Häberli, Johann: Unterschied zwischen den Versionen

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Johann Häberli "Jean" war der Sohn eines bescheidenen Arbeiters in der Uhrenindustrie aus Reconvilier im Berner Jura. Er hatte das Handwerk von Grund auf gelernt. Bei der damaligen Seeland Watch Coin Madretsch bei [[Biel]] sollte er sich als geschickter Uhren-régleur oder Reglage-Spezialist einen Namen machen. „Ich habe mich bei [[IWC - International Watch Co. Schaffhausen/de|International Watch Co.]] in Schaffhausen als 38-jähriger Mann vorgestellt, "in voller Gesundheid", erzählte Häberli in seinen handschriftlichen Memoiren, von denen eine spätere Ausgabe mit mehr als 160 gedruckte Seiten wurde veröffentlicht. Häberli schrieb seine Erinnerungen kurz vor seinem Tod 1929 für seine 13 Kinder, wie er selbst erklärte. Die Notizen stellen eine interessante Quelle der Sozial- und Industriegeschichte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert dar. Sie bieten vor allem einen faszinierenden Einblick in die Arbeit, die Meinungsverschiedenheiten über technische Fragen und die menschlichen Konflikte in den damaligen IWC-Büros und -Werkstätte.
 
Johann Häberli "Jean" war der Sohn eines bescheidenen Arbeiters in der Uhrenindustrie aus Reconvilier im Berner Jura. Er hatte das Handwerk von Grund auf gelernt. Bei der damaligen Seeland Watch Coin Madretsch bei [[Biel]] sollte er sich als geschickter Uhren-régleur oder Reglage-Spezialist einen Namen machen. „Ich habe mich bei [[IWC - International Watch Co. Schaffhausen/de|International Watch Co.]] in Schaffhausen als 38-jähriger Mann vorgestellt, "in voller Gesundheid", erzählte Häberli in seinen handschriftlichen Memoiren, von denen eine spätere Ausgabe mit mehr als 160 gedruckte Seiten wurde veröffentlicht. Häberli schrieb seine Erinnerungen kurz vor seinem Tod 1929 für seine 13 Kinder, wie er selbst erklärte. Die Notizen stellen eine interessante Quelle der Sozial- und Industriegeschichte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert dar. Sie bieten vor allem einen faszinierenden Einblick in die Arbeit, die Meinungsverschiedenheiten über technische Fragen und die menschlichen Konflikte in den damaligen IWC-Büros und -Werkstätte.
  
Jean Häberli war als Chef-régleur für die Genauigkeit der Uhren verantwortlich, die die Uhrenmanufaktur verlassen haben. Dies war damals eine weitaus kompliziertere Aufgabe als heute. Es gab keine elektronischen Messinstrumente, die sofort angaben, ob die Unruh die richtige Amplitude hatte, ob die von ihr erzeugten Schläge - oder Halbschwingungen - die richtige Dauer hatten oder wie viele Sekunden pro Tag die Uhr in den verschiedenen Positionen schnell oder langsam lief. Die einzigen Kontrollreferenzen, die Jean Häberli zur Verfügung standen, waren eine Präzisionspendeluhr oder eine Chronometer-Taschenuhr. Der Rest war eine Frage des Wissens, der Erfahrung, der geschickten Fingerarbeit und der Intuition.
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Als Chef-Régleur war Jean Häberli für die Ganggenauigkeit der Uhren verantwortlich, die das Werk verliessen. Eine Aufgabe, die damals wesentlich komplizierter war als heute. Damals gab es noch keine elektronischen Messgeräte, die sofort anzeigen, ob die Unruh die korrekte Amplitude hat, ob die Schläge oder Halbschwingungen – der Unruh die richtige Länge haben oder wie viele Sekunden eine Uhr in den unterschiedlichen Testpositionen täglich vor- oder nachgeht. Die einzigen Kontrollgeräte, die Jean Häberli zur Verfügung standen, waren eine Präzisionspendeluhr oder eine Taschenuhr. Der Rest war eine Sache von Wissen, Erfahrung, Fingerfertigkeit und Intuition.
  
 
Johann Häberli arbeitete viele Jahre für IWC, fühlte sich aber nicht immer geschätzt. Vor allem nicht nach seinen erfolgreichen Preisen bei Chonometer-Wettbewerben in Mailand.  
 
Johann Häberli arbeitete viele Jahre für IWC, fühlte sich aber nicht immer geschätzt. Vor allem nicht nach seinen erfolgreichen Preisen bei Chonometer-Wettbewerben in Mailand.  

Aktuelle Version vom 14. März 2021, 19:34 Uhr

Johann Häberli und Ehefrau

Schweizer Uhrmacher und Régleur.

Johann Häberli "Jean" war der Sohn eines bescheidenen Arbeiters in der Uhrenindustrie aus Reconvilier im Berner Jura. Er hatte das Handwerk von Grund auf gelernt. Bei der damaligen Seeland Watch Coin Madretsch bei Biel sollte er sich als geschickter Uhren-régleur oder Reglage-Spezialist einen Namen machen. „Ich habe mich bei International Watch Co. in Schaffhausen als 38-jähriger Mann vorgestellt, "in voller Gesundheid", erzählte Häberli in seinen handschriftlichen Memoiren, von denen eine spätere Ausgabe mit mehr als 160 gedruckte Seiten wurde veröffentlicht. Häberli schrieb seine Erinnerungen kurz vor seinem Tod 1929 für seine 13 Kinder, wie er selbst erklärte. Die Notizen stellen eine interessante Quelle der Sozial- und Industriegeschichte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert dar. Sie bieten vor allem einen faszinierenden Einblick in die Arbeit, die Meinungsverschiedenheiten über technische Fragen und die menschlichen Konflikte in den damaligen IWC-Büros und -Werkstätte.

Als Chef-Régleur war Jean Häberli für die Ganggenauigkeit der Uhren verantwortlich, die das Werk verliessen. Eine Aufgabe, die damals wesentlich komplizierter war als heute. Damals gab es noch keine elektronischen Messgeräte, die sofort anzeigen, ob die Unruh die korrekte Amplitude hat, ob die Schläge – oder Halbschwingungen – der Unruh die richtige Länge haben oder wie viele Sekunden eine Uhr in den unterschiedlichen Testpositionen täglich vor- oder nachgeht. Die einzigen Kontrollgeräte, die Jean Häberli zur Verfügung standen, waren eine Präzisionspendeluhr oder eine Taschenuhr. Der Rest war eine Sache von Wissen, Erfahrung, Fingerfertigkeit und Intuition.

Johann Häberli arbeitete viele Jahre für IWC, fühlte sich aber nicht immer geschätzt. Vor allem nicht nach seinen erfolgreichen Preisen bei Chonometer-Wettbewerben in Mailand. Er trat aus der IWC-Uhrenfabrik aus aber kam ziemlich schnell darauf zurück. Auf jeden Fall machte er dem Management klar, wie seine Gefühle waren. Nicht nur Jean aber auch der Söhne

Hans Häberli, Ernst Häberli und drei Töchter Marie Häberli, Alwina Häberli und Mina Häberli arbeiteten einige Jahren bei IWC. Ernst Häberli arbeitete dort viel länger, er trat die Nachfolge seines Vaters als Chef-Régleur an. Vater war auch gezwungen mit 67 Jahre, sich zugunsten seines Sohnes zurückzuziehen.