Thiout, Antoine: Unterschied zwischen den Versionen
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Antoine Thiout wurde am [[7. Juli]] [[1692/de|1692]] in Jouvelle bei Vesoul,(bailliage) geboren. Er war der Sohn von Pierre Thiout ein Schlossermeister (maître serrurier), sein Bruder ware der weniger bekannte Uhrmacher [[Thiout, Nicolas (1)|Nicolas]]. Er siedelte um [[1720/de|1720]] nach Paris. ''Thiout war ein hervorragender französischer Künstler, Thiout der Ältere genannt'', so schreibt Carl Schulte. | Antoine Thiout wurde am [[7. Juli]] [[1692/de|1692]] in Jouvelle bei Vesoul,(bailliage) geboren. Er war der Sohn von Pierre Thiout ein Schlossermeister (maître serrurier), sein Bruder ware der weniger bekannte Uhrmacher [[Thiout, Nicolas (1)|Nicolas]]. Er siedelte um [[1720/de|1720]] nach Paris. ''Thiout war ein hervorragender französischer Künstler, Thiout der Ältere genannt'', so schreibt Carl Schulte. |
Version vom 15. Januar 2015, 17:31 Uhr
Pariser Uhrmacher und Künstler, Frankreich
Antoine Thiout wurde am 7. Juli 1692 in Jouvelle bei Vesoul,(bailliage) geboren. Er war der Sohn von Pierre Thiout ein Schlossermeister (maître serrurier), sein Bruder ware der weniger bekannte Uhrmacher Nicolas. Er siedelte um 1720 nach Paris. Thiout war ein hervorragender französischer Künstler, Thiout der Ältere genannt, so schreibt Carl Schulte.
Antoine wurde am 18. Februar 1724 Meister in Paris vermutlich auf Empfehlung des Trinity Hospital. In 1751 wurde er Hofuhrmacher des Herzogs von Orleans, in Anwartschaft bei Jean Godefroy mit Befugnis am 18. April 1740 und in Ausübung im Jahr 1752 inne. Er hatte die Positionen des Garde-Visiteur von 1742 bis 1745), eines Horloger de S.M.C. la reine douairière d'Espagne.
Er fertigte überwiegend Großuhren (auch solche mit wahrer Sonnenzeit) und entwickelte für diese eine spezielle Hemmung bei der das Gangrad und der Gangregler in einem Winkel von 90° zueinander stehen. Thiout experimentierte auch mit Seeuhren. Dieser brillante Uhrmacher stellte der Académie des Sciences zahlreiche Erfindungen vor, insbesondere seine Großuhren (1724 und 1726) und seine Marineuhren. Im Jahre 1741 gründete er zusammen mit Gallon eine Gesellschaft, um seine wichtige Schrift "Traité d'Horlogerie" veröffentlichen zu können - ein eindruckvolles Werk, welches vermutlich als erstes modernes Buch seiner Art bezeichnet werden kann und zu seiner Zeit weit verbreitet war. Die Gesellschaft löste sich 1741 auf. Also erschien seine von der Fachwelt vielbeachtete Schrift „Traité de l’horlogerie mécanique et pratique Teil 1“ [1]. und Teil II. [2]. Seine Zeichnungen zeigen Konstruktionen, die in den Zeitmessern des 18. Jahrhunderts oft verwendet wurden, so zum Beispiel eine Spindelhemmung, die von einer Feder in einer Trommel angetrieben wurde und eine Reguliervorrichtung, die mittels einer konischen Schnecke verstellbar ist.
Der durch die Herstellung von Grossuhren und astronomischen Uhren erworbene Ruhm brachte Thiout rasch eine auserwählte Kundschaft. Er arbeitete für verschiedene "marchands-merciers" wie N. Gérard und F. Damault und benutzte unter anderem Gehäuse von G. Coulon, A. Foullet und J.J. de Saint-Germain; Thiout stellte circa dreißig Uhren im Jahr her, die letzte mit der Nummer 1320. Zu seiner Kundschaft zählten viele berühmte Persönlichkeiten wie Crozat de Thiers, de la Noë, Angrand de Fonpertuis, die Comtessen de Sandwich, de Listernois, die Marquis de Ruffec, de Béringhem, de Crussol, de Montpellier, de Argenson, de Souvré, die Herzöge d'Aumont, de Boutteville, d'Olonne, die Herzogin de Ruffec, die Prinzen de Grimberghen und de Conti.
Antoine Thiout war verheiratet mit Noëlle Magdelaine La Reque (Requet ?). [3]. Die Söhne Charles, Nicolas waren ebenfalls Uhrmacher in Paris. Zur Unterscheidung zu seinen Söhnen signierte Antoine seine Werke oft mit „Thiout l’ainé“. Pierre-Nicolas war vermutlich ein Enkelkind.
Antoine Thiout verstarb am 10. Juni 1767 in Paris.
Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Uhrenmodelle Antoine Thiout
- Bildgalerie Uhrwerke Antoine Thiout
- Bildgalerie Archiv Antoine Thiout
Literatur
- Lexikon der Uhrmacherkunst, Carl Schulte: Emil Hübners Verlag Bautzen 1902
- La vie et les travaux du chevalier Jean-Charles de Borda, 1733-1799. (Horlogers, Seite 305)