Johann, Nicolaus Alexius: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahre [[1781]] wurde er nach Mainz berufen. Nicht lange darauf wurde er bei dem Kurfürstlichen Gymnasium als öffentlicher Lehrer angestellt, welche Stelle er zwanzig Jahre hindurch bis zur Auflösung des Augustiner-Klosters behauptete. Während dieser Zeit entwarf er den Plan zu seiner ersten [[astronomischen Uhr]]. Er berechnete sie meistens zur Nachtzeit, weil er am Tage mit seinen Professurgeschäften belastet war. Im Jahre [[1802]] wurde diese Uhr vollendet. Der künstlichen Ausführung der Uhr wegen, deren Zeichnung von der damaligen Mainzer Präfektur an Kaiser Napoleon geschickt wurde, erhielt er, obgleich nicht auf dem linken Rheinufer geboren, die Pension der inländischen Geistlichkeit. | Im Jahre [[1781]] wurde er nach Mainz berufen. Nicht lange darauf wurde er bei dem Kurfürstlichen Gymnasium als öffentlicher Lehrer angestellt, welche Stelle er zwanzig Jahre hindurch bis zur Auflösung des Augustiner-Klosters behauptete. Während dieser Zeit entwarf er den Plan zu seiner ersten [[astronomischen Uhr]]. Er berechnete sie meistens zur Nachtzeit, weil er am Tage mit seinen Professurgeschäften belastet war. Im Jahre [[1802]] wurde diese Uhr vollendet. Der künstlichen Ausführung der Uhr wegen, deren Zeichnung von der damaligen Mainzer Präfektur an Kaiser Napoleon geschickt wurde, erhielt er, obgleich nicht auf dem linken Rheinufer geboren, die Pension der inländischen Geistlichkeit. |
Version vom 21. November 2011, 02:18 Uhr
Johann, Nicolaus Alexius
Deutscher Augustinerpater, Mechaniker und Astronom
Nicolaus Alexius Johannn wurde geboren zu Steinach an d. Saale, im ehemaligen würzburgischen Bistume, am 11. November 1753. Johann trat im August 1773 in den Augustiner-Orden; nach vollendetem Noviziat wurde er nach Freiburg im Breisgau geschickt, um da auf der Universität seine höheren Studien zu vollenden. Nach Vollendung derselben im Jahre 1777 wurde er zum Priester geweiht. Als bereits ausgezeichneter Organist, widmete er sich nun der Musik, verlegte sich vorzüglich auf die Tonsetzkunst und brachte es so weit, dass er mehrere Kirchenmusiken, als Messen, Vespern, Kompletorien, auch einige Opern und ein Requiem komponierte, das bei dem Exequiem für die Kaiserin Maria Theresia im Münster unter seiner Direktion mit großem Beifall aufgeführt wurde.
Im Jahre 1781 wurde er nach Mainz berufen. Nicht lange darauf wurde er bei dem Kurfürstlichen Gymnasium als öffentlicher Lehrer angestellt, welche Stelle er zwanzig Jahre hindurch bis zur Auflösung des Augustiner-Klosters behauptete. Während dieser Zeit entwarf er den Plan zu seiner ersten astronomischen Uhr. Er berechnete sie meistens zur Nachtzeit, weil er am Tage mit seinen Professurgeschäften belastet war. Im Jahre 1802 wurde diese Uhr vollendet. Der künstlichen Ausführung der Uhr wegen, deren Zeichnung von der damaligen Mainzer Präfektur an Kaiser Napoleon geschickt wurde, erhielt er, obgleich nicht auf dem linken Rheinufer geboren, die Pension der inländischen Geistlichkeit.
Nach Aufhebung des Klosters lebte er in Mainz noch sieben Jahre als Privatgeistlicher. Während dieser Zeit verfertigte er für einen Kunstliebhaber die zur Zeit als Eigentum der Stadt Mainz in der Stadtbibliothek aufgestellte große astronomische Uhr und außerdem noch ein großes astronomisches Werk, den kopernikanischen Erdlauf.
Die von Johann verfertigte und in der Mainzer Stadtbibliothek aufgestellte Uhr besteht aus 5 Hauptteilen: 1. die Uhr, durch welche der ganze Mechanismus in Bewegung gesetzt wird, 2. der bewegliche Kalender, 3. das kopernikanische Planetensystem, 4. der kopernikanische Erdlauf mit dem Mondlauf und 5. die scheinbare Bewegung des ganzen Himmels. Die Uhr wird durch Gewichte getrieben, geht 8 Tage, schlägt Viertel und Stunden und repetiert. Die Uhr reguliert selbsttätig die Monatstage und bewirkt alle 4 Jahre die Einschaltung eines Tages. Auch von seinem Bruder Baptist Michael Johann, ebenfalls Augustinerpater, sind sechs astronomische Uhren hergestellt worden, von denen noch vier erhalten sind.
Johann starb, nachdem er noch von 1809 bis 1821 die Pfarrei Heidesheim versehen, am 28. Juli 1826 als Dom-Vicarius zu Mainz. (1902)
Literatur
- Lexikon der Uhrmacherkunst, Carl Schulte: Emil Hübners Verlag Bautzen 1902