Officine Panerai/de: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
− | '''[[Panerai, Giovanni|Giovanni Panerai]]''' gründete [[1860/de|1860]] in Florenz eine Uhrmacherwerkstatt samt Geschäftsbetrieb mit dem Namen ''' | + | '''[[Panerai, Giovanni|Giovanni Panerai]]''' (1825-1897) gründete [[1860/de|1860]] in Florenz eine Uhrmacherwerkstatt samt Geschäftsbetrieb mit dem Namen '''OROLOGERIA G. PANERAI & C.''' sowie die erste Uhrmacherschule der Rennaissance-Stadt (Italiens?). |
− | Sitz der kleinen Firma war zunächst die Ponte delle Grazie. Mit zunehmendem Erfolg zog das Unternehmen bald in den Palazzo Arcivescovile auf der Piazza San Giovanni im historischen Zentrum direkt gegenüber dem Dom. | + | Sitz der kleinen Firma war zunächst die Ponte delle Grazie. Mit zunehmendem Erfolg zog das Unternehmen bald in den Palazzo Arcivescovile auf der Piazza San Giovanni im historischen Zentrum direkt gegenüber dem Dom. 1890 übernimmt sein Enkel Guido Panerai die Leitung der Firma. '''Anfang des 20. Jahrhunderts wird der Firmenname in „Orologeria Svizzera“ geändert'''. Auf einem historischen Foto der Zeit ist im Schaufenster außerdem der Schriftzug '''Officine Panerai''' zu sehen. Seit eingen Jahren gibt es in diesem historischen Stammsitz wieder eine Panerai-Boutique – auch wenn das Unternehmen seit 1997 Teil der Richemont-Gruppe ist und die Uhren-Produktion in Neuchatel in der Schweiz stattfindet. |
'''Das historisch herausragende Merkmal''' der Firma und Marke Panerai ist die '''Entwicklung der Leuchtmasse Radiomir''' und die '''Konstruktion der ersten Uhr mit im Dunklen leuchtenden Zeigern'''. Am 23. März 1916 meldet Officine Panerai in Frankreich ein Patent dafür an. Mit Radiomir war es den Schwimmern und Tauchern der Königlich Italienischen Marine nun möglich, Instrumente und Zeiger von Uhren auch im Dunklen abzulesen. Dank dieser Erfindung von Panerai waren diese Uhren die ersten überhaupt, die bei Dunkelheit ohne zusätzliche Lichtquelle ablesbar waren. | '''Das historisch herausragende Merkmal''' der Firma und Marke Panerai ist die '''Entwicklung der Leuchtmasse Radiomir''' und die '''Konstruktion der ersten Uhr mit im Dunklen leuchtenden Zeigern'''. Am 23. März 1916 meldet Officine Panerai in Frankreich ein Patent dafür an. Mit Radiomir war es den Schwimmern und Tauchern der Königlich Italienischen Marine nun möglich, Instrumente und Zeiger von Uhren auch im Dunklen abzulesen. Dank dieser Erfindung von Panerai waren diese Uhren die ersten überhaupt, die bei Dunkelheit ohne zusätzliche Lichtquelle ablesbar waren. | ||
Zeile 15: | Zeile 15: | ||
Panerai beschäftigte sich bereits in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit der Herstellung von nautischen Präzisionsinstrumenten wie etwa Kompanten. Die Werkstatt entwickelte im Laufe der Jahre weitere zahlreiche Patente für Uhren und optische Geräte. | Panerai beschäftigte sich bereits in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit der Herstellung von nautischen Präzisionsinstrumenten wie etwa Kompanten. Die Werkstatt entwickelte im Laufe der Jahre weitere zahlreiche Patente für Uhren und optische Geräte. | ||
− | Nachdem das Familienunternehmen von der Königlichen Italienischen Marine den Auftrag erhielt eine [[Taucheruhr]] zu konstruieren, die härtesten Belastungen standhalten sollte, entstanden '''1936 zehn Protypen der [[Panerai Radiomir]]'''. | + | Ab 1935 wurden in den Uhren von Panerai Werke von Rolex verbaut. Nachdem das Familienunternehmen von der Königlichen Italienischen Marine den Auftrag erhielt eine [[Taucheruhr]] zu konstruieren, die härtesten Belastungen standhalten sollte, entstanden '''1936 zehn Protypen der [[Panerai Radiomir]]'''. |
Version vom 6. Dezember 2014, 01:15 Uhr
Italienischer Uhrenhersteller
Geschichte
Giovanni Panerai (1825-1897) gründete 1860 in Florenz eine Uhrmacherwerkstatt samt Geschäftsbetrieb mit dem Namen OROLOGERIA G. PANERAI & C. sowie die erste Uhrmacherschule der Rennaissance-Stadt (Italiens?).
