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Mühle Glashütte/SA:
Geht der letzte in Glashütte noch bestehende Familienbetrieb jetzt unter?

Glashütte: Die Mühle-Glashütte GmbH hat am 4. Juli 2007 einen Insolvenzantrag gestellt. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Helgi Heumann aus Dresden eingesetzt. Der Grund für das Insolvenzverfahren ist die Rückstellung in Höhe von 63 Millionen Euro für eine Vertragsstrafe. Bei dem Rechtsstreit geht es um die Herkunftsbezeichnung Glashütte. Bereits in der April/Mai Ausgabe der Zeitschrift „Armbanduhren“ hieß es auf Seite 89: „Nähe erzeugt Reibung. Das erlebt derzeit der Uhrenhersteller Mühle-Glashütte, der sich mit dem Nachbarn Nomos vor Gericht darüber auseinandersetzen muß, wann eine Uhr den Schriftzug ‚Glashütte’ tragen darf und wann nicht. Ein Urteil des Landgerichts München I hat verfügt, daß Mühle vorläufig einen Teil seiner Kollektion weder bewerben noch verkaufen darf. … Über jeden juristischen Zweifel erhaben sind aber offensichtlich die beiden Neuheiten ‚Metior’ und ‚Passagier 1’.“

Nach dem Vergleich aus dem Jahr 2002 hat Mühle einiges geändert: Ein Beispiel dafür ist die Mühle-typische „Spechthalsregulierung“. Selbst gefertigt und veredelt, erleichtert sie die Feinregulierung des Uhrwerkes und ermöglicht so eine hohe Ganggenauigkeit.

Eigentlich stünde diese Glashütter Firma, deren Ursprung bis in das Jahr 1869 zurück reicht, heute ganz passabel da. Robert Mühle gründete damals den ersten Mühle-Betrieb zur Fertigung feinmechanischer Geräte und Messinstrumente unter dem Namen Robert Mühle & Sohn. Auch die Enteignung und Demontage der Produktionsanlagen im Jahr 1945 hat dieser Betrieb überlebt, denn der Enkel von Robert Mühle, Hans Mühle gab nicht auf. Er gründete bereits ein Jahr nach der Enteignung die zweite Mühle-Firma unter dem Namen Hans Mühle Glashütte deren Leitung der heutige Seniorchef Hans-Jürgen Mühle 1970 übernahm. Mühle kann heute auf einen Jahresumsatz von 5,7 Millionem Euro (2006) verweisen: Das entspricht einer Fertigung von cirka 15.000 Uhren pro Jahr die der Traditionsbetrieb mit 38 Mitarbeitern realisiert. Juniorchef Thilo Mühle hofft auf ein Verfahren bei dem die Arbeitsplätze erhalten werden können.


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