Garon, Peter

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Kleine Bracket Clock mit Datum und Viertelstunden - / Stundenrepetition, Viertelstunden -/ Stundenselbstschlag und Carillon Peter Garon, London, circa 1695
Peter Garon, Doppelgehäuse-Spindeltaschenuhr mit Wecker ca. 1700

Garon, Peter

Englischer Uhrmacher,

Peter Garon (Pierre Garon) senior wurde in London etwa um 1673 als Hugenotte geboren, vermutlich als Sohn von Peter Garon und seiner Frau Margarett aus der in der Provinz Poitou Frankreich. Er begann im Jahr eine Lehre bei Richard Baker in April 1687 und beendete seine Lehrzeit im Jahr 1694. Da er jedoch immer noch Ausländer war, verweigerte ihm die Clockmakers Company die Freiheit. Der Lord Mayor von London gewährte ihm die Bürgerrechte der Stadt am 8. Juni 1694. Im August 1694 wurde er als Freeman von der Uhrmachergilde "Clockmakers Company" freigesprochen; man weiß außerdem, dass er im Jahr 1697 Lehrlinge ausbildete. Er wurde ein angesehener englischer Uhrmacher, und war Mitglied von 1694 bis 1723 der "Clockmaker's Company" Er war in St. Bartholomew´s Lane und später St. Giles, Cripplegate ansässig. Trotzdem ging er auch in 1706, 17098 und 1721 Bankrott.

Er fertigte Taschenuhren, wie auch Joseph Buckingham, David Lestourgeon, und Charles Cabrier (1) welche mit nur einem Zeiger die Stunden und Minuten angaben. Die Vorderseite einer solchen Uhr hatte sozusagen zwei Zifferblätter, nämlich ein ringförmiges, feststehendes Minutenzifferblatt und eine in diesem Minutenzahlenkreis drehbare Stundenscheibe, auf der der Zeiger stets die richtige Stunde anzeigte, während seine Spitze die Minutenteilung in jeder Stunde einmal durchlief. Überlegt man sich, wie das zu erreichen ist, so findet man, dass die Stundenscheibe sich ebenfalls in der Richtung des Minutenzeigers drehen, jedoch gegen denselben in jeder Stunde um 1/12 Umgang zurückbleiben muss. Dies lässt sich beispielsweise sehr leicht erreichen, indem man dem Viertelrohr und Wechselrad eine beliebige, aber bei beiden gleiche Anzahl Zähne gibt und alsdann anstatt des Wechseltriebes ebenfalls ein Rad verwendet, das um 1/12 weniger Zähne als das Stundenrad hat. Es könnten beispielsweise Viertelrohr und Wechselrad je 30 Zähne haben; das letztere würde alsdann mit einem zweiten Rad von 33 Zähnen verbunden sein, welches in das Stundenrad mit 36 Zähnen eingriffe. Mit diesem letzteren Rade müsste sodann die Stundenscheibe fest verbunden sein.

Anzeigen im „Postman and the Historical Account“ vom 11. bis 13. Januar 1704 verkünden eine Belohnung von zwei Guineen für den Verlust einer Golduhr in einem Goldgehäuse mit der Adresse „Dial“ in der St. Bartholomew Lane. In eine Anzeige im Politicus Mercurius, London, 17. November bis 19. November 1709 ist die Rede von gestohlenen Uhren.

„Am Montag, dem 14. dieses Monats, sind aus Mr. Garons Laden eine goldene Uhr mit Hakenkette und Siegel, alles aus Gold, mit der Aufschrift „Garon London“, eine silberne Uhr mit dem Namen „Garon London“, und eine weitere silberne Uhr mit dem Namen „Clyet Landon“ verloren gegangen. Sollten die besagten Uhren zum Verkauf, Verpfänden, Schätzen oder Ausbessern gebracht werden, werden Sie gebeten, die Waren und die Partie anzuhalten und Mr. John Milburn, einem Uhrmacher in Old Bailey, Bescheid zu schicken. Sie erhalten 6 Guineen Belohnung oder einen entsprechenden Betrag für jeden Anteil. Sollten die Uhren hingegen zu besagtem Mr. Milburn gebracht werden, erhält die Partie 6 Guineen, ohne dass Fragen gestellt werden.“

In der London Gazette von 1710 wird für eine „einfache Golduhr von Peter Garon mit schwarzem Band und Schlüssel“ eine Belohnung von drei Guineen bei Mr. John Campbells Goldschmied, 3 Crowns in the Strand, angekündigt.

Anzeigen wie diese sind seit der Regierungszeit von Königin Anne (1703–1714) in Londoner Zeitungen weit verbreitet, und jede erzählt eine Geschichte. Was genau hier geschah, als Mr. Garon drei Uhren aus seinem Laden gestohlen wurden, wissen wir nicht, aber es war auf jeden Fall ein unglücklicher Vorfall.


Peter Garon war der Vater von Peter Garon junior.


Einige seiner Uhren werden im Britischen Museum aufbewahrt.

Weiterführende Informationen

Externe Links