Gustav Speckhardt beauftragte um 1910 der Rothenburger Großuhrmacher Friedrich Holzöder mit der Herstellung des Kunstuhrwerkes der Rothenburger Ratstrinkstube am Marktplatz. Zur damaligen Zeit mußte die Kunstuhr an das Werk der vorhanden mechanischen Uhr aus dem 17. Jahrhundert angeschlossen werden, wobei Fr. Holzöder offenbar ganz schön zu tüfteln hatte, bis sich die Fenster zur rechten Zeit öffneten und die beiden Figuren bewegten. Am 12. Juni 1910 wurde die Kunstuhr feierlich der Stadt Rothenburg übergeben.

Er übersetzte und bearbeitete auch Claudius Sauniers berühmte „Histoire de la mesure du Temps“ von 1880. Gustav Speckhardt verstarb am 10. Juni 1919.

Literatur

Weblinks