Die zwei Pfauen

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Die zwei Pfauen

Die zwei Pfauen ist ein Karossenuhr und eine Schwesteruhr von "Der Löwe und die Löwin" beide Uhren wurden Pierre Jaquet-Droz und Jean-Frédéric Leschot als diese zusammmenarbeiteten als Jaquet-Droz & Leschot.

Die zwei Pfauen ist von gleicher Ausführung, Größe und Ornamentierung und befindet sich heute im Patek Philippe Museum. [1] Zuvor befand sich die Uhr im Wuppertaler Uhrenmuseum und ist im dortigen Auktionskalatog von 1968 abgebildet, [2], der dann im Jahr 1978 von Brusa herausgegeben wurde. [3] Brusa gibt den Durchmesser mit 115 mm an. Der Katalog sagt nichts über die Materialien aus, die für die kleinen Emaillierungen verwendet wurden und die Abbildungen sind nicht deutlich genug, um darin die kleinen Plaketten auf den Lunetten genau zu erkennen. (Es gibt keine Erläuterungen zu den für die kleinen Emaillierungen verwendeten Materialien, aber das Motiv der exotischen Vögel setzt sich dort fort). Die größere ovale Emaillierung ist eindeutig auf Gold ausgeführt und zwar in der gleichen Technik wie die Stubbs-Uhr, wobei sich die Vögel auf einem erhabenen weissen Emailgrund mit rot guillochiertem Hintergrund befinden. Es scheint als sei der Stamm des Baumes auch hier als goldenes Basrelief graviert. Weitere Nachforschungen könnten sicher feststellen, von wo die ausgeführten Motive übernommen wurden.

Die Ziselierung auf den Lunetten scheint identisch zu sein, obwohl die Vögel auf beiden Seiten des mittigen Feldes sich von dem sie umgebenden Laubwerk unterscheiden. Unter dem großen Oval befindet sich dort kein kleines ovales Feld. Die Zifferblätter sind bei beiden Uhren identisch. Es scheint jedoch dass bei der Uhr im Patek Philippe Museum zu einem späteren Zeitpunkt eine silberne Hülse in die Aufzugsöffnung des Weckers eingesetzt wurde. Sie ist mit Lepaute Paris signiert, was darauf hindeuten könnte, dass diese Firma die Uhr im 19. Jahrhundert repariert hat; es hat jedoch nichts mit der Herstellung der Uhr zu tun. Eine zweite Öffnung im Zifferblatt über dem Auslöser für den Wecker könnte auch von Lepaute stammen und ist mit einer ähnlichen Hülse versehen.

Die Werke sind anscheinend praktisch identisch. Die Uhr ist nicht signiert; es ist jedoch nicht bekannt, ob es Teile gibt die ähnlich der Stubbs-Uhr nummeriert oder mit Buchstaben versehen sind. Es ist wohl eindeutig, dass die beiden Uhren gleichzeitig hergestellt wurden, wobei identische Werke, die gleiche Emailliertechnik und derselbe Gehäusemacher verwendet wurden. Die Uhr im Museum wurde in der Ausstellungsreihe Automates & Merveilles im Jahr 2012 in der Schweiz gezeigt; sie wird Droz & Leschot zugeschrieben und trägt den Namen "Die Vögel".[4]

Eine weitere Uhr, die anscheinend aus der gleichen Werkstatt stammt – in gleicher Größe und mit identischem Werk und Zifferblattausführung - wurde von einer Auktion bei Bonhams in New York im Jahr 2014 zurückgezogen. [5] Es gibt keinen Zweifel dass die Uhr für den chinesischen Markt bestimmt war; dies geht aus den chinesischen Schriftzeichen auf dem Zifferblatt und der ungewöhnlichen transluziden Silberemaillierung in Champlevé-Technik auf der Rückseite hervor, in der Kraniche abgebildet sind.

Text

© Auktionen Dr. H. Crott, Inhaber Stefan Muser, Friedrichsplatz 19 , Mannheim

Quellen

  1. Dr. Peter Friess "Patek Philippe Museum", Band IV - The Emergence of the Portable Watch, Genf 2016, Seite 514f.
  2. Jürgen Abeler, 5000 Jahre Zeitmessung, Wuppertal, 1968, S. 50, Abb. 106, 107.
  3. G. Brusa, L'Arte Dell' Orlogeria In Europa, Bramante Eds., 1978, S. 433, Abb. 578/579.
  4. Watchonista, automates-merveilles-exhibition.
  5. Bonhams Auktion 21774, lot 45