Bauer, J. L.

Aus Watch-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

(siehe auch: Bauer)

Deutscher Uhrmacher

Zu Anfang des 18. Jahrhunderts ein hervorragender Uhrmacher in Berlin. Eine von ihm fertigte Uhr befindet sich in Russland in der Peters-Galerie der alten Eremitage, als ein im Jahre 1718 überreichtes Geschenk des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen an den Zaren Peter den Großen von Russland. Die Uhr stand früher, wie Graf Bludow berichtet, im Schlaf- (und Sterbe-) Zimmer der Kaiserin Katharina II. und soll Letztere im Gehäuse der Uhr das versiegelte Projekt einer Konstitution aufbewahrt haben, welches Kaiser Paul (ihr Sohn und Nachfolger auf dem russischen Thron) schon am Tage seiner Thronbesteigung (1796) vernichtete.

Die Uhr ist eine vortreffliche Arbeit des Berliner Uhrmachers, dessen Name J. L. Bauer-Berlin, in brillantierten Buchstaben auf dem blauen Zifferblatte steht; die römischen Ziffern sind ebenfalls brillantiert.

Das Uhrgehäuse, welches 213 cm hoch ist, bei 61 cm oberer Breite, ist ganz vortrefflich im Rokokostile in Holz geschnitzt und mit Blumen- und Fruchtgirlanden geziert. Auf dem Gehäuse sitzt eine Chinesin, einen Sonnenschirm haltend und freundlich ein neben ihr stehendes Kind anblickend. Der untere Teil des Gehäuses ist in der Mitte nach innen geschweift und oberhalb der Türe mit einer Maske geziert, von welcher Festons ausgehen. In der Mitte der Tür erscheint das auf Elfenbein gemalte Porträt des Königs, in halber Figur dargestellt. Friedrich Wilhelm I. nach links gewendet, sitzt auf einem großen Lehnsessel, welcher mit rotem, mit goldenen Kronen besäten Stoffe bedeckt ist. Bekleidet ist der König mit einer hellblauen Uniform, deren blassrote Aufschläge reich in Silber gestickt sind. Weste und Beinkleider sind von weißem Tuche. Der König ist mit dem Sterne und dem orangefarbigen Bande des Schwarzen Adlerordens dekoriert. Die mit Spitzenmanschetten geschmückte rechte Hand ruht auf einem runden Tische, welcher mit einem Schreibzeug, Büchern und Papieren bedeckt ist. Hinter dem Tische ein Notenpult und ein Cello und ganz im Hintergrunde ein seidener Vorhang. Das Porträt hat 10 cm im Durchmesser. Der Name des Künstlers ist nicht angegeben.


Literatur