Laplace, Pierre Simon: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Laplace, Pierre Simon'''
 
 
 
Französischer Mathematiker
 
Französischer Mathematiker
  
Pierre Simon Laplace war ein berühmter französischer Mathematiker, geboren am [[28. März]]  [[1749]] zu Beaumont in der Normandie. Er entstammte sehr kleinen Verhältnissen, es gelang ihm aber doch, an einer militärischen Schule sich eine gute Bildung anzueignen. Er kam dann früh, mit guten Empfehlungen ausgerüstet, nach Paris. Der große Gelehrte d'Alembert, auf den er besonders gerechnet hatte, wollte ihn aber, trotz seines Empfehlungsbriefes, nicht empfangen. Das war sein Glück.  
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Pierre Simon Laplace war ein berühmter französischer Mathematiker, geboren am [[28. März]]  [[1749/de|1749]] zu Beaumont in der Normandie. Er entstammte sehr kleinen Verhältnissen, es gelang ihm aber doch, an einer militärischen Schule sich eine gute Bildung anzueignen. Er kam dann früh, mit guten Empfehlungen ausgerüstet, nach Paris. Der große Gelehrte d'Alembert, auf den er besonders gerechnet hatte, wollte ihn aber, trotz seines Empfehlungsbriefes, nicht empfangen. Das war sein Glück.  
  
Denn kurz entschlossen schrieb er jetzt an d'Alembert einen Brief mit einer kleinen Abhandlung über Probleme der Mechanik. Das imponierte dem stolzen Akademiker, er ließ den jungen Mann rufen und versicherte ihm, dass ein Mann wie er keiner Empfehlungen bedürfe. Er verschaffte ihm dann eine Professur an der königlichen Artillerieschule und mit 24 Jahren trat Laplace bereits in die Akademie der Wissenschaften ein. Bald machte er durch seine Berechnungen, die dem "Georgsstern", dem von Herschel eben erst entdeckten Uranus, galten, von sich reden. Im Jahre [[1799]] erschienen die ersten Bände seines klassischen Werkes über die "Mechanik des Himmels".  
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Denn kurz entschlossen schrieb er jetzt an d'Alembert einen Brief mit einer kleinen Abhandlung über Probleme der Mechanik. Das imponierte dem stolzen Akademiker, er ließ den jungen Mann rufen und versicherte ihm, dass ein Mann wie er keiner Empfehlungen bedürfe. Er verschaffte ihm dann eine Professur an der königlichen Artillerieschule und mit 24 Jahren trat Laplace bereits in die Akademie der Wissenschaften ein. Bald machte er durch seine Berechnungen, die dem "Georgsstern", dem von Herschel eben erst entdeckten Uranus, galten, von sich reden. Im Jahre [[1799/de|1799]] erschienen die ersten Bände seines klassischen Werkes über die "Mechanik des Himmels".  
  
 
Schon einige Jahre vorher hatte er seine Ideen in einem mehr populären Werke "Das Weltsystem" vorgetragen; aber erst das größere Werk brachte die strenge rechnerische Begründung. Laplace wies nach, dass das System auch ohne weiteres Eingreifen eines Schöpfers ein geordnetes Ganzes darstellte, das sich nach den einmal in die Materie gelegten Kräften von selbst reguliere. Er zeigte, dass diese sogenannten Störungen, die die Weltkörper aufeinander ausüben, notwendige Folgen der Schwerkraft sind, und dass sie weit entfernt, das System zu ruinieren, nur zu säkularen Schwankungen Anlass geben, die, manchmal in sehr langen Zwischenräumen, periodisch wiederkehren. Laplace war es beschieden, alles zu vervollkommnen, alles zu vertiefen, das Verworrene zu lichten und ungeahnte Beziehungen aufzudecken.  
 
Schon einige Jahre vorher hatte er seine Ideen in einem mehr populären Werke "Das Weltsystem" vorgetragen; aber erst das größere Werk brachte die strenge rechnerische Begründung. Laplace wies nach, dass das System auch ohne weiteres Eingreifen eines Schöpfers ein geordnetes Ganzes darstellte, das sich nach den einmal in die Materie gelegten Kräften von selbst reguliere. Er zeigte, dass diese sogenannten Störungen, die die Weltkörper aufeinander ausüben, notwendige Folgen der Schwerkraft sind, und dass sie weit entfernt, das System zu ruinieren, nur zu säkularen Schwankungen Anlass geben, die, manchmal in sehr langen Zwischenräumen, periodisch wiederkehren. Laplace war es beschieden, alles zu vervollkommnen, alles zu vertiefen, das Verworrene zu lichten und ungeahnte Beziehungen aufzudecken.  
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Die Abschnitte dieses Werkes und eine große Anzahl gesondert erschienener Abhandlungen zeigen die ungeheure Arbeitskraft und die Vielseitigkeit dieses Mannes, wir finden da Abhandlungen über Kometenbahnen, über die Gestalt der Erde, über das Vorrücken der Nachtgleichen, über Ebbe und Flut, über Jupiter und Saturn, über die Saturnringe aber auch mathematische und physikalische Arbeiten über Differenzialrechnung, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Elektrizität, Wärme.  
 
