Yllmer, Andreas
Deutscher (Habsburger) Österreichischer Uhrmacher
Andreas Yllmer (Yllmair, Illmair) arbeitete in Innsbruck doch wurde vermutlich im Passeier gegend geboren.
Im 16. Jahrhundert waren in Innsbruck einige tüchtige Uhrmacher tätig, darunter Nikolaus Lanz, Oswald Klossner oder Elias Klossner und Andreas Yllmer, die auch für auswärtige Persönlichkeiten arbeiteten. Yllmer wird als "berühmtester deutscher Uhrmacher" seiner Zeit apostrophiert (Attlmayr 1973, 42). Er arbeitete als Hofuhrmacher für Kaiser Karl V. in Brüssel und hernach für Kaiser Ferdinand I., wenn er sich auch 1558 in Innsbruck niederließ. Die Yllmer-Uhr, heute im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, wurde für den Landgrafen Philipp von Hessen im Jahr 1559 gebaut. Eine weitere Schöne Tischuhr befindet sich im Stift Stams. Der damaligen Abt Bernhard II. Gemelich war der Enkel Yllmers. Aus der Ehe von Andreas Yllmer wurde Tochter Sabine Yllmer geboren, und in der Pfarrei St. Jakob getauft. Sie heiratete später Georg Gemelich (Gaemlich) und sind die Eltern von Bernhard Gemelich, Taufname Tobias (1600-1660). Tobias verlor früh seine Eltern: sein Vater starb am 20. Juli 1611 in Innsbruck an der „Pest“, vermutlich am Fleckfieber, wie schon kurz davor seine Mutter und bald auch alle Geschwister. 1624, noch vor seiner Profess, übereignete Tobias Gemelich sein Elternhaus samt Stöckl und Garten in Innsbruck (Innstraße 9) dem Stift Stams, ebenso „zwei kunstvolle Uhren" aus der Werkstatt seines Großvaters. Nur eine befindet sich noch im Stift.
Eine weitere alte Nachricht taucht aus den Archiven der Missiven am Hof auf:
16. November 1566 Insbruck
Die regierung zu innsbruck berichtet an Erz-herzog Ferdinand, sie habe über erhaltenen Befehl von Meister Andreas Yllmer eine kleine schlagende Uhr um 34 Gulden gekauft und alle Uhrmacher zu Innsbruck beauftragt, ihre vorräthigen Uhren und jene die sie demnächst fertig machen wurden, bis zur Ankunft Erzherzogs nicht zu verkaufen.
Andreas Yllmer verstarb 1587 zu Innsbruck.