Diskussion:GUB Güteuhren

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Es gibt starke Indizien für die Vermutung, daß das Q1-Zeichen auf den Lange- und später GUB-Güteuhren ein von der Firma Lange selbst erdachtes firmenspezifisches Gütezeichen ist und nicht von irgendeiner Institution verliehen wurde.

Lange hatte bereits vor dem Krieg ein internes Gütemerkmal für beste Qualität, es wurde nämlich "Qualität 1A" für bestimmte Taschenuhrwerke in den Verkaufsbüchern vermerkt.

Ein anderer Glashütter Betrieb, die UFAG, hatte nach 1930 die Marke "Tutima" für Uhren bester Qualität kreiert und ein stilisiertes T auf dem Zifferblatt. Als Lange nach dem Krieg erstmalig(!) eigene Armbanduhrwerke baute, wurden diese nach dem Vorbild der Konkurrenz (UFAG) mit genau den gleichen Merkmalen ausgestattet, wie Tutima-Uhren. Man brauchte dann aber eine eigene Zifferblatt- und Werkssignatur, welche auf die besondere Qualität hinweist. Und das ist das Q mit der 1. Es blieb bis etwa 1960 ein reines Gütezeichen bei Glashütter Uhren, denn es wurde bis dahin auf keinem anderen Industrieprodukt verwendet. Andere Industrieprodukte - etwa Kameras - trugen das Gütezeichen "S" (für Sonderqualität). Erst Anfang der 60-er Jahre wurde das nun im Design leicht veränderte Q1 zum amtlichen Gütezeichen für alle industriellen Spitzenprodukte und ersetzte das Gütezeichen S.

Es gab beim ersten Auftauchen des Q auf Lange-Uhren Ende der 40-er Jahre, also noch vor Gründung der DDR, überhaupt kein geordnetes Güteprüfungsverfahren durch irgendein Amt. Zwar wurde das DAMG (Deutsches Amt für Maß und Gewicht, später DAM, dann DAMW/ASMW) als Ersatz für die Physikalisch-Technische Reichsanstalt bereits 1946 in der SBZ gegründet. Wie der Name aber aussagt, hatte dieses Amt zunächst genau wie die Reichsanstalt noch keine Funktion der Qualitätsprüfung - da gab es damals gewiß Wichtigeres zu tun. Die Funktion der Qualitätsprüfung übernahm das Amt wohl erst in den 1960-er Jahren, weshalb es folgerichtig in DAMW (Deutsches Amt für Meßwesen und Warenprüfung) umgenannt wurde.



Diese Anmerkungen decken sich im Wesentlichen mit unseren derzeit laufenden Nachforschungen beim Staatsarchiv Sachsen, die noch nicht abgeschlossen sind. Allerdings beruhen diese Indizien bisher nur auf „Gehörtes und Gesagtes“. Wir würden uns freuen, wenn Interessenten verifizierbare Belege für diese Annahmen für Watch Wiki und damit für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen könnten. Jeder auch der kleinste Hinweis auf eine Quelle kann helfen den „Nebel“ um diese Frage zu lichten. Auch das Glashütter Uhrenmuseum ist an der Aufklärung dieser Frage Interessiert, da auch dort bislang keinerlei Belege für die Herkunft des Q1 bekannt sind. Unsere Bitte wäre, sich anzumelden, damit man in einen der Sache dienenden, konstruktiven Dialog treten kann.

--HGD 07:15, 18. Dez. 2008 (CEST)