Kronenberg, Oskar: Unterschied zwischen den Versionen
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Deutscher Uhrmacher und Uhrenhändler | Deutscher Uhrmacher und Uhrenhändler | ||
Version vom 21. Februar 2025, 11:48 Uhr
{[Datei:Goldene Savonnette. Oskar Kronenberg, Weissenfels ca. 1915 (1).jpg|200px|mini|Datei:Goldene Savonnette, Oskar Kronenberg, Weissenfels ca. 1915.]] Deutscher Uhrmacher und Uhrenhändler
Um 1825 baute in Halberstadt, in der Nähe von Magdeburg, der Uhrmacher Friedrich Wilhelm Kilburger (1798–1835) wohl für seine Werkstatt als Normaluhr und evtl. als Meisterstück eine kleine Präzisions-Sekundenpendel-Standuhr mit einem eleganten einteiligen Nussbaumgehäuse mit stark ausgestelltem Sockel und einem Kopf mit geradem Gesims-Abschluss Das Werk hat eine „liegende“ Scherenhemmung und läuft 8Tage. Antrieb über Huygens’schen Schnurzug mit ausgefallener Führung des Gegen-Gewichtes an einer Holzleiste durch an der Umlenkrolle befestigten Drahtführungen, um das Drehen des Gewichtes zu verhindern. Das ca. 10 kg schwere Pendel mit einer großen bleigefüllten, polierten Messinglinse schwingt vor dem Werk. Die Besonderheit liegt in der Bauweise des querrechteckigen, flachen Werkes. Dadurch ist das versilberte Regulator-Zifferblatt anders strukturiert: Die Sekundenanzeige ist bei „9“ und die Stundenanzeige bei der „3“. Alle Zeiger sind aus Stahl und gebläut. Da Kilburger und auch seine Frau sehr früh starben, wurde die Uhr von Andreas Kronenberg (1809-1871), aus Halberstadt stammend und vermutlich bei Kilburger angestellt, übernommen. Kronenberg erwarb später in Weißenfels (ca. 100 km von Halberstadt entfernt) das Bürgerrecht und eröffnete dort am 9. März 1839 ein Uhrmachergeschäft. Er brachte – erkennbar an den kleinen Schraubenlöchern und feinen, kaum sichtbaren Umrissen auf dem versilberten Zifferblatt - zwei querovale Signaturplaketten auf dem Zifferblatt an und verdeckte so den Namen „F. Kilburger“ (oben) und Ort „in Halberstadt“ (unten). Diese Plaketten sind leider nicht mehr erhalten. Um 1871 hat sein Sohn Oskar Kronenberg (1841–1905) für diese Uhr ein komplettes Milchglaszifferblatt mit der Signatur „Oscar Kronenberg in Weißenfels“, anfertigen lassen, das auf das Metallblatt gesetzt und festgeschraubt wurde. Erfreulicherweise hat sich dieses Glaszifferblatt erhalten. In diese Zeit fällt wohl auch die Verbesserung der Anbringung einer Mikrometerfeinstellung des Abfalls an der Pendelgabel. Vorher wurde das Pendel durch einen Schlitz in der Metallstange angeregt. Höhe der Uhr ca. 180 cm.
1871 Übernahm Oskar das Geschäft von seinem Vater der am 5. April. Neben seiner Tätigkeit als Uhrmacher engagierte er sich auch in der Freiwilligen Feuerwehr, wo er schließlich Kommandant wurde und zum Branddirektor der Gemeinde Weiddenfels ernannt wurde. Oskar wurde 1904 erwähnt im Adressbuch der selbständigen Uhrmacher in Deutschland. Oskar Kronenberg starb am 19. Dezember 1905 nachgfolger im betrieb wurde der zweite Sohn Andreas "Otto" Kronenberg (1874-1916). Otto kaufte das angrenzende Gebäude, in dem sich der Schmuckhandel befand auf dem Markt 9 - 10. später met Fernsprecher Nr. 2391. Die Firma war auch Mitglied der Alpina Union Horlogère. Andreas Otto Kronenberg war erst 42 Jahre alt und die Witwe führte die Firma bis 1921 weiter, als der jüngere Bruder ihres Mannes die Firma weiterführte. Hugo Kronenberg und sein Sohn Gerhard Kronenberg und sein Sohn Gerhard feierten 1939 das hundertjährige Bestehen des Unternehmens. Kronenbergs Geschäft bestand sehr lange bis in die 60er Jahre des 20. Jh.
In Weißenfels war auch Wilhelm Saller ansässig (1913), Carl Nopper hatte sein Uhrengeschäft in Große Burgstr. 8 (1935).
Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Uhrenmodelle Oskar Kronenberg
- Bildgalerie Uhrwerke Oskar Kronenberg
- Bildgalerie Archiv Oskar Kronenberg
Externe Links
Literatur
- Jürgen Ermert: Zu frühen Deutschen Präzisionspendeluhren - Eine Standuhr mit seltener Pendelkompensation in Klassik Uhren 3-2009 ff.