* ostdeutsche Uhren und Uhrengeschichte

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Raub/Diebstähle - Glashütter Traditions-Uhren-Pflege

Raub/Diebstähle von besonderen Glashütter Uhren – von ausgesprochenem hohen technischen und historischem Wert

Werte Sammler-Kollegen!

Uns ist es ein besonderes Anliegen (auch sozusagen über 15 Jahre nach dem Ereignis) bleibend darauf zu verweisen – um auch aktiv zu sein – wider dem Vergessen.

Deshalb geben wir Ihnen die Pressemitteilung von 1991 abschriftlich zur Kenntnis.

Es wird aufgezeigt, dass die Mitteilungen aus dem Territorium Glashütte stammen, aber keine offiziellen Verlautbarungen des Vorgängers des Glashütter Uhrenmuseums, also des damaligen Traditionskabinettes der GUB, sind.

Es gab danach Ermittlungen und eine Gerichtsverhandlung?


Wer Unterlagen darüber besitzt, sollte diese bitte zur allgemeinen Kenntnis geben.

In der Zeitschrift Klassik-Uhren, Heft 6 vom Jahrgang 1990 wird in einem Nachtrag zum Einbruch-Diebstahl im Glashütter Traditionskabinett vom 20.- bzw. 21.10.1990 verwiesen, dass folgende Exponate gestohlen wurden:

Marinechronometer Nr. 71, J. Raabe Glashütte

Herst. 1910

Torpedobootchronometer Nr. 527, A. Lange & Söhne

Herst. 1926

Marinechronometerwerk Nr. 7383, Glashütter Uhrenbetriebe

Herst. 1960

Doppelchronometer-Attrappe ohne Nr., Glashütter Uhrenbetriebe

Herst. 1960

Schaukasten mit 14 Chronometerunruhen, R. Grießbach Glashütte

Herst. 1985

Terzienzähler (1/100-Sek.-Stoppfuhr), Nr. 348, Strasser & Rhode Glh.

Herst. 1925

Damenarmbanduhr (83/4 III, Ankergang, 15 Steine


A. Lange & Söhne, Double-Geh. mit Lederband ohne Werk-Nr.

Herst.1939

Damen-TU-Werk (28 mm), Nr. 68181, A. Lange & Söhne

Herst. 1910

Damen-TU-Werk (32 mm), Nr. 11892, Al. Lange & Söhne

Herst. 1878

Silberne TU Kal. 43, offen, Nr. 23489 J. Assmann Glashütte, mit Etui

Herst. 1925

Silberne TU Kal. 43, offen, Nr. 352359,


A. Lange & Söhne/DPU, mit Etui

Herst. 1939

Silberne TU, Kal. 43, Sav., Nr. 86472, Union Glashütte, mit Etui

Herst. 1923

Silberne TU, Kal. 39, Sav., Nr. 410146, A. Lange & Söhne

Herst. 1948


(Quelle: ZS „Alte Uhren und moderne Zeitmessung“, 1991, Heft 1, S. 59)



Weitere Diebstähle sind zu verzeichnen aus dem Jahr 1990 in Rostock, Dresden und Potsdam


In Rostock bei Fa. Liebetreu (19.09.1990) wurden 14 Schiffschronometer entwendet:


1. Mechanische Chronometer: mit den Nr. 9398, 9690, 9826, 10645, 10942, 11371, 12816 und 12917


2. Quarzchronometer: mit den Nr. 1321, 1419, 1486, 1985, 3962, 4245


Alle vorgenannten Instrumente stammen aus der Fertigung GUB Glashütte.


In Dresden vom 16. auf 17.07.1990


Im Lohrmann-Observation der TU in Dresden. Dabei wurden die folgenden drei Uhren entwendet.


1. Ein Marine-Chronometer im braunen Mahagoni-Gehäuse mit kardanischer – Werk - Aufhängung. Signiert auf dem Zifferblatt „F. Tiede Berlin No. 319“ Auf dem Gehäusedeckel Zeichen der TU Dresden mit Königskrone. Abmessungen ca. 15 x 15 x 15 cm.


2. und 3. Zwei Wandregulatoren der Fa. Strasser & Rohde aus Glashütte,

   die sich äußerlich kaum unterscheiden. 
   Regulator-Zifferblatt mit großer zentraler Minute, oben Sekunden-, unten Stundenzifferblatt. 
   Seitlicher Gewichtsantrieb. Doppel-Zylinder-Kompensationspendel nach Strasser.
   Braunes mattiertes Holzgehäuse, rechts in Zifferblatthöhe zwei Elektrokontakte. 


                    Signierung auf dem unteren Ziffernblatt „Strasser & Rhode“ aus Glashütte.


