Vulcain Cricket Armbandwecker: Unterschied zwischen den Versionen

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Als die [[Le Locle]]r [[Manufaktur]] im Jahr [[1947]] den ersten deutlich hörbaren Armbanduhr-[[Wecker]] erfand und auf den Markt brachte, erregte sie mit dieser Weltpremiere Aufsehen. Damals nutzte das Manufakturkaliber Cricket ([[Kaliber]] [[Vulcain 120]]) die – namensstiftende - natürliche Resonanztechnik der Grille (engl. Cricket): Durch den Einbau eines zweiten Gehäusebodens entstand eine Resonanzmembran, die erstmals einen sehr lauten und lange andauernden Alarmton mechanisch erzeugte.
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Als die [[Le Locle]]r [[Manufaktur]] im Jahr [[1947/de|1947]] den ersten deutlich hörbaren Armbanduhr-[[Wecker]] erfand und auf den Markt brachte, erregte sie mit dieser Weltpremiere Aufsehen. Das Kopieren klassischer Vorbilder - Die Taschenuhr mit ihren [[Tonfeder]]n oder [[Wecker]] mit ihren Glocken - führte bei der [[Armbanduhr]] nicht zu dem gewünschten Erfolg. Entweder bot das Uhrgehäuse keinen ausreichenden Schutz gegen Feuchtigkeit und Staub, oder das geschlossene Gehäuse erwies sich als unzureichender Resonanzkörper. Eine technische Lösung zu finden, die ein lautes Weckgeräusch ermöglichte, und trotzdem das Werk im Gehäuse sicher vor Wasser und Schmutz schützte, schien unmöglich. Das aufmerksame Beobachten der Natur führte [[Ditisheim, Robert|Robert Ditisheim]] zum gewünschten Erfolg. Anfangs favorisierte Robert Ditisheim bestimmte Tonfedern, doch diese führten nicht zu dem gewünschten Erfolg. Danach experimentierte er, inspiriert von dem Vorbild des Resonanzkörpers der Grille, mit einem doppelten Gehäuseboden. Durch den Einbau dieses zweiten Gehäusebodens entstand eine Resonanzmembran, die erstmals einen sehr lauten und lange andauernden Alarmton mechanisch erzeugte. Diese natürliche Resonanztechnik der Grille (engl. Cricket) war namensstiftend für das Manufakturkaliber ([[Kaliber]] [[Vulcain 120]]). Der äußere Boden hat dabei eine doppelte Funktion. Er ermöglicht dem Schallboden unabhängig von Untergrund frei zu schwingen, durch den Abstand der beiden Böden entsteht ein kleiner Resonanzkörper.
  
Im Januar [[1953]] überreichte der Vorsitzende der Vereinigung der Pressefotografen des Weißen Hauses dem damaligen amerikanischen Präsidenten Harry S. Truman (Amtszeit: 12.4.1945–20.1.1953) eine Vulcain Cricket. Dieses Geschenk war der Ursprung einer Tradition, die sich bis zur Präsidentschaft von Bill Clinton (Amtszeit: 20.1.1993–20.1.2001) fortsetzte. Deshalb wird die Vulcain Cricket auch oft als Präsidenten-Uhr bezeichnet. Die Funktionalität der Vulcain Cricket beeindruckte Truman offensichtlich, denn er trug diese Uhr regelmäßig. Die Weckfunktion nutzte er häufig zur Erinnerung an wichtige Termine.
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Im Januar [[1953/de|1953]] überreichte der Vorsitzende der Vereinigung der Pressefotografen des Weißen Hauses dem damaligen amerikanischen Präsidenten Harry S. Truman (Amtszeit: 12.4.1945–20.1.1953) eine Vulcain Cricket. Dieses Geschenk war der Ursprung einer Tradition, die sich bis zur Präsidentschaft von Bill Clinton (Amtszeit: 20.1.1993–20.1.2001) fortsetzte. Deshalb wird die Vulcain Cricket auch oft als Präsidenten-Uhr bezeichnet. Die Funktionalität der Vulcain Cricket beeindruckte Truman offensichtlich, denn er trug diese Uhr regelmäßig. Die Weckfunktion nutzte er häufig zur Erinnerung an wichtige Termine.
  
Trumans Nachfolger, Dwight D. Eisenhower und später Lyndon B. Johnson trugen, ebenfalls eine Vulcain Cricket am Arm. Während Johnsons Amtszeit ([[22. November]] [[1963]] bis [[20. Januar]] [[1969]]) verschenkte er mehr als 200 Vulcain Crickets. In einem Dankesschreiben, datiert auf den [[15. Mai]] [[1964]], an den damaligen Direktor von Vulcain, F. Ditisheim, würdigte Präsident Johnsons die Zuverlässigkeit dieser Uhr.
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Trumans Nachfolger, Dwight D. Eisenhower (Amtszeit: [[20. Januar]] [[1953/de|1953]] bis [[20. Januar]] [[1961/de|1961]]) und später Lyndon B. Johnson, trugen ebenfalls eine Vulcain Cricket am Arm. Während seiner Amtszeit ([[22. November]] [[1963/de|1963]] bis [[20. Januar]] [[1969/de|1969]]) verschenkte Johnson mehr als 200 Vulcain Crickets. In einem Dankesschreiben, datiert auf den [[15. Mai]] [[1964/de|1964]], an den damaligen Direktor von Vulcain, [[Ditisheim|F. Ditisheim]], würdigte Präsident Johnsons die Zuverlässigkeit dieser Uhr.
  
