Landrock, Horst: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Horst Landrock wurde eines Tages, weil er an einem Uhrmachersgeschäft entlang ging, von Uhren fasziniert. Er entschied sich nach mehreren besuchen an diesem Uhrmacher sich selbst für diesen Beruf zu entscheiden. Er machte seine Uhrmacherlehre bei [[Walter, Arno|Arno Walter]], Inhaber der renommierten Firma [[Moritz Weise]]. In dieser Zeit entwickelte er bereits sein Interesse an alten Uhren. Oft war er im [[Mathematisch-Physikalischer Salon (Museum)|Mathematisch-Physikalischer Salon]] zu finden | + | Horst Landrock wurde eines Tages, weil er an einem Uhrmachersgeschäft entlang ging, von Uhren fasziniert. Er entschied sich nach mehreren besuchen an diesem Uhrmacher sich selbst für diesen Beruf zu entscheiden. Er machte seine Uhrmacherlehre bei [[Walter, Arno|Arno Walter]], Inhaber der renommierten Firma [[Moritz Weise]]. In dieser Zeit entwickelte er bereits sein Interesse an alten Uhren. Oft war er im [[Mathematisch-Physikalischer Salon (Museum)|Mathematisch-Physikalischer Salon]] zu finden bei seinem Freund [[Engelmann, Max|Max Engelman]], dem Restaurator dieses Museums. Weitere Ausbildungen folgten in Ludwigsburg in einer Fabrik von Uhrenteile, und bei Uhrmachermeister [[Möhrle, Fritz|Fritz Möhrle]], ein Spezialist für die Reparatur alten Uhren. Nachher arbeitete er bei [[Schmetterer, Max|Max Schmetterer]] in Prien am Chiemsee, ebenfalls ein bekannter Uhmachermeister. Dann kehrt Horst zurrück nach Sachsen, wo er eine Arbeitsstelle findet in einem renommierten Uhrengeschäft in Meissen. Da wurde er einigen Jahren Geschäftsführer. Dank dieser Stelle könnte er nach verschiedenen Länder reisen wie Frankreich, Belgien, Österreich, Holland und der Schweiz. Manchmal geling es ihm etwas Altes für sich selbst zu kaufen. |
Seine Meisterprüfung machte er im Jahre [[1930/de|1930]], und gründete ein eigenes Uhrenfachgeschäft im sächsischen Zittau. Um [[1932/de|1932]] wurde er zum Obermeister der Uhrmacherinnung ernannt. [[1933/de|1933]] wurde sein Sohn [[Landrock, Dieter|Dieter Landrock]] geboren. Veschiedene junge Leute wurden bei Horst Landrock zum Uhrmacher oder Techniker ausgebildet. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sah er es als seine Aufgabe junge Menschen als Uhrmacher aus zu Bilden. Später wurde diese private Ausbildung durch die Ingenieurschule für Feinwerktechnik in [[1951/de| 1951]] übernommen, (vorher die [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte (DUS)]]). | Seine Meisterprüfung machte er im Jahre [[1930/de|1930]], und gründete ein eigenes Uhrenfachgeschäft im sächsischen Zittau. Um [[1932/de|1932]] wurde er zum Obermeister der Uhrmacherinnung ernannt. [[1933/de|1933]] wurde sein Sohn [[Landrock, Dieter|Dieter Landrock]] geboren. Veschiedene junge Leute wurden bei Horst Landrock zum Uhrmacher oder Techniker ausgebildet. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sah er es als seine Aufgabe junge Menschen als Uhrmacher aus zu Bilden. Später wurde diese private Ausbildung durch die Ingenieurschule für Feinwerktechnik in [[1951/de| 1951]] übernommen, (vorher die [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte (DUS)]]). | ||
