Lexikon der Uhrmacherkunst

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Lexikon der Uhrmacherkunst

Orginales Buch Lexikon der Uhrmacherkunst
Nachdruck der 2. Auflage
Carl Schulte - Redakteur der "Allgemeinen Uhrmacher-Zeitung"

Fachlexikon



Carl Schulte, damaliger Redakteur der "Allgemeinen Uhrmacher-Zeitung" Berlin, umschreibt sein Werk so: Das Lexikon der Uhrmacherkunst ist ein Handbuch für alle Gewerbebetreibenden und Künstler der Uhrenbranche

Zweite, umgearbeitete stark vermehrte Auflage.
Mit vielen in den Text gedruckten Abbildungen. Erster Band A.-K.
Bautzen 1902. Emil Hübners Verlag. Zweiter band L.-Z.
Bautzen 1903. Emil Hübners Verlag. Der Nachdruck der 2. Auflage (Emil Hübners Verlag, Bautzen 1902) erschien im August 1988 bei Callwey

Produktinformation

Der Nachdruck der 2. Auflage (Emil Hübners Verlag, Bautzen 1902) erschien im August 1988 bei Callwey als gebundene Ausgabe: 959 Seiten

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ISBN 376670432X
ISBN 978-3766704320


Vorwort zum Lexikon der Uhrmacherkunst

Durch meine langjährige Tätigkeit als Redakteur der Allgemeinen Uhrmacher-Zeitung habe ich sehr oft Gelegenheit gehabt, zu bemerken, dass gewisse fachliche Fragen immer wieder von Neuem in den verschiedenen Fachzeitschriften auftauchen. Der Grund der öfteren Wiederholung gleichartiger Fragen ist aber nicht allein darin zu suchen, dass nicht Jeder seine Fachzeitung aufbewahrt oder die jüngere Generation das bereits Dagewesene nochmals wiederholt, sondern der Grund liegt zumeist auch in der Natur der Fragen selbst, denn es sind in der Regel solche, die, direkt aus der Werkstatts-Praxis hervorgehend, in den meisten Fachlehrbüchern entweder gar keine oder doch nur eine höchst ungenügende Berücksichtigung gefunden haben. Die vorstehend erwähnte Wahrnehmung gab mir den ersten Antrieb zu der Bearbeitung dieses im Jahre 1892 begonnenen Werkes, wobei ich mir aber auch gleichzeitig zur Aufgabe stellte, dasselbe mit der Zeit als ein Universal-Nachschlagewerk über das gesamte Wesen der Uhrmacherei zu gestalten.

Zahlreiche Dankschreiben und lobende Anerkennungen wurden mir bereits über mein Werk zu Teil, und wurde es mir dadurch zur angenehmen Gewissheit, dass ich mit der Herausgabe desselben keinen unnützen Zweck verfolgt habe.

Mein Plan ist, den Inhalt des Lexikons im Laufe der Zeit immer mehr und mehr zu erweitern, so dass es schließlich über alle auf dem Gebiete der Uhrmacherkunst vorkommenden Fragen eine kurzgefaßte aber ausreichende Auskunft gibt. Ich habe die lexikalische Form gewählt, weil sie für diesen Zweck besonders günstig und praktisch ist. Auf diese Weise findet ein Jeder in kurzen klaren Worten schnell Aufschluss über jede fachliche Frage, indem nur das Aufsuchen des Schlagworts dazu notwendig ist, um die gewünschte Auskunft über den betreffenden Gegenstand zu erhalten. Das Werk umfasst heute bereits über 2000 Schlagworte und 177 Abbildungen.

Dem aufmerksamen Leser wird es nicht entgehen, dass ich nebenher den besonderen Zweck verfolge, unsere deutschen Uhrmacher, die sich durch deutsche Arbeit und deutschen Fleiß einen hervorragenden Platz in den Annalen unserer Kunstgeschichte erworben haben, ans Licht der Öffentlichkeit zu ziehen und ihrer in gleich ehrender Weise zu gedenken, wie dieses von jeher besonders die Franzosen und Engländer mit ihren einheimischen Künstlern getan haben. In Museen und Sammlungen finden wir die Zeugen deutscher Kunst zahlreich vertreten, und wahrhaft künstlerisch ausgeführte Uhren längst vergangener Zeiten fesseln unser entzücktes Auge. Wollen wir aber etwas Näheres über den Erschaffer eines dieser Werke wissen oder wenigstens den Namen desselben oder das Alter der Uhr feststellen, so finden wir in den weitaus meisten Fällen, dass uns der Katalog im Stiche lässt, und er nur die laufende Nummer der ausgestellten Stücke enthält, wobei jede nähere Bezeichnung entweder ganz fehlt oder doch so ungenau und oberflächlich gehalten ist, dass sie für den Wissbegierigen keinen Wert hat. Auch in solchen Fällen, wo es sich um die Ermittlung des Alters irgend einer antiken oder wertvollen Uhr handelt, soll dieses Lexikon dem Uhrmacher, Sammler oder Antiquitätenhändler die gesuchte Auskunft geben, denn überall, wo in diesem Buche von berühmten oder angesehenen Meistern der Uhrmacherkunst die Rede ist, da findet man auch an gleicher Stelle die nähere Angabe verzeichnet, zu welcher Zeit diese Männer gelebt haben.

Ratschläge aus den Kreisen der Fachgenossen zwecks weiterer Vervollständigung dieses Werkes werden von mir stets gern entgegen genommen. Gleichzeitig sage ich aber auch denjenigen Firmen und Kollegen, welche mich bei Bearbeitung des Werkes. mit Rat und Tat bisher unterstützten, hiermit besten Dank.

In wie weit ich das mir gesteckte Ziel erreicht habe, darüber mögen Sachverständige ihr Urteil fällen, ich hoffe jedoch, dass man auch die Schwierigkeiten nicht verkennen wird, die mit dem ersten Erscheinen dieses Werkes verknüpft waren.

Berlin, im Januar 1901. Carl Schulte.

Vorrede zum Lexikon der Uhrmacherkunst 2. Auflage

Die freundliche Aufnahme, welche das vorliegende Lexikon bei den Fachgenossen gefunden hat, gab die Veranlassung, den einmal betretenen Weg energisch weiter zu verfolgen und bei der notwendig gewordenen zweiten Auflage alle Kräfte auf die weitere Vervollkommnung dieses Werkes zu verwenden,

Die großartigen Fortschritte auf wissenschaftlichem und technischem Gebiete gaben genügend Material zur Bearbeitung, sie sind, sofern mit der Uhrmacherei in Verbindung stehend, auch vollauf benutzt worden. Auch konnte im Lexikon, als Resultat eifriger Forschungen, die Zahl der deutschen Meister, welche sich in früheren Zeiten durch künstlerisches Schaffen auf dem Gebiete der Uhrmacherkunst hervorgetan haben, wesentlich erhöht werden, sodass die zweite verbesserte Auflage den Text des Werkes fast um die Hälfte seines bisherigen Umfanges erweitert zeigt. Bei der Wahl der neu hinzugefügten Schlagwörter und Artikel sind nicht allein die Anregungen und Wünsche hervorragender Fachleute berücksichtigt, sondern es ist auch hauptsächlich den Bedürfnissen im Werkstatts- und Geschäftsleben des Uhrmachergewerbes Rechnung getragen worden.

Möge die neue Auflage dieses Werkes sich unter den Fachgenossen zahlreiche Freunde erwerben und eine wohlwollende Aufnahme finden.

Berlin, im Juni 1902. C. Schulte.