In Potsdam-Babelsberg in der Nacht vom 128. auf den 19.7. 1990 wurden aus der Sternwarte des Zentralinstitutes für Astrophysik Potsdam-Babelsberg folgende drei Uhren gestohlen.


1. Eine Wanduhr (Regulator). Zifferblatt mit großem zentralem Minutenzeiger, kleines Sekundenziffernblatt in der oberen Hälfte, im Zentrum Fenster für digitale Stundenanzeige. Pendel mit Zylinder-Quecksilberkompensation. Signierung auf dem Ziffernblatt: „J. H. Seyffert B“ (?) u. No 3180. Uhrwerk und Gehäuse mit elektrischen Kontakten. Gehäuse (nicht original) aus Eiche, hellbraun, Abmessungen ca. 170 x 45 x 20 cm.


2. Ein Wandregulator. Quadratisches Ziffernblatt mit großer Sekunde aus der Mitte, oberes kleines Ziffernblatt für Minuten- , unteres kleines Zifferblatt für 24-Stunden-Anzeige. Über dem Zifferblatt sichtbar im Gehäuse elektrische Kontakte. Pendel mit Einzylinder-Quecksilber-Kompensation. Signierung in der Mitte des Zifferblattes: A. Hohwü Amsterdam. Dunkelbraunes Nussbaum-Gehäuse. Abmessungen: ca. 140 x 35 15 – 20 cm.


3. Ein Wandregulator (Synchronuhr). Quadratisches Zifferblatt mit großer zentraler Sekunde, oberes kleines Zifferblatt für Minuten-, unteres kleines Zifferblatt für Stundenangabe. Antriebsgewicht seitlich durch die Tür verdeckt. Signierung in der Mitte des Zifferblattes: „TIEDE BERLIN“ Werk-Nr. 387. Mahagonigehäuse, Abmessungen: ca. 130 x 31 x 18 cm


(Quelle: ZS „Alte Uhren und moderne Zeitmessung“ 1990, Heft 6)



Verein für Zeitmesskunde Berlin/Brandenburg Berlin, Juni 2006

sogenanntes Papier-Archiv


Glashütter Uhrmacher Traditionspflege – Verbände, Vereinigungen „Saxonia“, „Urania“ usw.


Der bekannteste Traditionsverband der ehemaligen Glashütter Uhrmacher-Schüler ist zweifelsohne die „Saxonia“. Etwas weniger bekannt und nicht so langlebig ist die Uhrmachervereinigung Urania“ zu Glashütte gewesen.

Beide: „Saxonia“ und „Urania“ – als die Sammler-Kurzbezeichnung waren amtlich eingetragene Vereine.

Es muss gesagt werden, die Schriften und Mitteilungen der vorgenannten Uhrmacher-Vereinigungen sind heute sehr schlecht zu bekommen. Was den Inhalt betrifft, steht darinnen allzu oft für den Uhrenfreund oder Uhren-Sammler etwas besonders Wissenswertes oder vielleicht etwas Erbauliches. Und mit Verlaub gesagt, die Uhrmacherfreunde der damaligen Zeit waren nicht nur ausgezeichnete Fachleute, sondern sie genossen das fröhliche Beisammensein mit einem kleinem Fowble für das Lustige, das Witzige und das Ergötzliche. Auch die kleinen Weh-Wehchen oder auch Vorlieben, die ein jeder so hatte, blieben gar nicht lange geheim. Man denke dabei nur an die manchmal allzu treffenden „Spitznamen“ der Vereinsbrüder und manchermal auch einer Schwester?

Trotz intensiver Nachschau in den alten Listen ist jedoch eine Glashütter Schul-„Fee“ bzw. Dame nicht über eine längere Zeit als Mitglied „aufzustöbern“. Das heißt aber auch, dass die „Damen“ zu den Treffen mit eingeladen wurden und dann auch freudigst begrüßt wurden.

In den Nachkriegszeiten (II. WK) wurden von der sowjetischen Militäradministration die Uhrmachervereinigungen grundsätzlich verboten. Auch in den Folgejahren (DDR-Zeit) gab es nicht die „Hinweise“, sich dieser Traditionen der Uhrmacherschaft Deutschlands weiter bedienen zu wollen.

Dabei der Hinweis: Ein jeder Leser möge für sich herausfinden, warum und wieso und gerade die Uhrmacherschaft?

Jetzt, wo die Traditionsstätte Uhrmacherstadt bzw. Uhrenstadt Glashütte 500 Jahre der Verleihung ihrer Stadtrechte feiert, gibt es natürlich, wie es sich gehört, wieder eine Vereinigung der Menschen der Glashütter Traditionen, die im Sinne der „Saxonia“ weitergeführt wird. Diese hat ihren Sitz wohl derzeit noch in 63070 Offenbach. Wer an einem Kontakt interessiert ist, wird diesen wohl auch über das Internet bekommen.