Die Abschnitte dieses Werkes und eine große Anzahl gesondert erschienener Abhandlungen zeigen die ungeheure Arbeitskraft und die Vielseitigkeit dieses Mannes, wir finden da Abhandlungen über Kometenbahnen, über die Gestalt der Erde, über das Vorrücken der Nachtgleichen, über Ebbe und Flut, über Jupiter und Saturn, über die Saturnringe aber auch mathematische und physikalische Arbeiten über Differenzialrechnung, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Elektrizität, Wärme.  
  
In weiteren Kreisen ist Laplace bekannt geworden durch seine berühmte Theorie über die Entstehung unseres Sonnensystems, eine Theorie, die schon [[1775]] von dem großen deutschen Philosophen Kant in einer kleinen Schrift entwickelt worden war. Pierre Simon Laplace starb am [[5. März]] [[1827]] zu Paris.
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In weiteren Kreisen ist Laplace bekannt geworden durch seine berühmte Theorie über die Entstehung unseres Sonnensystems, eine Theorie, die schon [[1775/de|1775]] von dem großen deutschen Philosophen Kant in einer kleinen Schrift entwickelt worden war. Pierre Simon Laplace starb am [[5. März]] [[1827/de|1827]] zu Paris.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 27. März 2013, 23:39 Uhr

Französischer Mathematiker

Pierre Simon Laplace war ein berühmter französischer Mathematiker, geboren am 28. März 1749 zu Beaumont in der Normandie. Er entstammte sehr kleinen Verhältnissen, es gelang ihm aber doch, an einer militärischen Schule sich eine gute Bildung anzueignen. Er kam dann früh, mit guten Empfehlungen ausgerüstet, nach Paris. Der große Gelehrte d'Alembert, auf den er besonders gerechnet hatte, wollte ihn aber, trotz seines Empfehlungsbriefes, nicht empfangen. Das war sein Glück.

Denn kurz entschlossen schrieb er jetzt an d'Alembert einen Brief mit einer kleinen Abhandlung über Probleme der Mechanik. Das imponierte dem stolzen Akademiker, er ließ den jungen Mann rufen und versicherte ihm, dass ein Mann wie er keiner Empfehlungen bedürfe. Er verschaffte ihm dann eine Professur an der königlichen Artillerieschule und mit 24 Jahren trat Laplace bereits in die Akademie der Wissenschaften ein. Bald machte er durch seine Berechnungen, die dem "Georgsstern", dem von Herschel eben erst entdeckten Uranus, galten, von sich reden. Im Jahre 1799 erschienen die ersten Bände seines klassischen Werkes über die "Mechanik des Himmels".

Schon einige Jahre vorher hatte er seine Ideen in einem mehr populären Werke "Das Weltsystem" vorgetragen; aber erst das größere Werk brachte die strenge rechnerische Begründung. Laplace wies nach, dass das System auch ohne weiteres Eingreifen eines Schöpfers ein geordnetes Ganzes darstellte, das sich nach den einmal in die Materie gelegten Kräften von selbst reguliere. Er zeigte, dass diese sogenannten Störungen, die die Weltkörper aufeinander ausüben, notwendige Folgen der Schwerkraft sind, und dass sie weit entfernt, das System zu ruinieren, nur zu säkularen Schwankungen Anlass geben, die, manchmal in sehr langen Zwischenräumen, periodisch wiederkehren. Laplace war es beschieden, alles zu vervollkommnen, alles zu vertiefen, das Verworrene zu lichten und ungeahnte Beziehungen aufzudecken.

Die Abschnitte dieses Werkes und eine große Anzahl gesondert erschienener Abhandlungen zeigen die ungeheure Arbeitskraft und die Vielseitigkeit dieses Mannes, wir finden da Abhandlungen über Kometenbahnen, über die Gestalt der Erde, über das Vorrücken der Nachtgleichen, über Ebbe und Flut, über Jupiter und Saturn, über die Saturnringe aber auch mathematische und physikalische Arbeiten über Differenzialrechnung, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Elektrizität, Wärme.

In weiteren Kreisen ist Laplace bekannt geworden durch seine berühmte Theorie über die Entstehung unseres Sonnensystems, eine Theorie, die schon 1775 von dem großen deutschen Philosophen Kant in einer kleinen Schrift entwickelt worden war. Pierre Simon Laplace starb am 5. März 1827 zu Paris.

Literatur