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Deutscher Uhrenhersteller
 
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Die Gebr. Staiger GmbH wurde [[1898/de|1898]] in St. Georgen im Schwarzwald gegründet. Zuerst als Hersteller von Karbid-Lampen für Hotels und die heimische Gastronomie. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde 90% des Maschinenparks als Reparationsleistung demontiert. Übrig blieb allein der Produktionszweig Kunststoff-Spritzgießtechnik. Staiger produzierte Gehäuse für Großuhren und für Wecker. Durch den Zukauf von Fremd-Werken wurde man zum Uhrenfabrikant. Es entstand der Wunsch, eigene mechanische Werke zu entwickeln und zu fertigen.  
 
Die Gebr. Staiger GmbH wurde [[1898/de|1898]] in St. Georgen im Schwarzwald gegründet. Zuerst als Hersteller von Karbid-Lampen für Hotels und die heimische Gastronomie. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde 90% des Maschinenparks als Reparationsleistung demontiert. Übrig blieb allein der Produktionszweig Kunststoff-Spritzgießtechnik. Staiger produzierte Gehäuse für Großuhren und für Wecker. Durch den Zukauf von Fremd-Werken wurde man zum Uhrenfabrikant. Es entstand der Wunsch, eigene mechanische Werke zu entwickeln und zu fertigen.  
  
Die Uhrenfabrik Staiger in St. Georgen im Schwarzwald baute der erster Wecker mit Räderwerk aus Kunststoff 1970. Entstanden aus einer Zusammenarbeit Hoechst in Frankfurt <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Hoechst Hoechst in Frankfurt-Höchst, Wikipedia (de)]</ref> Ab [[1968/de|1968]] bis ca. [[1971/de|1971]] baute die Firma das Batterieuhrwerk Chrometron mit elektromechnischer Chronometerhemmung und konstanter Kraft. Das Chronometron-Uhrwerk wurde um 1955 entwickelt und verwendet ein Unruhrad, um einen elektrischen Kontakt zu schließen, der die Unruh über einen Drehanker antreibt, dessen Achse sich in derselben Ebene wie die Unruh befindet, und einen vorstehenden Arm, der einen Stift am Unruhrad antreibt Ähnlichkeit mit einer Chronometerhemmung. Die Frequenz des Gangreglers (Unruhe) beträgt 1 Hz, über eine Schaltklinke wird das Zeigerwerk in Sekundensprüngen weitergeschaltet. Die heute noch erhaltenen Uhrwerke zeigen oft große Schäden in den Kunststoffplatinen und man kann sich freuen wenn das Uhrwerk doch noch läuft. Auf der Grundlage des Batterieuhrwerk Chrometron baute Staiger ab [[1971/de|1971]] sein erstes Serienquarzuhrwerk: CQ2000 (Chrometron Quarz 2000). <ref>[https://www.heimatmuseumschwarzwald.de/uhren/staiger/ Staiger St. Georgen, Virtuelles Heimatmuseum Schwarzwald de, Matthias Hüttlinn]</ref>
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Die Uhrenfabrik Staiger in St. Georgen im Schwarzwald baute der erster Wecker mit Räderwerk aus Kunststoff 1970. Entstanden aus einer Zusammenarbeit Hoechst in Frankfurt <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Hoechst Hoechst in Frankfurt-Höchst, Wikipedia (de)]</ref> Ab [[1968/de|1968]] bis ca. [[1971/de|1971]] baute die Firma das Batterieuhrwerk Chrometron mit elektromechnischer Chronometerhemmung und konstanter Kraft. Das Chronometron-Uhrwerk wurde um [[1955/de|1955]] entwickelt und verwendet ein Unruhrad, um einen elektrischen Kontakt zu schließen, der die Unruh über einen Drehanker antreibt, dessen Achse sich in derselben Ebene wie die Unruh befindet, und einen vorstehenden Arm, der einen Stift am Unruhrad antreibt Ähnlichkeit mit einer Chronometerhemmung. Die Frequenz des Gangreglers (Unruhe) beträgt 1 Hz, über eine Schaltklinke wird das Zeigerwerk in Sekundensprüngen weitergeschaltet. Die heute noch erhaltenen Uhrwerke zeigen oft große Schäden in den Kunststoffplatinen und man kann sich freuen wenn das Uhrwerk doch noch läuft. Auf der Grundlage des Batterieuhrwerk Chrometron baute Staiger ab [[1971/de|1971]] sein erstes Serienquarzuhrwerk: CQ2000 (Chrometron Quarz 2000). <ref>[https://www.heimatmuseumschwarzwald.de/uhren/staiger/ Staiger St. Georgen, Virtuelles Heimatmuseum Schwarzwald de, Matthias Hüttlinn]</ref> <ref>[[http://www.hwynen.de/chrometron.html Staiger - Chrometron, Hartmut Wynen]</ref>
  
[[1980/de|1980]]  kam es zur Gründung des Unternehmens UTS-Uhrentechnik Schwarzwald in Hardt (heute Dunningen) zusammen mit der St .Georgener [[KUNDO]] (Kieninger and Obergfell) und [[Peter]] aus Rottweil. Die UTS in Hardt bei St. Georgen produzierte Quarzwerke für Großuhren. 1982 fertigte Staiger mit 450 Mitarbeitern täglich ca. 60.000 Werke des Typs „Chrometron-Quarz” und war einer der größten Produzenten von Quarzwerken der Welt. 1992 fusionierten KUNDO und die Gebr. Staiger zur KUNDO-STAIGER Zeit und Technik. Ausgenommen war die Kundo Systemtechnik. Wie für fast alle Uhrenfabriken in Deutschland, war 2000 die große Zeit der Großuhren-Produktion vorbei. Auch KUNDO-STAIGER musste Insolvenz anmelden. Die Belegschaft wurde nach und nach entlassen. Die Betriebsräume standen leer und verwahrlosten komplett.
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[[1980/de|1980]]  kam es zur Gründung des Unternehmens [[UTS-Uhrentechnik Schwarzwald]] in Hardt (heute Dunningen) zusammen mit der St .Georgener [[KUNDO]] (Kieninger and Obergfell) und [[Peter]] aus Rottweil. Die UTS in Hardt bei St. Georgen produzierte Quarzwerke für Großuhren. 1982 fertigte Staiger mit 450 Mitarbeitern täglich ca. 60.000 Werke des Typs „Chrometron-Quarz” und war einer der größten Produzenten von Quarzwerken der Welt. 1992 fusionierten KUNDO und die Gebr. Staiger zur KUNDO-STAIGER Zeit und Technik. Ausgenommen war die Kundo Systemtechnik. Wie für fast alle Uhrenfabriken in Deutschland, war 2000 die große Zeit der Großuhren-Produktion vorbei. Auch KUNDO-STAIGER musste Insolvenz anmelden. Die Belegschaft wurde nach und nach entlassen. Die Betriebsräume standen leer und verwahrlosten komplett.
 
Die Gebäude der ehemaligen Uhrenfabrik Staiger konnten im August [[2009/de|2009]] von dem Unternehmer Jörg Wisser erworben werden, dessen Ziel es war ein Technik Museum in St. Georgen zu entwickeln. Bis heute finden im Technik- und Eventmuseum unzählige öffentliche Veranstaltungen, wie Konzerte, Vorträge oder andere Musikveranstaltungen statt, sowie das jährliche Oldtimertreffen mit Museumsfest. <ref>[https://www.tm-stg.de/das-museum/ Das Technik-Museum St. Georgen] </ref>
 
Die Gebäude der ehemaligen Uhrenfabrik Staiger konnten im August [[2009/de|2009]] von dem Unternehmer Jörg Wisser erworben werden, dessen Ziel es war ein Technik Museum in St. Georgen zu entwickeln. Bis heute finden im Technik- und Eventmuseum unzählige öffentliche Veranstaltungen, wie Konzerte, Vorträge oder andere Musikveranstaltungen statt, sowie das jährliche Oldtimertreffen mit Museumsfest. <ref>[https://www.tm-stg.de/das-museum/ Das Technik-Museum St. Georgen] </ref>
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Aktuelle Version vom 11. November 2024, 16:28 Uhr

