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+ | Der Begriff Semikrograph ist ein Kunstwort, das sich aus dem lateinischen semi=halb, dem griechischen mikro=klein und dem ebenfalls griechischen graph=Schrift zusammensetzt. Man versteht darunter eine Stoppuhr mit einem Skalenteilungswert von 0,02 (1/50) Sekunden. | ||
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Doppelt so schnell sind die Schwingungen eines Mikrographen mit 50 Hz = 100 Halbschwingungen pro Sekunde. Mit ihm lassen sich theoratisch 1/100 Sekunden messen. Dabei ist die Reaktionsgeschwindigkeit des Menschen zu beachten, die im Zehntelsekundenbereich liegt. Das bedeutet, dass die hohe Genauigkeit dieser Stoppuhren bei manueller Betätigung nicht nutzbar ist. Deshalb kommen die meisten Stoppuhren mit einer Zehntelsekundenteilung aus. | Doppelt so schnell sind die Schwingungen eines Mikrographen mit 50 Hz = 100 Halbschwingungen pro Sekunde. Mit ihm lassen sich theoratisch 1/100 Sekunden messen. Dabei ist die Reaktionsgeschwindigkeit des Menschen zu beachten, die im Zehntelsekundenbereich liegt. Das bedeutet, dass die hohe Genauigkeit dieser Stoppuhren bei manueller Betätigung nicht nutzbar ist. Deshalb kommen die meisten Stoppuhren mit einer Zehntelsekundenteilung aus. |
Aktuelle Version vom 3. Januar 2023, 18:49 Uhr
Semikrograph
Der Begriff Semikrograph ist ein Kunstwort, das sich aus dem lateinischen semi=halb, dem griechischen mikro=klein und dem ebenfalls griechischen graph=Schrift zusammensetzt. Man versteht darunter eine Stoppuhr mit einem Skalenteilungswert von 0,02 (1/50) Sekunden.
Um Fünfzigstel Sekunden zu messen, muss die Unruhe der Uhr 50 Halbschwingungen pro Sekunde ausführen. Das entspricht einer Frequenz von 25 Hertz und ist damit 10 mal schneller als eine normale Taschenuhrunruhe, welche mit 2,5 Hertz schwingt. Die Bewegungen der Unruhe sind deshalb für das menschliche Auge nicht mehr erfassbar.
Doppelt so schnell sind die Schwingungen eines Mikrographen mit 50 Hz = 100 Halbschwingungen pro Sekunde. Mit ihm lassen sich theoratisch 1/100 Sekunden messen. Dabei ist die Reaktionsgeschwindigkeit des Menschen zu beachten, die im Zehntelsekundenbereich liegt. Das bedeutet, dass die hohe Genauigkeit dieser Stoppuhren bei manueller Betätigung nicht nutzbar ist. Deshalb kommen die meisten Stoppuhren mit einer Zehntelsekundenteilung aus.
Der Werkaufbau eines Semikrographen ähnelt dem eines Schaltradchronographen. Damit das Werk nicht vorzeitig abläuft, wird die Unruhe mit einem kleinen Starthebel bei der "4" angeworfen. Dieser Hebel greift bei dem hier gezeigten Werk auf den Umfang der Hebelscheibe.
Semikrographen sind oft mit einem Schleppzeiger ausgestattet, der das Stoppen von Zwischenzeiten ermöglicht. Im nebenstehenden Bild hat der Sekundenzeiger (blau) das Zifferblatt bereits dreimal umrundet (3x6 sec) und steht auf einer Sekunde und 18/50. Der Schleppzeiger (goldfarben) wurde bei 26/50 angehalten.
Stoppuhren dieser Bauart wurden in einem Etui aus Blech aufbewahrt, das sie auf dem Weg zum Sportplatz oder ins Feld schützen sollte. Vor dem Gebrauch muss der Haltebügel aufgeklappt und die Uhr entnommen werden.