Hübner, Friedrich

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Einzeigrige Renaissance Kruzifix-Bergkristall-Halsuhr, auf der Vorder- und Rückseite ausklappbare, facettierte Bergkristallschalen in feuervergoldeten, ziselierten Messingmontierungen, Seiten versilbert, floral graviert. Friedrich Hübner, Bremen, circa 1640
Messing-Vollplatinenwerk, signiert, Spindelhemmung, aufgelegte florale Zierelemente, Kette/Schnecke, zweiarmige Stahlunruh ohne Spirale, floral gravierter durchbrochen gearbeiteter Unruhkloben
Sponsel Grünes Gewölbe Band 2 Tafel 28, oben rechts Anhängeruhr, in einem Gehäus aus Bergkristall, aus vergoldetem Messing in der Form eines Kreuzes. Auf der Rückseite die Adresse des Uhrmachers Friedrich Hübner, Bremen

Deutscher Uhrmacher

Friedrich Hübner aus Bremen arbeitete in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und gilt als einer der frühesten Bremer Uhrmacher. Er erhielt 1645 vom Rathe (Bremen) "für eine sehr Schöne Zeiguhr so H. Dr. Coch (Gerhard Coccejus 1601-1660) mit sich nach Osnabrück genommen, um dieselbige dem Churbrandenburgischen Abgesannten Freiherren von Lewenstein zu verehren, 90 Mk., ferner 1647 für kleine Zeiguhren so H. Dr. Coch mit nach Osnabrück genommen, 1345 Mk. Der Auktionskatalog von J.M. Heberle in Köln von 1885 über die Quentell'sche Sammlung bescheibt folgendes Stück +) 560 Uhr nach Art der Nürnberger Eier, Achteckig, Bergkristall in vergoldeter Montirung, das Zifferblatt reich gravirt mit Blumenranken. Das Werk trägt die Signatur Friedrich Hübner, Bremen. Sehr Schönes und feines Stück. Lange 5, Breite 3 Cent. +) Diese Uhr wurde für 380 Mark verkauft, nachdem die versuche, sie für bremen zu erhalten, fehl geschlagen waren.

Nach dem Liebfrauwenrechnungsbuch ist 1658 Oct. "Mr. Friedrich Hübner" beerdigt worden. Im Buch "Bremische Werkmeister aus älterer Zeit" steht aber eine Fehler, Hübner starb am 8. Oktober 1648, zwei Wochen bevor mit dem Abschluss des Westfälischen Friedens der Dreißigjährige Krieg endete.

Eine "Horizontaluhr" im Focke-Museum wurde 2010 für Bremen zurückerworben, aus dem Besitz einer französischen Adelsfamilie - und, wie diskret verlautet, für eine fünfstellige Summe. Diese Horizontaluhr" ist für ein Tischchen oder für eine Kommode gedacht. Ihr sechseckiges Ebenholz-Gehäuse stammt aus Augsburg. Sie besitzt ein Stundenschlagwerk und ein Weckerwerk und ist voll funktionsfähig. Der Bremer Rat gab 1645 und 1647 bei dem hiesigen Uhrmacher Friedrich Hübner gleich mehrere solcher Uhren in Auftrag. Als diplomatische Geschenke. Man wollte sich damit in den Verhandlungen, die 1648 zum Werstfälischen Frieden von Münster und Osnabrück führten, das Wohlwollen wichtiger Entscheidungsträger sichern.

Von Friedrich Hübner besitzt das Focke-Museum bereits seit 1929 eine kleinere "Halsuhr" zum Umhängen. Wer im Focke-Museum das 1647 entstandene Porträt der Kaufmannsfrau Margarethe Eelking betrachtet, entdeckt darauf ein ganz ähnliches Exemplar. Hübner-Uhren waren zu jener Zeit in Bremen offenbar große Mode.

Auch im Grünes Gewölbe zu Dresden wurde eine Einzeigrige Renaissance Kruzifix-Bergkristall-Halsuhr aufgelistet, im "Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden". Band 2, Tafel 28 von 1928 wurde diese abgebildet.


Weiterführende Informationen

Quelle

  • Bremische Werkmeister aus älterer Zeit, Joh. Focke, 1 Auflage, ISBN 9783945021644. 2017.

Externe Links