KIENZLE Uhren GmbH

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(siehe auch: Kienzle)

KIENZLE Firmenlogo
KIENZLE Firmengebäude um 1960.
Jakob Kienzle
Flügelrad
Kienzle Schreibtischuhr,
1930er Jahre
Kienzle Taschenuhr Kaliber 146b-15
Kienzle Herrenarmbanduhr,
1960er Jahre
EDITION JAKOB KIENZLE,
Ewiger Kalender

Deutscher Uhrenhersteller

Geschichte des Unternehmens

Die Geschichte des Unternehmens KIENZLE reicht in die ersten Anfänge der Schwarzwälder Uhrenindustrie zurück. Seit 1822 trägt KIENZLE maßgeblich zum Auf- und Ausbau der deutschen Uhrenindustrie und ihrem weltweiten Renommee bei.

Uhrenmanufaktur Schlenker in Schwenningen

1822 gründet Johannes Schlenker eine Uhrenmanufaktur in Schwenningen und beginnt mit der handwerklichen Produktion und dem Verkauf von 12-stündigen Holzuhren mit Schnur-(Gewichts-)Aufzug. Als seine drei Söhne das Geschäft übernehmen, produzieren 20 Beschäftigte bereits 2000 Pendel- und Wanduhren pro Jahr. Schon bald werden die sogenannten „Nachtwächterkontrolluhren“ in alle Welt geliefert.

Schlenker & Kienzle

1883 heiratet der 24-jährige Kaufmann Jakob Kienzle in die Familie Schlenker ein und wird Teilhaber an der Firma, die in „Schlenker & Kienzle“ umbenannt wird, bis Jakob Kienzle das Unternehmen 1897 ganz übernimmt.

Kienzle

Unter dem Namen „Flügelrad“ entstehen Uhren mit massivem 14-Tage-Regulatorwerk. Bald darauf beginnt die legendäre Produktion von Taxameter-Uhren, einer Kombination aus Wegstreckenmesser, Uhr und Rechenwerk.

Jakob Kienzle führt 1894 das amerikanische Produktionssystem ein, und schafft damit die Grundlage für die maschinelle Fertigung hochwertiger Uhren. Ein weiterer Hinweis für die fortschrittliche Unternehmensführung Kienzles ist die Gründung einer Filiale in Mailand und Paris, sowie eines neuen Verkaufsbüros in London im Jahr 1903.

Kienzle AG

1922 erfolgt die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. 1923 wird eine Verkaufsniederlassung in Buenos Aires gegründet.

KIENZLE GmbH

1964 wird die Aktiengesellschaft in eine GmbH umgewandelt. Der erste funktional gestylte Automatik-Wecker „KIENZLE-Automatic“ kommt 1970 auf den Markt und ist gleichzeitig der Startschuss für das Elektronikwerk 627. Dieses wird über 16 Millionen Mal hergestellt und weltweit vertrieben. Der Jahresumsatz übersteigt 80 Millionen, ca. 6,4 Mio. Einheiten werden produziert.

Zu den mechanischen Armbanduhren mit Analoganzeige kommen zum ersten Mal mechanische Uhren mit Digitalanzeige. „KIENZLE life 2002“ zeigt in drei Einzelfenstern digital Stunden, Minuten und Sekunden an. Im Jahr 1973 produziert KIENZLE das erste Quarzwerk. 1974 ist Kienzle der größte Hersteller von Armbanduhren in der Bundesrepublik. 1975 läuft schon die 25-millionste Uhr mit dem Armbanduhrenwerk Kaliber 051 vom Band der Uhrenfirma. 1976 fertigt KIENZLE die ersten Quarz-LED-Uhren in Deutschland.

1974 ist ein historisches Jahr in der Markengeschichte- KIENZLE ist der größte Hersteller von Armbanduhren in der Bundesrepublik. Um neue Absatzmärkte zu erschließen, verfolgt KIENZLE eine konsequente Diversifikationspolitik. So werden unter anderem elektrische Heizkostenverteiler und Kraftfahrzeug-Außenspiegel in das Produktionsprogramm aufgenommen.

1985 übernimmt KIENZLE die Württembergische Uhrenfabrik Bürk und führt sie bis 1996 unter dem Namen „Bürk Zeitsysteme“ weiter. 1989 wird die KIENZLE Uhrenfabrik von der DUFA (Deutsche Uhrenfabrik) übernommen. 1992 erfolgt die Umbenennung von KIENZLE in DUFA. Die Firma geht 1996 in Konkurs und wird 1997 von der Gruppe Highway Holdings, Hongkong übernommen.

Neubeginn als KIENZLE Uhren GmbH, Insolvenz und erneuter Start

2002 erfolgt die Konstitution der KIENZLE AG in Hamburg, welche in den Jahren 2003 und 2004 insgesamt 650.000 Uhren verkauft. Im Jahr 2006 bekommt die KIENZLE AG neue Besitzer, welche die weltweiten Markenrechte zurückkaufen und die Firma wieder zu einem international aufgestellten Markenunternehmen machen. Durch Sortimentsstraffungen und Abgrenzungen werden unterschiedliche Marktsegmente und Vertriebskanäle im In- und Ausland bedient.

Innovative Neuentwicklungen, wie die Hightech Uhr ANA/Digi New, die Borduhr FL 22602 sowie die Heritage Retro Repliquen unterstreichen die Bedeutung KIENZLEs als innovatives Traditionsunternehmen.

2007 wird die Kollektion KIENZLE 1822 lanciert, die seit 2008 das Made-in-Germany Label verdient. Im gleichen Jahr erfolgt auch die Lancierung der EDITION JAKOB KIENZLE, einer 8 Modelle umfassende Kollektion mit Komplikationsuhren, die ebenfalls in Deutschland hergestellt werden. Ein Beispiel ist die "Repetition N°1", die über ein Automatikwerk mit einem Repetitionsmodul von Dubois Dépraz verfügt.

2008 zieht das Unternehmen in eine alte Kaufmannsvilla in Hamburg-Harvestehude. Die neue Firmenresidenz scheint ein Zeichen der Expansion KIENZLEs zu sein.

Im Oktober 2009 wird die Firma Laco durch die Kienzle AG übernommen.

Anfang 2010 meldet KIENZLE Insolvenz an.

Seit dem 1. April 2011 nimmt die KIENZLE Uhren Deutschland GmbH ihren Geschäftsbetrieb als Tochter der KIENZLE Watch Group AG auf. Die neu gegründete Firma übernimmt hat das operative Geschäft der Kienzle Uhren GmbH (i.L.).

Im März 2012 wird die Unternehmensführung umstrukturiert.

Im Juli 2014 meldet die nun umfirmierte in KIS International AG in Meggen wiederum Konkurs an. Der Flagshipstore in Luzern wurde verlassen.

Weiterführende Informationen

Uhrenmodelle

Uhrwerke

Archiv

Literatur

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0

Anschrift

KIENZLE International AG
Huobmattstr. 3
CH-6045 Meggen

KIENZLE Uhren
Deutschland GmbH
Süderstraße 288
20537 Hamburg
Deutschland

KIENZLE International
(Asia) Ltd.
Regus Shui On
2/F., Shui On Centre
6-8 Harbour Road
Wanchai, Hong Kong

KIENZLE Italia S.R.L.
Via Washington 59
20146 Milano
Italien

KIENZLE Haller Ltda
R. Paulo Maldi 176
São Paulo, 02303-050
Brasilien

Externe Links

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