Auch die weiteren Präsidenten, Richard M. Nixon ((Amtszeit: [[20. Januar]] [[1969]] bis [[9. August]] [[1974]]), John F. Kennedy (Amtszeit: [[20. Januar]] [[1961]] bis [[22. November]] [[1963]]), Clinton
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Auch die weiteren Präsidenten, John F. Kennedy (Amtszeit: [[20. Januar]] [[1961/de|1961]] bis [[22. November]] [[1963/de|1963]]), Richard M. Nixon (Amtszeit: [[20. Januar]] [[1969/de|1969]] bis [[9. August]] [[1974/de|1974]]), Bill Clinton (Amtszeit: [[20. Januar]] [[1993/de|1993]] bis [[20. Januar]] [[2001/de|2001]]) setzten die Tradition dieser Präsidentenuhr fort.
  
 
Auch der letzte sowjetische Präsident - Michail Gorbatschow - erhielt eine Vulcain Cricket von der [[Manufactures d’Horlogerie Suisse Réunis SA]] als Geschenk.
 
Auch der letzte sowjetische Präsident - Michail Gorbatschow - erhielt eine Vulcain Cricket von der [[Manufactures d’Horlogerie Suisse Réunis SA]] als Geschenk.
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== Literatur ==
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*[[Der Armbandwecker]], Autor: [[Michael P. Horlbeck]]; ISBN 3898800032 
  
  
  
 
[[Kategorie:Uhrenmodelle]]
 
[[Kategorie:Uhrenmodelle]]
[[Kategorie:Vulcain Modelle]]
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[[Kategorie:Uhrenmodelle Vulcain]]

Aktuelle Version vom 14. Mai 2014, 02:17 Uhr

Vulcain Cricket

VULCAIN Cricket Dual Time GMT Ref. 100105.019L

Armbandwecker von Vulcain


Als die Le Locler Manufaktur im Jahr 1947 den ersten deutlich hörbaren Armbanduhr-Wecker erfand und auf den Markt brachte, erregte sie mit dieser Weltpremiere Aufsehen. Das Kopieren klassischer Vorbilder - Die Taschenuhr mit ihren Tonfedern oder Wecker mit ihren Glocken - führte bei der Armbanduhr nicht zu dem gewünschten Erfolg. Entweder bot das Uhrgehäuse keinen ausreichenden Schutz gegen Feuchtigkeit und Staub, oder das geschlossene Gehäuse erwies sich als unzureichender Resonanzkörper. Eine technische Lösung zu finden, die ein lautes Weckgeräusch ermöglichte, und trotzdem das Werk im Gehäuse sicher vor Wasser und Schmutz schützte, schien unmöglich. Das aufmerksame Beobachten der Natur führte Robert Ditisheim zum gewünschten Erfolg. Anfangs favorisierte Robert Ditisheim bestimmte Tonfedern, doch diese führten nicht zu dem gewünschten Erfolg. Danach experimentierte er, inspiriert von dem Vorbild des Resonanzkörpers der Grille, mit einem doppelten Gehäuseboden. Durch den Einbau dieses zweiten Gehäusebodens entstand eine Resonanzmembran, die erstmals einen sehr lauten und lange andauernden Alarmton mechanisch erzeugte. Diese natürliche Resonanztechnik der Grille (engl. Cricket) war namensstiftend für das Manufakturkaliber (Kaliber Vulcain 120). Der äußere Boden hat dabei eine doppelte Funktion. Er ermöglicht dem Schallboden unabhängig von Untergrund frei zu schwingen, durch den Abstand der beiden Böden entsteht ein kleiner Resonanzkörper.

Im Januar 1953 überreichte der Vorsitzende der Vereinigung der Pressefotografen des Weißen Hauses dem damaligen amerikanischen Präsidenten Harry S. Truman (Amtszeit: 12.4.1945–20.1.1953) eine Vulcain Cricket. Dieses Geschenk war der Ursprung einer Tradition, die sich bis zur Präsidentschaft von Bill Clinton (Amtszeit: 20.1.1993–20.1.2001) fortsetzte. Deshalb wird die Vulcain Cricket auch oft als Präsidenten-Uhr bezeichnet. Die Funktionalität der Vulcain Cricket beeindruckte Truman offensichtlich, denn er trug diese Uhr regelmäßig. Die Weckfunktion nutzte er häufig zur Erinnerung an wichtige Termine.

Trumans Nachfolger, Dwight D. Eisenhower (Amtszeit: 20. Januar 1953 bis 20. Januar 1961) und später Lyndon B. Johnson, trugen ebenfalls eine Vulcain Cricket am Arm. Während seiner Amtszeit (22. November 1963 bis 20. Januar 1969) verschenkte Johnson mehr als 200 Vulcain Crickets. In einem Dankesschreiben, datiert auf den 15. Mai 1964, an den damaligen Direktor von Vulcain, F. Ditisheim, würdigte Präsident Johnsons die Zuverlässigkeit dieser Uhr.

Auch die weiteren Präsidenten, John F. Kennedy (Amtszeit: 20. Januar 1961 bis 22. November 1963), Richard M. Nixon (Amtszeit: 20. Januar 1969 bis 9. August 1974), Bill Clinton (Amtszeit: 20. Januar 1993 bis 20. Januar 2001) setzten die Tradition dieser Präsidentenuhr fort.

Auch der letzte sowjetische Präsident - Michail Gorbatschow - erhielt eine Vulcain Cricket von der Manufactures d’Horlogerie Suisse Réunis SA als Geschenk.

Literatur