Sitz der kleinen Firma war zunächst die Ponte delle Grazie. Mit zunehmendem Erfolg zog das Unternehmen bald in den Palazzo Arcivescovile auf der Piazza San Giovanni im historischen Zentrum direkt gegenüber dem Dom. 1890 übernimmt sein Enkel Guido Panerai die Leitung der Firma. Anfang des 20. Jahrhunderts wird der Firmenname in „Orologeria Svizzera“ geändert. Auf einem historischen Foto der Zeit ist im Schaufenster außerdem der Schriftzug Officine Panerai zu sehen. Seit eingen Jahren gibt es in diesem historischen Stammsitz wieder eine Panerai-Boutique – auch wenn das Unternehmen seit 1997 Teil der Richemont-Gruppe ist und die Uhren-Produktion in Neuchatel in der Schweiz stattfindet.
Das historisch herausragende Merkmal der Firma und Marke Panerai ist die Entwicklung der Leuchtmasse Radiomir und die Konstruktion der ersten Uhr mit im Dunklen leuchtenden Zeigern. Am 23. März 1916 meldet Officine Panerai in Frankreich ein Patent dafür an. Mit Radiomir war es den Schwimmern und Tauchern der Königlich Italienischen Marine nun möglich, Instrumente und Zeiger von Uhren auch im Dunklen abzulesen. Dank dieser Erfindung von Panerai waren diese Uhren die ersten überhaupt, die bei Dunkelheit ohne zusätzliche Lichtquelle ablesbar waren. Sie wurden von der italienischen Kampfschwimmertruppe "Gamma" getragen und unterlagen lange dem Militärgeheimnis. Insgesamt sollen nur 350 Stück hergestellt worden sein.
Panerai beschäftigte sich bereits in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit der Herstellung von nautischen Präzisionsinstrumenten wie etwa Kompanten. Die Werkstatt entwickelte im Laufe der Jahre weitere zahlreiche Patente für Uhren und optische Geräte.
Ab 1935 wurden in den Uhren von Panerai Werke von Rolex verbaut. Nachdem das Familienunternehmen von der Königlichen Italienischen Marine den Auftrag erhielt eine Taucheruhr zu konstruieren, die härtesten Belastungen standhalten sollte, entstanden 1936 zehn Protypen der Panerai Radiomir.
1938 beginnt die Serienproduktion der mit einem Rolex-Werk ausgestatteten "Panerai Radiomir".
1949 wird die Leuchtmasse Radiomir durch Luminor ersetzt – ebenso wie der Begriff Radiomir im Namensteil der Uhr dem Begriff Luminor gewichen ist. Ab 1950 ausgeliefert ist die neue Uhr nun mit dem für Panerai typischen Halbmondbügel versehen, der die Krone schützt.
Mit dieser funktionalen Taucheruhr schrieb Panerai Uhrengeschichte, als 1993 eine erste Neuauflage der legendären Uhr von insgesamt 1000 Stück der Luminor und der Luminor Marina zum freien Verkauf produziert wurde und bald zum luxuriösen Kultgegenstand avancierte.
Seit 1997 Mitglied von Richemont, entwickelte sich Panerai zu einer der führenden Marken im Sport-Luxus-Segment.
Richemont war klug genug, nicht mit den historischen Wurzeln der Marke zu brechen. So ist zwar der Verwaltungssitz heute in der Schweiz, die erste Referenz für Fans der Marke ist allerdings wieder die legendäre Bottega d´Arte Panerai an der Piazza San Giovanni - in dem Ladengeschäft, in dem die "Orologeria Svizzera" auch schon vor 100 Jahren zuhause war. Nach aufwändigen Renovierungsarbeiten wurde diese Uhrmacherwerkstätte im Herzen von Florenz gegenüber des Battisteriums am Duomo vor einigen Jahren mit eindeutigen Anklängen an die historische Außenansicht wieder eröffnet.
Zuvor galt es noch, das Einverständnis der obersten italienischen Militärbehörden einzuholen, da ja ursprünglich an diesem Platz unter strengster Geheimhaltung die Präzisionsinstrumente für die Marine hergestellt wurden. Im Geschäft, das im Jahr 1900 erstmals seine Pforten öffnete, werden in seinem Showroom die wichtigsten Meilensteine der Officine Panerai präsentiert. Sogar originale Instrumente und Werkzeuge von Giovanni Panerai und seinem Sohn Guido sind zu bestaunen, außerdem historische Officine Panerai Modelle, Skizzen, Stand- und Wanduhren [1].
Modelle
- Luminor Base
- Luminor Marina
- Radiomir
Weiterführende Informationen
- Uhrenmodelle von Panerai
- Bildgalerie Uhrenmodelle Officine Panerai
- Uhrwerke von Panerai
- Bildgalerie Uhrwerke Officine Panerai
- Bildgalerie Archiv Officine Panerai
Literatur
- Vintage Panerai Die Referenzen (Vintage-Panerai); Autor: Ralf Ehlers & Volker Wiegmann; ISBN 3000246088, ISBN 978-3000246081