Tourbillon/de

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Tourbillon Käfig

Tourbillon (franz. Wirbelwind)

Eine Uhr, deren Uhrwerk mit einem filigranen Drehgestell ausgestattet ist, in dessen Mitte die Unruh und seitlich die Hemmung lagern. Dieser Käfig sitzt auf der Sekundenradwelle. Wenn sich also das Sekundentrieb mit dem Drehgestell einmal pro Minute dreht, dreht sich ebenfalls der Käfig einmal um seine Achse. Dadurch werden Schwerpunktfehler im Schwingsystem einer mechanischen Uhr kompensiert, da die Schwerkraft nun von allen Seiten gleichzeitig den Schwung von Unruh und Unruhspirale beeinflusst. Erfunden hat dieses der Uhrmacher Abraham-Louis Breguet, der im Jahre 1801 das Patent dafür erhielt.

Durch die Verwendung eines Tourbillons konnten bei mechanischen Uhren Gangungenauigkeiten ausgeglichen werden, die durch die unterschiedliche Lage der Uhr beim Träger zustande kamen. Daher ist die Verwendung eines Tourbillons eigentlich nur in tragbaren Uhren sinnvoll. Der offensichtliche Nachteil von Tourbillons liegt in der ausgesprochen großen Höhe der Uhrengehäuse. Dies ist durch die Konstruktion des Tourbillons technisch bedingt.

Das Tourbillon gilt als besonders aufwendige und wertsteigernde Komplikation bei einer mechanischen Armbanduhr.

In den 1920er Jahren erfand Alfred Helwig, Fachlehrer an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte, das Fliegende Tourbillon, das im Gegensatz zum einfachen Tourbillon nur einseitig aufgehängt ist.

Literatur