Baldewein, Eberhard

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(auch Baldewin oder Baldwein)

Planetenuhr von Eberhard Baldewein im Mathematisch-Physikalischen Salon in Dresden. Gefertigt für den Kurfürst August von Sachsen.

Deutscher Uhrmacher

Eberhard Baldewein wurde um 1530 in Marburg geboren. Er arbeitete als Schneider, Lichtkämmerer und Architekt bevor er Hofuhrmacher des Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen wurde. Nach dessen Entwürfen baute er Uhren und Instrumente zusammen mit dem Augsburger Uhrmacher Hans Bucher und dem Gehäusebauer Hermann Diepel aus Gießen. Er führte aber auch astronomische Beobachtungen durch. Mit Diepel schuf er schon 1561 ein großes astronomisches Automatenwerk auf der Grundlage des neuen heliozentrischen Weltbildes. Diese so genannte Wilhelmsuhr die auf mehreren Zifferblättern die Ablesung der geozentrischen Längen und Breiten von Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn und des Mondes ermöglichte, galt als das bedeutendste mechanisch-astronomische Kunstwerk seiner Zeit. Baldewein baute im Auftrag des Kurfürsten August I. von Sachsen in den Jahren 1563 - 1567 eine Planetenuhr die heute das Prunkstück des Mathematisch-Physikalischen Salons in Dresden darstellt.

Außerdem schuf er für seinen hessischen Landesherrn 1575 einen von einem Uhrwerk angetriebenen Himmelsglobus, einen Azimutquadranten als ältestes Metallinstrument dieser Art sowie eine Armillarsphäre mit der Darstellung der Sonnen- und Mondbewegungen.

Seine Werke sind heute auch noch am Rathaus in Marburg oder im Astronomisch-Physikalisches Kabinett in Kassel zu bewundern.

Eberhard Baldewein verstarb im Jahre 1593.

Literatur