Pischke, Bruno
Deutscher Juwelier, Gold, Silber Juwelen, und Uhrenhändler.
Bruno Pischke war Juwelier, Gold, Silber Juwelen, und Uhrenhändler und war ausserdem auch gelernter Uhrmacher. Er war in Schneidemühl ansässig. Schneidemühl, heute Piła ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Großpolen. Mit ihren zahlreichen Industrieanlagen und Großbetrieben in den Fachbereichen Chemie, Metall- und Holzverarbeitung, Landwirtschaft sowie als Bahnknotenpunkt und als Sitz eines großen Eisenbahn-Ausbesserungswerks ist die Stadt überregional bedeutend.
Pischke hatte sein Geschäft in der Posener Straße. Unweit seines Geschäfts hatte der Uhrmacher Paul Thummel seine Firma. Er gründete sein Unternehmen 1939 nach der Eintragung ins Handelsregister, gefolgt von einer Anzeige in Die Uhrmacherkunst vom 13. Oktober 1939. Schneidemühl stand seit dem Frühjahr 1945 unter der Verwaltung der Volksrepublik Polen. Es erhielt den Namen Piła. In der Folgezeit wurden nahezu alle deutschen Einwohner vertrieben, während an ihre Stelle Polen traten. Ob Paul Thümmel noch lebte und die Stadt vielleicht bereits verlassen hatte, lässt sich nicht mehr feststellen. Jedenfalls war er gezwungen, sein Geschäft aufzugeben und wegzugehen. Die Posener Straße heißt jetzt Śródmiejska und ist völlig anders, die weitgehend zerstörte Stadt im Krieg wurde modern und mit stellenweise stark verändertem Straßennetz wiederaufgebaut.
Bruno Pischke floh vermutlich zurück in den unbesiegten Teil Deutschlands. Familienmitglied Karl-Heinz Pischke wurde 1933 geboren und berichtete in einem Artikel der Hamburger Morgenpost, dass er im Januar 1945 floh und schließlich nach Hamburg gelangte. Der Hochbunker an der Feldstraße in Hamburg war sein Lebensretter. Es schützte mit seiner dicken Mauer die Zivilbevölkerung.
Geschäfte im Bild der Posener Straße
Auf der linken Seite finden wir: Kaisers Kaffeegeschäft, Juwelier Paul Thümmel, Zigarrengeschäft Karl Gerold, Sattlermeister Emil Pieper, Färberei Paul Erbguth, Uhrmachermeister Bruno Pischke ( die Uhr zeigt 11.40 Uhr), Annemarie Reuter Spezialhaus für Damenstoffe, Konfitürengeschäft Gerling und Rockstroh, Textilwaren Elise Marks. Auf der rechten Seite finden wir: Tuch- und Stoffhandlung Cierpinski und Mautz, Schreibwarengeschäft Wilhelm Berg, Delikatessengeschäft Hermann Sadewasser, Kaufhaus Gustav Zeeck, Schuhgeschäft Conrad Tack.
Quelle
- Die Uhrmacherkunst, Halle Saale, 64. Jahrgang, Nr. 42, 13. Oktober 1939, seite 552.
- Bunker an der Feldstraße: „Dieser graue Klotz ist mein Lebensretter“, Hamburger Morgenpost, Olaf Wunder. 14. April 2023.
Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Archiv Bruno Pischke.
- Bunker an der Feldstraße: „Dieser graue Klotz ist mein Lebensretter“ Hamburger Morgenpost.