Staiger Bildmarke
Staiger Uhr aus St. Georgen

Deutscher Uhrenhersteller

Die Gebr. Staiger GmbH wurde 1898 in St. Georgen im Schwarzwald gegründet. Zuerst als Hersteller von Karbid-Lampen für Hotels und die heimische Gastronomie. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde 90% des Maschinenparks als Reparationsleistung demontiert. Übrig blieb allein der Produktionszweig Kunststoff-Spritzgießtechnik. Staiger produzierte Gehäuse für Großuhren und für Wecker. Durch den Zukauf von Fremd-Werken wurde man zum Uhrenfabrikant. Es entstand der Wunsch, eigene mechanische Werke zu entwickeln und zu fertigen.

Die Uhrenfabrik Staiger in St. Georgen im Schwarzwald baute der erster Wecker mit Räderwerk aus Kunststoff 1970. Entstanden aus einer Zusammenarbeit Hoechst in Frankfurt [1] Ab 1968 bis ca. 1971 baute die Firma das Batterieuhrwerk Chrometron mit elektromechnischer Chronometerhemmung und konstanter Kraft. Das Chronometron-Uhrwerk wurde um 1955 entwickelt und verwendet ein Unruhrad, um einen elektrischen Kontakt zu schließen, der die Unruh über einen Drehanker antreibt, dessen Achse sich in derselben Ebene wie die Unruh befindet, und einen vorstehenden Arm, der einen Stift am Unruhrad antreibt Ähnlichkeit mit einer Chronometerhemmung. Die Frequenz des Gangreglers (Unruhe) beträgt 1 Hz, über eine Schaltklinke wird das Zeigerwerk in Sekundensprüngen weitergeschaltet. Die heute noch erhaltenen Uhrwerke zeigen oft große Schäden in den Kunststoffplatinen und man kann sich freuen wenn das Uhrwerk doch noch läuft. Auf der Grundlage des Batterieuhrwerk Chrometron baute Staiger ab 1971 sein erstes Serienquarzuhrwerk: CQ2000 (Chrometron Quarz 2000). [2] [3]

1980 kam es zur Gründung des Unternehmens UTS-Uhrentechnik Schwarzwald in Hardt (heute Dunningen) zusammen mit der St .Georgener KUNDO (Kieninger and Obergfell) und Peter aus Rottweil. Die UTS in Hardt bei St. Georgen produzierte Quarzwerke für Großuhren. 1982 fertigte Staiger mit 450 Mitarbeitern täglich ca. 60.000 Werke des Typs „Chrometron-Quarz” und war einer der größten Produzenten von Quarzwerken der Welt. 1992 fusionierten KUNDO und die Gebr. Staiger zur KUNDO-STAIGER Zeit und Technik. Ausgenommen war die Kundo Systemtechnik. Wie für fast alle Uhrenfabriken in Deutschland, war 2000 die große Zeit der Großuhren-Produktion vorbei. Auch KUNDO-STAIGER musste Insolvenz anmelden. Die Belegschaft wurde nach und nach entlassen. Die Betriebsräume standen leer und verwahrlosten komplett. Die Gebäude der ehemaligen Uhrenfabrik Staiger konnten im August 2009 von dem Unternehmer Jörg Wisser erworben werden, dessen Ziel es war ein Technik Museum in St. Georgen zu entwickeln. Bis heute finden im Technik- und Eventmuseum unzählige öffentliche Veranstaltungen, wie Konzerte, Vorträge oder andere Musikveranstaltungen statt, sowie das jährliche Oldtimertreffen mit Museumsfest. [4]

Chrometron, Uhrwerk mit elektromechanischer Chronometerhemmung

Weiterführende Informationen

Quelle