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Im Laufe der Zeit trug Landrock eine umfangreiche Sammlung alter Uhren aller Arten zusammen, die zu den bedeutendsten Privatsammlungen in Deutschland zählt. Diese Sammlung war bis zum Landrocks Tod öffentlich zugänglich, auch in der DDR-Zeit wurde Horst Landrock als Uhrenexpert annerkannt. Die Sammlung wird inzwischen von seinem Sohn Dieter Landrock in Seifhennersdorf erhalten und aufbewahrt. Teile von dieser Sammlung befinden sich heute aus Sicherheitsgrunden bereits bei Dieters Sohn. | Im Laufe der Zeit trug Landrock eine umfangreiche Sammlung alter Uhren aller Arten zusammen, die zu den bedeutendsten Privatsammlungen in Deutschland zählt. Diese Sammlung war bis zum Landrocks Tod öffentlich zugänglich, auch in der DDR-Zeit wurde Horst Landrock als Uhrenexpert annerkannt. Die Sammlung wird inzwischen von seinem Sohn Dieter Landrock in Seifhennersdorf erhalten und aufbewahrt. Teile von dieser Sammlung befinden sich heute aus Sicherheitsgrunden bereits bei Dieters Sohn. | ||
− | + | In Zittau befindet sich seit [[1907/de|1907]] eine Blumenuhr. Die Idee für die Zittauer Blumenuhr entstand bereits 1902 anlässlich der Industrie- und Gewerbeausstellung im Gelände der Weinau. Viele Zittauer wünschten sich ein solches “Wunderwerk“ für immer in der Stadt. Parkinspektor Grabowski und Ratsuhrmacher [[Rödel]] waren die Schöpfer von diesem besonderen Zittauer Wahrzeichen. Im Januar 1965 rief die Stadt Zittau ihre Bürger auf, mit Ideen zur Verschönerung der Anlagen des „Grünen Ringes“ beizutragen. Uhrmachermeister Horst Landrock schlug vor, an der Blumenuhr ein Glockenspiel beizufügen. Durch umfangreichen Spenden und zahlreichen freiwilligen Arbeitsstunden der Handwerker des gesamten Kreises war es möglich, diese Idee zu verwirklichen. | |
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Am [[27. August]] [[1966/de|1966]] konnte das aus 21 Meißner-Porzellanglocken bestehende technische Meisterwerk eingeweiht werden. Im Laufe der Jahren sind die wertvollen Porzellanglocken allerdings spröde geworden. 2003 musste deswegen entschieden werden, die Glocken nur noch zu jeder vollen Stunde läuten zu lassen. Sinken die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, muss das Glockenspiel leider ganz abgeschaltet werden. | Am [[27. August]] [[1966/de|1966]] konnte das aus 21 Meißner-Porzellanglocken bestehende technische Meisterwerk eingeweiht werden. Im Laufe der Jahren sind die wertvollen Porzellanglocken allerdings spröde geworden. 2003 musste deswegen entschieden werden, die Glocken nur noch zu jeder vollen Stunde läuten zu lassen. Sinken die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, muss das Glockenspiel leider ganz abgeschaltet werden. | ||
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*[http://www.zittau.eu/2_rathaus/stadtanzeiger/2007/stadtanzeiger_183.pdf 100 Jahre Zittauer Blumenuhr, Zittauer Stadtanzeiger] | *[http://www.zittau.eu/2_rathaus/stadtanzeiger/2007/stadtanzeiger_183.pdf 100 Jahre Zittauer Blumenuhr, Zittauer Stadtanzeiger] | ||
Aktuelle Version vom 28. Mai 2016, 01:30 Uhr
Deutscher Uhrmacher
Biographie
Horst Landrock wurde am 7. November 1904 in Dresden geboren und war ein bekannter deutscher Uhrmacher und Uhrensammler. Sein Vater kam aus einer Familie, welche seit 11 Generationen den Beruf des Fein- Metallarbeiter, Kunst- und Waffenschmiede ausübten. Vater Landrock wurde aber aus gesundheitlichen Gründen Briefträger bei der Post, schließlich sogar Postinspektor in Coswig bei Dresden.
