Kullberg, Victor: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Victor Kullberg Präzisionstaschenuhr No. 7066 ZB.jpg|thumb|200px|'''''Victor Kullberg''''' <br>Präzisionstaschenuhr No. 7066. Bild: [http://www.antique-watch.com/ Pieces of Time]]]
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Victor Kullberg wurde am [[13. August]] [[1824]] in Visby auf der Insel Gotland geboren. Kullberg absolvierte eine Uhrmacherlehre bei einem ortsansässigen Uhrmacher. Seine weitere berufliche Ausbildung wurde durch den wohl berühmtesten Uhrmacher Skandinaviens [[Jürgensen, Louis Urban|Louis Urban Jürgensen]] in Kopenhagen realisiert. Victor Kullberg geht [[1851]] nach London und eröffnet dort (105 Liverpool Rd.) [[1856]] eine eigene [[Manufaktur]]. Es werden [[Schiffschronometer]] und Präzisionstaschenuhren gefertigt.
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(jacob) Victor Kullberg wurde am [[13. August]] [[1824/de|1824]] in Visby auf der Insel Gotland geboren. Er war der Sohn von Johan Kullberg ''(1800-1876)'' und Hedvig Christina Ahlström ''(1801-1840)''. Er war der älteste Sohn aus einer familie mit 6 Söhne wo von 3 kurz nach der Geburt verstarben.
  
Charakteristisch für seine [[Marinechronometer]] ist der [[Antrieb über Kette und Schnecke]] in der Anordnung [[reversed fusee]] (gekreuzte Kette). Diese Bauart verringert wesentlich den Druck auf den Lagerzapfen der Schneckenwelle gegenüber der Version einer sich nicht kreuzenden Kette. Um 1860 gelingt ihm die Entwicklung einer speziellen Sekundärfehler-Kompensation. Die ersten Schiffschronometer werden um 1864 gefertigt <ref>Callweys Uhrenlexikon; Seite 177; Autor: [[Fritz von Osterhausen]]; ISBN 3766713531; ISBN 978-3766713537</ref>.
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Kullberg absolvierte ab 1840 eine Uhrmacherlehre bei einem ortsansässigen Uhr- und Chronometermacher [[Söderberg, Victor|Victor Söderberg]]. Seine weitere berufliche Ausbildung wurde durch den wohl berühmtesten Uhrmacher Skandinaviens [[Jürgensen, Louis Urban|Louis Urban Jürgensen]] in Kopenhagen realisiert. Im Alter von 27 Jahren reiste er in [[1851/de|1851]] zur Weltausstellung nach [[London]] und knüpfte dort Kontakte zu anderen Chronometermachern. Er eröffnet dann in Denmark Grove 3 Islington London ein Werkstatt, später in Liverpool Road 105. [[1856/de|1856]] hatte er bereits eine eigene [[Manufaktur]]. Es wurden [[Schiffschronometer]] und Präzisionstaschenuhren gefertigt.
  
Seine hervorragenden Leistungen bleiben nicht unentdeckt: [[1874]] wird er zum Hofuhrmacher des Schwedischen Königshauses ernannt.
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Charakteristisch für seine [[Marinechronometer]] ist der [[Antrieb über Kette und Schnecke]] in der Anordnung [[reversed fusee]] (gekreuzte Kette), eine vom französischen Uhrmacher [[Le Roy, Julien (1)|Julien Le Roy]] vorgeschlagene Kettenführung der Schnecke. Diese Bauart verringert wesentlich den Druck auf den Lagerzapfen der Schneckenwelle gegenüber der Version einer sich nicht kreuzenden Kette. Kullberg schuf auch [[Taschenuhren]] mit [[Chronometerhemmung]], einem von ihm konstruierten Kronenaufzug und einem verzahnten Federhaus. Seine Chronometer zeichneten sich durch sehr durchdachte Konstruktionen und saubere handwerkliche Ausführung aus. Um [[1860/de|1860]] gelingt ihm die Entwicklung einer speziellen Sekundärfehler-Kompensation. Die ersten Schiffschronometer werden um [[1864/de|1864]] gefertigt <ref>Callweys Uhrenlexikon; Seite 177; Autor: [[Fritz von Osterhausen]]; ISBN 3766713531; ISBN 978-3766713537</ref>. Für seine qualitativ hochwertigen Werke und die Leistungsfähigkeit seiner neuen Hilfskompensation erhielt Kullberg immer wieder Bewertungen in Chronometertests weltweit und wurde mit zahlreichen Gold- und Silbermedaillen ausgezeichnet. Aufgrund seines weltweiten Handels und seines international guten Rufes wurde er [[1874/de|1874]] als Chronometer-Hersteller der schwedischen und der norwegischen Marine ausgewählt und zum Hofuhrmacher des Schwedischen Königshauses ernannt und ihm wurde der Wasaorden verliehen. Der Leiter der königlichen Sternwarte Greenwich sagte über eine von Kullbergs Uhren, die an den Tests in Greenwich [[1882/de|1882]] teilnahm, dies sei "der beste Chronometer der dort je getestet wurde". Seine Chronometer-[[Rohwerk]]e lieferte Kullberg an viele Hersteller in England und Europa. Einer seiner Abnehmer in Deutschland war [[Knoblich, Theodor|Theodor Knoblich]].
  
