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− | Andreas Huber gründete im Oktober [[1856]], nachdem er gerade eine Erbschaft von 3000 Gulden erhalten hatte, mit diesem Geld in München ein Uhrengeschäft im Roeckl-Haus am Karlsplatz Nummer vier. Tags zuvor hatte er seine Jugendliebe Xaviera geheiratet, die in den folgenden Jahren auch zu einer | + | Andreas Huber gründete im Oktober [[1856]], nachdem er gerade eine Erbschaft von 3000 Gulden erhalten hatte, mit diesem Geld in München ein Uhrengeschäft im Roeckl-Haus am Karlsplatz Nummer vier. Tags zuvor hatte er seine Jugendliebe Xaviera geheiratet, die in den folgenden Jahren auch zu einer unverzichtbaren Mitarbeiterin seines Unternehmens wird. Sie knüpft nämlich geschickt die Geschäftsbeziehungen zur wichtigen Klientel aus Adel und Großbürgertum. Das bayerische Königshaus wird auf die Firma Huber aufmerksam. Märchenkönig Ludwig II. bestellt kostbare Prunkuhren in schweren französischen Bronzegehäusen. [[1912]] wird der Firma der Titel "Hofuhrenfabrik" verliehen, und noch heute darf sie sich "Ehem. Königlich Bayerischer Hofuhrmacher" nennen. |
− | Im Münchener Volksmund wird stets von "Uhren Huber" gesprochen. In | + | Im Münchener Volksmund wird stets von "Uhren Huber" gesprochen. In zweiter Generation wird das Unternehmen von Joseph Huber geleitet, der als erster in Deutschland den Taschenwecker einführt und auch sonst große unternehmerische Pläne, sogar im Ausland hat, denn es ist Gründerzeit und überall grassiert das Erfolgsfieber. Joseph Huber ersinnt ein neues Vertriebs- und Verkaufssystem, um Uhren in der Armee und an Offiziere zu verkaufen. Nach kurzer Zeit zählen Huber-Uhren in diesen Abnehmerkreisen zu den meistgetragenen. |
+ | Zwischen 1913 und 1920 entstehen Huber-Geschäfte in Berlin, Düsseldorf und Nürnberg. Joseph Huber träumt weiter von großen Expansionsplänen, aber als er 1920 die Firma an seinen Sohn Andreas Huber II übergibt, muß dieser ernüchtert feststellen, daß sie völlig verschuldet ist. Der junge Chef ist von anderem Kaliber als sein Vater: eher sensibel, kunstsinnig und kulturell interessiert. Er knüpft Kontakte zu Künstlern, Schriftstellern und Musikern. Gleichzeitig saniert er die Firma und bringt sie auf Erfolgskurs zurück. 1921 werden von Huber Jahrzeituhren für Straßenbahnen und Busse entwickelt und produziert. Huber führt in Berlin die erste Rundfunkzeitansage Deutschlands ein. Er spezialisiert sich auf Stopp-Uhren und Meßgeräte für Autorennen. Außerdem werden komplizierte Meßinstrumente für internationale Expeditionen hergestellt. [[1936]] erhält Huber den Auftrag, bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen die Zeitnahme durchzuführen. | ||
vierter Generation wurde das Unternehmen, das inzwischen drei Innenstadtfilialen unterhält, über Jahrzehnte hinweg von [[Martin Huber]] geführt. | vierter Generation wurde das Unternehmen, das inzwischen drei Innenstadtfilialen unterhält, über Jahrzehnte hinweg von [[Martin Huber]] geführt. |
Version vom 12. September 2007, 12:56 Uhr
Andreas Huber
Münchener Uhrengeschäft und Uhrenhersteller, nach dem Gründer sowie dessen gleichnamigem Enkel benannt
Andreas Huber gründete im Oktober 1856, nachdem er gerade eine Erbschaft von 3000 Gulden erhalten hatte, mit diesem Geld in München ein Uhrengeschäft im Roeckl-Haus am Karlsplatz Nummer vier. Tags zuvor hatte er seine Jugendliebe Xaviera geheiratet, die in den folgenden Jahren auch zu einer unverzichtbaren Mitarbeiterin seines Unternehmens wird. Sie knüpft nämlich geschickt die Geschäftsbeziehungen zur wichtigen Klientel aus Adel und Großbürgertum. Das bayerische Königshaus wird auf die Firma Huber aufmerksam. Märchenkönig Ludwig II. bestellt kostbare Prunkuhren in schweren französischen Bronzegehäusen. 1912 wird der Firma der Titel "Hofuhrenfabrik" verliehen, und noch heute darf sie sich "Ehem. Königlich Bayerischer Hofuhrmacher" nennen.
Im Münchener Volksmund wird stets von "Uhren Huber" gesprochen. In zweiter Generation wird das Unternehmen von Joseph Huber geleitet, der als erster in Deutschland den Taschenwecker einführt und auch sonst große unternehmerische Pläne, sogar im Ausland hat, denn es ist Gründerzeit und überall grassiert das Erfolgsfieber. Joseph Huber ersinnt ein neues Vertriebs- und Verkaufssystem, um Uhren in der Armee und an Offiziere zu verkaufen. Nach kurzer Zeit zählen Huber-Uhren in diesen Abnehmerkreisen zu den meistgetragenen.
Zwischen 1913 und 1920 entstehen Huber-Geschäfte in Berlin, Düsseldorf und Nürnberg. Joseph Huber träumt weiter von großen Expansionsplänen, aber als er 1920 die Firma an seinen Sohn Andreas Huber II übergibt, muß dieser ernüchtert feststellen, daß sie völlig verschuldet ist. Der junge Chef ist von anderem Kaliber als sein Vater: eher sensibel, kunstsinnig und kulturell interessiert. Er knüpft Kontakte zu Künstlern, Schriftstellern und Musikern. Gleichzeitig saniert er die Firma und bringt sie auf Erfolgskurs zurück. 1921 werden von Huber Jahrzeituhren für Straßenbahnen und Busse entwickelt und produziert. Huber führt in Berlin die erste Rundfunkzeitansage Deutschlands ein. Er spezialisiert sich auf Stopp-Uhren und Meßgeräte für Autorennen. Außerdem werden komplizierte Meßinstrumente für internationale Expeditionen hergestellt. 1936 erhält Huber den Auftrag, bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen die Zeitnahme durchzuführen.
vierter Generation wurde das Unternehmen, das inzwischen drei Innenstadtfilialen unterhält, über Jahrzehnte hinweg von Martin Huber geführt.
Andreas Huber hatte zwischenzeitlich auch eine Filiale in Berlin und stellte Uhrenmodelle in eigener Fertigung her, darunter Uhren der Marke Urania.
Heute ist die Firma im Besitz des Schweizer Uhrenhauses Bucherer.
Adresse
Andreas Huber GmbH & Co.
Zentrale: Residenzstraße 11
80333 München
Tel.: 0049 (0) 89 / 24 26 97 24
Fax: 0049 (0) 89 / 24 26 98 00
Weblinks
- Andreas Huber (auch: www.uhren-huber.de - Uhren Huber)