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− | Hans Gruber war ein hervorragender Uhrmacher und lebte in der Zeit von [[1510/de|1510]] - [[1560/de|1560]] in Nürnberg <ref>[[Lexikon der Uhrmacherkunst]], Carl Schulte: Emil Hübners Verlag Bautzen 1902</ref>. Von ihm fertigte Uhren besitzt das [[Germanisches Nationalmuseum]] in Nürnberg. (1902) und [[The Walters Art Museum]]. | + | Hans Gruber war ein hervorragender Uhrmacher und lebte in der Zeit von [[1510/de|1510]] - [[1560/de|1560]] in Nürnberg <ref>[[Lexikon der Uhrmacherkunst]], Carl Schulte: Emil Hübners Verlag Bautzen 1902</ref>. [[1552/de|1552]] wurde er Plattschlossermeister und schuf [[1583/de|1583]] sein Hauptwerk, eine Tischuhr für den dänischen König Friedrich II Eigentlich sollte Gruber eine einfache Reise bauen Uhr, aber er lieferte eine aufwändig gestaltete, prächtige Uhr mit einem aufwändigen ikonografischen Programm, das speziell für eine Herrscherpersönlichkeit entworfen wurde. Das vergoldete Messinggehäuse wurde von einem bis dahin unbekannten Kupferschmied gefertigt. Eine noch aufwendiger gestaltete Uhr mit Astrolabium-Zifferblatt entstand [[1583/de|1583]] für Heinrich Rantzau (1526 – 1598), Statthalter des dänischen Königs Friedrich II. in den Herzogtümern Schleswig und Holstein. Bei der im Schloss Skokloster in Schweden aufbewahrten Uhr (Inv.-Nr. 597)11 handelt es sich jedoch nicht um eine Maßanfertigung für einen bestimmten Kunden, da noch zwei ähnlich gestaltete Tischuhren vorhanden sind (Berlin, Kunstgewerbemuseum, Bei der im Schloss Skokloster in Schweden aufbewahrten Uhr <ref>Inv.-Nr. 597, Eine astronomische Uhr aus dem Besitz Heinrich Rantzaus, in: Nordelbingen.Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins 67, 1998, pp. 41 – 55</ref> handelt es sich jedoch nicht um eine Maßanfertigung für einen bestimmten Kunden, da noch zwei ähnlich gestaltete Tischuhren vorhanden sind (Berlin, Kunstgewerbemuseum, Inv.-Nr. 99.29512; Oslo, Institut für Theoretische Astrophysik). Die von Gruber beauftragten Goldschmiede und Graveure (Hans Epischofer und Mathis Zündt) verwendeten offenbar bestimmte Zierelemente zur Verzierung des Gehäuses. Auch das Tympanon des Astrolabium-Zifferblatts beweist, dass die Uhr sozusagen „nach Maß“ ist: Obwohl sie für den geografischen Breitengrad von 54,5° – entsprechend dem Wohnort des Käufers – eingraviert wurde, gibt es eine Liniennetz für 50° nördliche Breite auf der Rückseite. Die Uhr war also ursprünglich für den Nürnberger Markt gedacht und wurde erst nach dem Erwerb durch Rantzau „umgebaut“. |
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Version vom 9. Mai 2024, 11:02 Uhr
Gruber, Hans
Deutscher Uhrmacher
Hans Gruber war ein hervorragender Uhrmacher und lebte in der Zeit von 1510 - 1560 in Nürnberg [1]. 1552 wurde er Plattschlossermeister und schuf 1583 sein Hauptwerk, eine Tischuhr für den dänischen König Friedrich II Eigentlich sollte Gruber eine einfache Reise bauen Uhr, aber er lieferte eine aufwändig gestaltete, prächtige Uhr mit einem aufwändigen ikonografischen Programm, das speziell für eine Herrscherpersönlichkeit entworfen wurde. Das vergoldete Messinggehäuse wurde von einem bis dahin unbekannten Kupferschmied gefertigt. Eine noch aufwendiger gestaltete Uhr mit Astrolabium-Zifferblatt entstand 1583 für Heinrich Rantzau (1526 – 1598), Statthalter des dänischen Königs Friedrich II. in den Herzogtümern Schleswig und Holstein. Bei der im Schloss Skokloster in Schweden aufbewahrten Uhr (Inv.-Nr. 597)11 handelt es sich jedoch nicht um eine Maßanfertigung für einen bestimmten Kunden, da noch zwei ähnlich gestaltete Tischuhren vorhanden sind (Berlin, Kunstgewerbemuseum, Bei der im Schloss Skokloster in Schweden aufbewahrten Uhr [2] handelt es sich jedoch nicht um eine Maßanfertigung für einen bestimmten Kunden, da noch zwei ähnlich gestaltete Tischuhren vorhanden sind (Berlin, Kunstgewerbemuseum, Inv.-Nr. 99.29512; Oslo, Institut für Theoretische Astrophysik). Die von Gruber beauftragten Goldschmiede und Graveure (Hans Epischofer und Mathis Zündt) verwendeten offenbar bestimmte Zierelemente zur Verzierung des Gehäuses. Auch das Tympanon des Astrolabium-Zifferblatts beweist, dass die Uhr sozusagen „nach Maß“ ist: Obwohl sie für den geografischen Breitengrad von 54,5° – entsprechend dem Wohnort des Käufers – eingraviert wurde, gibt es eine Liniennetz für 50° nördliche Breite auf der Rückseite. Die Uhr war also ursprünglich für den Nürnberger Markt gedacht und wurde erst nach dem Erwerb durch Rantzau „umgebaut“.
Von ihm fertigte Uhren besitzt das Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg. (1902) und The Walters Art Museum.
Quelle
- ↑ Lexikon der Uhrmacherkunst, Carl Schulte: Emil Hübners Verlag Bautzen 1902
- ↑ Inv.-Nr. 597, Eine astronomische Uhr aus dem Besitz Heinrich Rantzaus, in: Nordelbingen.Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins 67, 1998, pp. 41 – 55