Seine Chronometer-[[Rohwerk]]e lieferte Kullberg an viele Hersteller in England und Europa. Einer seiner Abnehmer in Deutschland war [[Knoblich, Theodor|Theodor Knoblich]].
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Kullberg blieb unverheiratet, hatte jedoch zwei Söhne. Nach seinem Tod erbten diese gemeinsam mit Kullbergs Neffen [[Wennerstrom, Peter John|Peter John Wennerstrom]] den Betrieb. Nach dem Tod von Kullbergs Söhnen wiederum kauften Wennerstrom und sein Sohn die verbleibenden Anteile der Firma, die später von [[Lindquist, Sanfrid|Sanfrid Lindquist]] bis zur Zerstörung der Räumlichkeiten im Zweiten Weltkrieg weitergeführt wurde.
  
Victor Kullberg verstarb am [[7. Juli]] [[1890]] in London.
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Victor Kullberg verstarb am [[7. Juli]] [[1890/de|1890]] in [[London]].
  
 
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* [[1860/de|1860]]: Silbermedaille auf der Uhren-Ausstellung in Besançon
* [[1864]]: Silbermedaille der ''Royal Scottish Society of Arts''
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* [[1864/de|1864]]: Silbermedaille der ''Royal Scottish Society of Arts''
* [[1867]]: Goldmedaille auf der Universal-Ausstellung in Paris
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* [[1867/de|1867]]: Goldmedaille auf der Universal-Ausstellung in Paris
* [[1869]]: Goldmedaille der Nationalakademie in Paris
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* [[1869/de|1869]]: Goldmedaille der Nationalakademie in Paris
* [[1873]]: „The Grand Diploma of Honour“, Wien
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* [[1873/de|1873]]: „The Grand Diploma of Honour“, Wien
* [[1876]]: Ehrendiplom der Nationalakademie in Paris
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* [[1876/de|1876]]: Ehrendiplom der Nationalakademie in Paris
* [[1880]]: 1. Klasse-Medaille, internationale Ausstellung in Sydney
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* [[1880/de|1880]]: 1. Klasse-Medaille, internationale Ausstellung in Sydney
* [[1882]]: Einzige Goldmedaille für England, internationale Ausstellung in Melbourne
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* [[1882/de|1882]]: Einzige Goldmedaille für England, internationale Ausstellung in Melbourne
  
 
== Weiterführende Informationen ==
 
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== Weblinks ==
 
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== Literatur ==
 
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*[[CHRONOGRAPHEN Armbanduhren - Die Zeit zum Anhalten]]
 
*[[Watchmakers & Clockmakers of the World]]; Autor: Baillie, G. H.; ISBN 140679113X
 
*[[Watchmakers & Clockmakers of the World]]; Autor: Baillie, G. H.; ISBN 140679113X
 
*[[Marine- und Taschenchronometer]]; Autor:Hans von Bertele; Verlag: Callwey Georg D.W. GmbH, München 1981, ISBN 3766705121
 
*[[Marine- und Taschenchronometer]]; Autor:Hans von Bertele; Verlag: Callwey Georg D.W. GmbH, München 1981, ISBN 3766705121

Aktuelle Version vom 30. Mai 2024, 11:51 Uhr

Kullberg, Victor

Victor Kullberg
Victor Kullberg, Schiffschronometer mit 56h Gangreserveanzeige und Sekundenkontakt, Signiert Victor Kullberg, 3 Denmark Grove - Islington, London - No. 366, ca. 1860
Victor Kullberg
Uhrwerk eines Schiffschronometers der königlich britischen Kriegsmarine mit Antrieb über Kette und Schnecke
Victor Kullberg
Präzisionstaschenuhr No. 7066. Bild: Pieces of Time

Schwedischer Uhrmacher


(jacob) Victor Kullberg wurde am 13. August 1824 in Visby auf der Insel Gotland geboren. Er war der Sohn von Johan Kullberg (1800-1876) und Hedvig Christina Ahlström (1801-1840). Er war der älteste Sohn aus einer familie mit 6 Söhne wo von 3 kurz nach der Geburt verstarben.