Horst Landrock wurde eines Tages, weil er an einem Uhrmachersgeschäft entlang ging, von Uhren fasziniert. Er entschied sich nach mehreren besuchen an diesem Uhrmacher sich selbst für diesen Beruf zu entscheiden. Er machte seine Uhrmacherlehre bei Arno Walter, Inhaber der renommierten Firma Moritz Weise. In dieser Zeit entwickelte er bereits sein Interesse an alten Uhren. Oft war er im Mathematisch-Physikalischer Salon zu finden bei seinem Freund Max Engelman, dem Restaurator dieses Museums. Weitere Ausbildungen folgten in Ludwigsburg in einer Fabrik von Uhrenteile, und bei Uhrmachermeister Fritz Möhrle, ein Spezialist für die Reparatur alten Uhren. Nachher arbeitete er bei Max Schmetterer in Prien am Chiemsee, ebenfalls ein bekannter Uhmachermeister. Dann kehrt Horst zurrück nach Sachsen, wo er eine Arbeitsstelle findet in einem renommierten Uhrengeschäft in Meissen. Da wurde er einigen Jahren Geschäftsführer. Dank dieser Stelle könnte er nach verschiedenen Länder reisen wie Frankreich, Belgien, Österreich, Holland und der Schweiz. Manchmal geling es ihm etwas Altes für sich selbst zu kaufen.
Seine Meisterprüfung machte er im Jahre 1930, und gründete ein eigenes Uhrenfachgeschäft im sächsischen Zittau. Um 1932 wurde er zum Obermeister der Uhrmacherinnung ernannt. 1933 wurde sein Sohn Dieter Landrock geboren. Veschiedene junge Leute wurden bei Horst Landrock zum Uhrmacher oder Techniker ausgebildet. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sah er es als seine Aufgabe junge Menschen als Uhrmacher aus zu Bilden. Später wurde diese private Ausbildung durch die Ingenieurschule für Feinwerktechnik in 1951 übernommen, (vorher die Deutsche Uhrmacherschule Glashütte (DUS)).
1954 erfolgte die Gründung des Dresdner Arbeitskreises „Alte Uhren - Geschichte der Zeitmessung", der von Uhrmachermeister Horst Landrock bis 1976 geleitet wurde. In den darauf folgenden 28 Jahren führte der Dresdner Uhrmachermeister Gerhard Noack den Arbeitskreis bis zum Jahre 2004 weiter. Mit tatkräftiger Unterstützung von Dieter Landrock, der die Führung des Arbeitskreises ab 2004 übernommen hatte, konnte der Beitritt des Dresdner Arbeitskreises in die Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC) im gleichen Jahr realisiert werden.
Im Laufe der Zeit trug Landrock eine umfangreiche Sammlung alter Uhren aller Arten zusammen, die zu den bedeutendsten Privatsammlungen in Deutschland zählt. Diese Sammlung war bis zum Landrocks Tod öffentlich zugänglich, auch in der DDR-Zeit wurde Horst Landrock als Uhrenexpert annerkannt. Die Sammlung wird inzwischen von seinem Sohn Dieter Landrock in Seifhennersdorf erhalten und aufbewahrt. Teile von dieser Sammlung befinden sich heute aus Sicherheitsgrunden bereits bei Dieters Sohn.
In Zittau befindet sich seit 1907 eine Blumenuhr. Die Idee für die Zittauer Blumenuhr entstand bereits 1902 anlässlich der Industrie- und Gewerbeausstellung im Gelände der Weinau. Viele Zittauer wünschten sich ein solches “Wunderwerk“ für immer in der Stadt. Parkinspektor Grabowski und Ratsuhrmacher Rödel waren die Schöpfer von diesem besonderen Zittauer Wahrzeichen. Im Januar 1965 rief die Stadt Zittau ihre Bürger auf, mit Ideen zur Verschönerung der Anlagen des „Grünen Ringes“ beizutragen. Uhrmachermeister Horst Landrock schlug vor, an der Blumenuhr ein Glockenspiel beizufügen. Durch umfangreichen Spenden und zahlreichen freiwilligen Arbeitsstunden der Handwerker des gesamten Kreises war es möglich, diese Idee zu verwirklichen. Am 27. August 1966 konnte das aus 21 Meißner-Porzellanglocken bestehende technische Meisterwerk eingeweiht werden. Im Laufe der Jahren sind die wertvollen Porzellanglocken allerdings spröde geworden. 2003 musste deswegen entschieden werden, die Glocken nur noch zu jeder vollen Stunde läuten zu lassen. Sinken die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, muss das Glockenspiel leider ganz abgeschaltet werden.
Horst Landrock verstarb im Jahre 1991.
Werke
Horst Landrock war der Autor von verschiedenen Bücher und Artikel: