Spindelhemmung

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Spindelhemmung

Rückführende Hemmung

Die Spindelhemmung ist die erste Hemmung, seit ca. 1300 aus überlieferten Räderuhren bekannt. Sie wurde für Groß- und Kleinuhren verwendet. An der Spindel war zunächst ein Waagbalken, später die Unruh mit Spiralfeder befestigt. Die beiden Lappen der Spindel greifen abwechselnd in die sägeförmigen Zähne des rechtwinklig zur Spindel angeordneten Steigrades (Kronrad) ein. Das zwangsweise in Drehung versetzte Steigrad dreht Spindel und Waag über einen der beiden Lappen so lange in eine Richtung, bis der andere Lappen die Bewegung stoppt und die Drehrichtung umkehrt. Da das Steigrad vor dem Drehrichtungswechsel der Spindel ein kleines Stück zurückgeführt wird, bezeichnet man die Spindelhemmung als rückführende Hemmung. Die Spindelhemmung wurde wegen ihrer Einfachheit, Zuverlässigkeit und Robustheit bis ins 19. Jahrhundert verwendet. Wahrscheinlich Huygens entwickelte eine Variante der Spindelhemmung, die sogenannte „Pirouette“.