Kullberg absolvierte ab 1840 eine Uhrmacherlehre bei einem ortsansässigen Uhr- und Chronometermacher Victor Söderberg. Seine weitere berufliche Ausbildung wurde durch den wohl berühmtesten Uhrmacher Skandinaviens Louis Urban Jürgensen in Kopenhagen realisiert. Im Alter von 27 Jahren reiste er in 1851 zur Weltausstellung nach London und knüpfte dort Kontakte zu anderen Chronometermachern. Er eröffnet dann in Denmark Grove 3 Islington London ein Werkstatt, später in Liverpool Road 105. 1856 hatte er bereits eine eigene Manufaktur. Es wurden Schiffschronometer und Präzisionstaschenuhren gefertigt.

Charakteristisch für seine Marinechronometer ist der Antrieb über Kette und Schnecke in der Anordnung reversed fusee (gekreuzte Kette), eine vom französischen Uhrmacher Julien Le Roy vorgeschlagene Kettenführung der Schnecke. Diese Bauart verringert wesentlich den Druck auf den Lagerzapfen der Schneckenwelle gegenüber der Version einer sich nicht kreuzenden Kette. Kullberg schuf auch Taschenuhren mit Chronometerhemmung, einem von ihm konstruierten Kronenaufzug und einem verzahnten Federhaus. Seine Chronometer zeichneten sich durch sehr durchdachte Konstruktionen und saubere handwerkliche Ausführung aus. Um 1860 gelingt ihm die Entwicklung einer speziellen Sekundärfehler-Kompensation. Die ersten Schiffschronometer werden um 1864 gefertigt [1]. Für seine qualitativ hochwertigen Werke und die Leistungsfähigkeit seiner neuen Hilfskompensation erhielt Kullberg immer wieder Bewertungen in Chronometertests weltweit und wurde mit zahlreichen Gold- und Silbermedaillen ausgezeichnet. Aufgrund seines weltweiten Handels und seines international guten Rufes wurde er 1874 als Chronometer-Hersteller der schwedischen und der norwegischen Marine ausgewählt und zum Hofuhrmacher des Schwedischen Königshauses ernannt und ihm wurde der Wasaorden verliehen. Der Leiter der königlichen Sternwarte Greenwich sagte über eine von Kullbergs Uhren, die an den Tests in Greenwich 1882 teilnahm, dies sei "der beste Chronometer der dort je getestet wurde". Seine Chronometer-Rohwerke lieferte Kullberg an viele Hersteller in England und Europa. Einer seiner Abnehmer in Deutschland war Theodor Knoblich.

Kullberg blieb unverheiratet, hatte jedoch zwei Söhne. Nach seinem Tod erbten diese gemeinsam mit Kullbergs Neffen Peter John Wennerstrom den Betrieb. Nach dem Tod von Kullbergs Söhnen wiederum kauften Wennerstrom und sein Sohn die verbleibenden Anteile der Firma, die später von Sanfrid Lindquist bis zur Zerstörung der Räumlichkeiten im Zweiten Weltkrieg weitergeführt wurde.

Victor Kullberg verstarb am 7. Juli 1890 in London.

Auszeichnungen

  • 1860: Silbermedaille auf der Uhren-Ausstellung in Besançon
  • 1864: Silbermedaille der Royal Scottish Society of Arts
  • 1867: Goldmedaille auf der Universal-Ausstellung in Paris
  • 1869: Goldmedaille der Nationalakademie in Paris
  • 1873: „The Grand Diploma of Honour“, Wien
  • 1876: Ehrendiplom der Nationalakademie in Paris
  • 1880: 1. Klasse-Medaille, internationale Ausstellung in Sydney
  • 1882: Einzige Goldmedaille für England, internationale Ausstellung in Melbourne

Weiterführende Informationen

Weblinks


Quellen

  1. Callweys Uhrenlexikon; Seite 177; Autor: Fritz von Osterhausen; ISBN 3766713531; ISBN 978-3766713537

Literatur