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Version vom 27. Oktober 2007, 22:53 Uhr
Englischer Uhrmacher
John Harrison wurde am 24. März 1693 (getauft 31. März 1693 in Foulby bei Wakefield, Yorkshire) als Sohn eines Zimmermanns geboren. Das Uhrmacherhandwerk erlernte er autodidaktisch. Er entwickelte das temperaturkompensierende Rostpendel sowie das Gegengesperr, welches auch während des Aufzuges von Gewichtsuhren den Kraftfluss zum Ankerrad nicht abreissen lässt.
Im Jahre 1714 setzte das englische Parlament die hohe Belohnung von 20.000 Pfund Sterling aus, für denjenigen der es schafft, ein geeignetes Messinstrument zu erfinden, mit dem man die geographische Länge genau bestimmen kann, denn das große Problem war immer noch die Zeitmessung und Positionsbestimmung auf See. Mit Hilfe von optischen Instrumenten konnte die Ortszeit aus der gemessenen Höhe von Sonne oder Sternen schon lange errechnet werden. Aus der Ortszeit allein war jedoch noch nicht die Position des Schiffes zu bestimmen. Aus der Mittagshöhe der Sonne ließ sich z.B. zwar der Breitengrad ermitteln, nicht aber der Längengrad.
Für die Verwaltung des Preisgeldes und zur Beurteilung eingereichter Vorschläge wurde die Kommission "Board of Longitude" eingerichtet.
Harrisons erster Seechronometer H1 wurde im Jahre 1735 fertiggestellt und war 84 cm hoch sowie 33 Kilogramm schwer. Bei diesem ersten Modell wurden Temperaturschwankungen durch Bimetall kompensiert. Schiffsbewegungen wurden dadurch ausgeglichen, indem zwei identische Pendel durch eine Feder miteinander verbunden waren. Eine Testfahrt nach Lissabon und zurück wies eine weitaus höhere Genauigkeit auf als für die Erlangung des Preises vorgeschrieben war, jedoch hatte die Reisedauer nicht den Bedingungen der Ausschreibung entsprochen. Zudem stand Harrison als wissenschaftlicher Laie einem gelehrten Gremium gegenüber.
Es folgten zwei weitere Modelle namens H2 und H3 von ähnlicher Bauart und Größe, welche jedoch nie auf einem Schiff getestet wurden. Erst mit der H4, die mit nur knapp 13 cm Durchmessern auch weitaus kleiner als ihre Vorgängerinnen war, gelang ihm schließlich der Durchbruch. Auf einer Schiffsreise nach Jamaika ging sie in 81 Tagen nur 5,1 Sekunden nach.
Die Kommission blieb dennoch kritisch und wollte Harrison das Preisgeld nicht auszahlen. Stattdessen musste er die Uhr vor dem Gremium zerlegen und erklären. Ebenso wurde er genötigt, seine Konstruktionszeichnungen zu übergeben, nach denen ein anderer Uhrmacher das Modell nachbauen konnte. Dieser Auftrag ging an den Uhrmacher Larcum Kendall, der dann die H4 kopierte.
Sein nächstes Modell, die H5 mußte Harrison ohne seine früheren Originalpläne bauen. Mit der Hilfe seines Sohnes William gelang es ihm, ein noch weiter verbessertes Exemplar herzustellen. Erst nachdem der König Georg III. das Gerät persönlich getestet und sich für ihn eingesetzt hat, erhielt Harrison nur wenige Jahre vor seinem Tod das Preisgeld und die Anerkennung des Board of Longitude.
John Harrison verstarb am 24. März 1776 in London.
Literatur
- Sobel, Dava: Längengrad. btb Taschenbuch, 1998. ISBN 3-442-72318-3 und Illustrierte Ausgabe ISBN 3827003644.
(Engl. Orig.: "Longitude", 1995) - Watchmakers & Clockmakers of the World; Autor: Baillie, G. H.; ISBN 140679113X