Harrison, John: Unterschied zwischen den Versionen
Momo (Diskussion | Beiträge) |
Momo (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
Im Jahre [[1714]] setzte das englische Parlament die hohe Belohnung von 20.000 Pfund Sterling aus, für denjenigen der es schafft, ein geeignetes Messinstrument zu erfinden, mit dem man die geographische Länge genau bestimmen kann, denn das große Problem war immer noch die Zeitmessung und Positionsbestimmung auf See. | Im Jahre [[1714]] setzte das englische Parlament die hohe Belohnung von 20.000 Pfund Sterling aus, für denjenigen der es schafft, ein geeignetes Messinstrument zu erfinden, mit dem man die geographische Länge genau bestimmen kann, denn das große Problem war immer noch die Zeitmessung und Positionsbestimmung auf See. | ||
− | Mit Hilfe von optischen Instrumenten konnte die Ortszeit aus der gemessenen Höhe von Sonne oder Sternen schon lange errechnet werden. Aus der Ortszeit allein war jedoch noch nicht die Position des Schiffes zu bestimmen. Aus der Mittagshöhe der Sonne ließ sich z.B. zwar der Breitengrad ermitteln, nicht aber der Längengrad. | + | Mit Hilfe von optischen Instrumenten konnte die Ortszeit aus der gemessenen Höhe von Sonne oder Sternen schon lange errechnet werden. Aus der Ortszeit allein war jedoch noch nicht die Position des Schiffes zu bestimmen. Aus der Mittagshöhe der Sonne ließ sich z.B. zwar der Breitengrad ermitteln, nicht aber der Längengrad. |
Harrisons erster [[chronometer|Seechronometer]] [[H1]] wurde im Jahre [[1735]] | Harrisons erster [[chronometer|Seechronometer]] [[H1]] wurde im Jahre [[1735]] | ||
fertiggestellt und war 84 cm hoch sowie 33 Kilogramm schwer. | fertiggestellt und war 84 cm hoch sowie 33 Kilogramm schwer. | ||
− | Es folgten zwei weitere Modelle namens [[H2]] und [[H3]] von ähnlicher Bauart und Größe, welche nie auf einem Schiff getestet wurden. | + | Bei diesem ersten Modell wurden Temperaturschwankungen durch Bimetall kompensiert. |
+ | Schiffsbewegungen wurden dadurch ausgeglichen, indem zwei identische Pendel durch eine Feder miteinander verbunden waren. | ||
+ | Eine Testfahrt nach Lissabon und zurück wies eine weitaus höhere Genauigkeit auf als für die Erlangung des Preises vorgeschrieben war, jedoch hatte die Reisedauer nicht den Bedingungen der Ausschreibung entsprochen. Zudem stand Harrison als wissenschaftlicher Laie einem gelehrten Gremium gegenüber. | ||
+ | |||
+ | Es folgten zwei weitere Modelle namens [[H2]] und [[H3]] von ähnlicher Bauart und Größe, | ||
+ | welche jedoch nie auf einem Schiff getestet wurden. | ||
Erst mit der [[H4]], die mit nur knapp 13 cm Durchmessern auch weitaus kleiner als ihre Vorgängerinnen war, gelang ihm schließlich der Durchbruch. | Erst mit der [[H4]], die mit nur knapp 13 cm Durchmessern auch weitaus kleiner als ihre Vorgängerinnen war, gelang ihm schließlich der Durchbruch. | ||
Nach einer Schiffsreise nach Jamaika ging sie nach ca. 5 Monaten nur 5 Sekunden nach. | Nach einer Schiffsreise nach Jamaika ging sie nach ca. 5 Monaten nur 5 Sekunden nach. |
Version vom 26. Januar 2007, 10:42 Uhr
Englischer Uhrmacher
John Harrison wurde am 24. März 1693 (getauft 31. März 1693 in Foulby bei Wakefield, Yorkshire) als Sohn eines Zimmermanns geboren. Das Uhrmacherhandwerk erlernte er autodidaktisch. Er entwickelte das temperaturkompensierende Rostpendel sowie das Gegengesperr, welches auch während des Aufzuges von Gewichtsuhren den Kraftfluss zum Ankerrad nicht abreissen lässt.
Im Jahre 1714 setzte das englische Parlament die hohe Belohnung von 20.000 Pfund Sterling aus, für denjenigen der es schafft, ein geeignetes Messinstrument zu erfinden, mit dem man die geographische Länge genau bestimmen kann, denn das große Problem war immer noch die Zeitmessung und Positionsbestimmung auf See. Mit Hilfe von optischen Instrumenten konnte die Ortszeit aus der gemessenen Höhe von Sonne oder Sternen schon lange errechnet werden. Aus der Ortszeit allein war jedoch noch nicht die Position des Schiffes zu bestimmen. Aus der Mittagshöhe der Sonne ließ sich z.B. zwar der Breitengrad ermitteln, nicht aber der Längengrad.
Harrisons erster Seechronometer H1 wurde im Jahre 1735 fertiggestellt und war 84 cm hoch sowie 33 Kilogramm schwer. Bei diesem ersten Modell wurden Temperaturschwankungen durch Bimetall kompensiert. Schiffsbewegungen wurden dadurch ausgeglichen, indem zwei identische Pendel durch eine Feder miteinander verbunden waren. Eine Testfahrt nach Lissabon und zurück wies eine weitaus höhere Genauigkeit auf als für die Erlangung des Preises vorgeschrieben war, jedoch hatte die Reisedauer nicht den Bedingungen der Ausschreibung entsprochen. Zudem stand Harrison als wissenschaftlicher Laie einem gelehrten Gremium gegenüber.
Es folgten zwei weitere Modelle namens H2 und H3 von ähnlicher Bauart und Größe, welche jedoch nie auf einem Schiff getestet wurden. Erst mit der H4, die mit nur knapp 13 cm Durchmessern auch weitaus kleiner als ihre Vorgängerinnen war, gelang ihm schließlich der Durchbruch. Nach einer Schiffsreise nach Jamaika ging sie nach ca. 5 Monaten nur 5 Sekunden nach.