Bösch, Andreas: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Ein ausgezeichneter Mechaniker, lebte um das Jahr [[1620]] in Lüneburg. [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_III._(Schleswig-Holstein-Gottorf) Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein] ( aus der Gottorfer Linie), welcher von [[1616/de|1616]] bis [[1659]] regierte und ein großer Förderer wissenschaftlicher, namentlich mathematischer und astronomischer Studien war, richtete in Schloss Gottorf eine Kunstkammer ein. Für diese ließ er außer anderen unter der Oberaufsicht des Gottorfer Hofgelehrten Adam Olearius von dem Mechaniker Andreas Bösch aus Lüneburg einen Riesenglobus anfertigen, welcher im "Persianischen Hofgarten" bei Schloss Gottorf Aufstellung fand. Der Globus bestand aus einer fast 3 ½ m im Durchmesser haltenden kupfernen Kugel, auf deren Außenseite die Geographie der Erde angebracht war, während die Innenseite den Himmel mit allen damals bekannten Planeten enthielt, deren Personifizierungen aus silbernen Figuren bestanden. | + | Ein ausgezeichneter Mechaniker, lebte um das Jahr [[1620/de|1620]] in Lüneburg. [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_III._(Schleswig-Holstein-Gottorf) Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein] ( aus der Gottorfer Linie), welcher von [[1616/de|1616]] bis [[1659/de|1659]] regierte und ein großer Förderer wissenschaftlicher, namentlich mathematischer und astronomischer Studien war, richtete in Schloss Gottorf eine Kunstkammer ein. Für diese ließ er außer anderen unter der Oberaufsicht des Gottorfer Hofgelehrten Adam Olearius von dem Mechaniker Andreas Bösch aus Lüneburg einen Riesenglobus anfertigen, welcher im "Persianischen Hofgarten" bei Schloss Gottorf Aufstellung fand. Der Globus bestand aus einer fast 3 ½ m im Durchmesser haltenden kupfernen Kugel, auf deren Außenseite die Geographie der Erde angebracht war, während die Innenseite den Himmel mit allen damals bekannten Planeten enthielt, deren Personifizierungen aus silbernen Figuren bestanden. |
An einer Achse hing ein runder Tisch, der mit einer Bank umgeben war, auf der zehn Personen sitzen und den Aufgang und Untergang der Gestirne beobachten konnten. Das Werk wurde von dem Wasser einer Quelle getrieben, und regelmäßig, wie am Himmel, wiederholte sich bei der Darstellung der Wechsel und Umlauf der Gestirne. Das Kunstwerk wurde im Verlaufe des nordischen Krieges von Peter dem Großen aus Gottorf hinweg geführt und nach Petersburg gebracht, wo es der Zar der neugegründeten Akademie der Wissenschaften zum Geschenk machte. | An einer Achse hing ein runder Tisch, der mit einer Bank umgeben war, auf der zehn Personen sitzen und den Aufgang und Untergang der Gestirne beobachten konnten. Das Werk wurde von dem Wasser einer Quelle getrieben, und regelmäßig, wie am Himmel, wiederholte sich bei der Darstellung der Wechsel und Umlauf der Gestirne. Das Kunstwerk wurde im Verlaufe des nordischen Krieges von Peter dem Großen aus Gottorf hinweg geführt und nach Petersburg gebracht, wo es der Zar der neugegründeten Akademie der Wissenschaften zum Geschenk machte. |
Aktuelle Version vom 19. November 2011, 01:40 Uhr
Bösch, Andreas
Deutscher Mechaniker
Ein ausgezeichneter Mechaniker, lebte um das Jahr 1620 in Lüneburg. Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein ( aus der Gottorfer Linie), welcher von 1616 bis 1659 regierte und ein großer Förderer wissenschaftlicher, namentlich mathematischer und astronomischer Studien war, richtete in Schloss Gottorf eine Kunstkammer ein. Für diese ließ er außer anderen unter der Oberaufsicht des Gottorfer Hofgelehrten Adam Olearius von dem Mechaniker Andreas Bösch aus Lüneburg einen Riesenglobus anfertigen, welcher im "Persianischen Hofgarten" bei Schloss Gottorf Aufstellung fand. Der Globus bestand aus einer fast 3 ½ m im Durchmesser haltenden kupfernen Kugel, auf deren Außenseite die Geographie der Erde angebracht war, während die Innenseite den Himmel mit allen damals bekannten Planeten enthielt, deren Personifizierungen aus silbernen Figuren bestanden.
An einer Achse hing ein runder Tisch, der mit einer Bank umgeben war, auf der zehn Personen sitzen und den Aufgang und Untergang der Gestirne beobachten konnten. Das Werk wurde von dem Wasser einer Quelle getrieben, und regelmäßig, wie am Himmel, wiederholte sich bei der Darstellung der Wechsel und Umlauf der Gestirne. Das Kunstwerk wurde im Verlaufe des nordischen Krieges von Peter dem Großen aus Gottorf hinweg geführt und nach Petersburg gebracht, wo es der Zar der neugegründeten Akademie der Wissenschaften zum Geschenk machte.
Literatur
- Lexikon der Uhrmacherkunst, Carl Schulte: Emil Hübners Verlag Bautzen 1902