Burgi, Jost: Unterschied zwischen den Versionen

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Schweizer Uhrmacher
 
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auch Bürgi, Jost und Byrgi) Geboren [[1552]] zu Lichtensteig, Kt. St. Gallen (Schweiz), genoss keinerlei gelehrte Bildung in der Jugend, schwang sich aber durch andauernden Fleiß und durch besonderes Geschick für Mechanik und Mathematik zum Künstler und Gelehrten empor. Wir wissen von seinem Lebensgange nichts, bis zum Zeitpunkte, da er als Mechaniker an den Hof des Landgrafen Wilhelm von Hessen berufen wurde. Dieser schätzte ihn bald sehr hoch; er nannte ihn sogar "imagine quasi alter Archimedes".  
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(auch Burgi, Jost und Byrgi) Geboren [[1552]] zu Lichtensteig, Kt. St. Gallen (Schweiz), genoss keinerlei gelehrte Bildung in der Jugend, schwang sich aber durch andauernden Fleiß und durch besonderes Geschick für Mechanik und Mathematik zum Künstler und Gelehrten empor. Wir wissen von seinem Lebensgange nichts, bis zum Zeitpunkte, da er als Mechaniker an den Hof des Landgrafen Wilhelm von Hessen berufen wurde. Dieser schätzte ihn bald sehr hoch; er nannte ihn sogar "imagine quasi alter Archimedes".  
  
 
Nach dem Tode seines Herrn wurde Bürgi von Rudolf II. als Kammeruhrenmacher nach Prag berufen, in welcher Stellung er bis kurz vor seinem im Jahre [[1632]] am [[31. Januar]] zu Kassel erfolgten Tode verblieb. Er erfand mancherlei mathematische Instrumente, berechnete auch nach Keplers Zeugnis viele Jahre vor Neper die Logarithmen, welche er als "Progresstabul" veröffentlichte, allerdings erst [[1620]], also sechs Jahre nach Nepers Tafeln.  
 
Nach dem Tode seines Herrn wurde Bürgi von Rudolf II. als Kammeruhrenmacher nach Prag berufen, in welcher Stellung er bis kurz vor seinem im Jahre [[1632]] am [[31. Januar]] zu Kassel erfolgten Tode verblieb. Er erfand mancherlei mathematische Instrumente, berechnete auch nach Keplers Zeugnis viele Jahre vor Neper die Logarithmen, welche er als "Progresstabul" veröffentlichte, allerdings erst [[1620]], also sechs Jahre nach Nepers Tafeln.  

Version vom 4. Mai 2010, 23:48 Uhr

Burgi, Jost 1552-1632

Jost Burgi
Armillarsphäre und Astronomische Uhr Jost Bürgi

Schweizer Uhrmacher

(auch Burgi, Jost und Byrgi) Geboren 1552 zu Lichtensteig, Kt. St. Gallen (Schweiz), genoss keinerlei gelehrte Bildung in der Jugend, schwang sich aber durch andauernden Fleiß und durch besonderes Geschick für Mechanik und Mathematik zum Künstler und Gelehrten empor. Wir wissen von seinem Lebensgange nichts, bis zum Zeitpunkte, da er als Mechaniker an den Hof des Landgrafen Wilhelm von Hessen berufen wurde. Dieser schätzte ihn bald sehr hoch; er nannte ihn sogar "imagine quasi alter Archimedes".

Nach dem Tode seines Herrn wurde Bürgi von Rudolf II. als Kammeruhrenmacher nach Prag berufen, in welcher Stellung er bis kurz vor seinem im Jahre 1632 am 31. Januar zu Kassel erfolgten Tode verblieb. Er erfand mancherlei mathematische Instrumente, berechnete auch nach Keplers Zeugnis viele Jahre vor Neper die Logarithmen, welche er als "Progresstabul" veröffentlichte, allerdings erst 1620, also sechs Jahre nach Nepers Tafeln.

Von seinen Uhren sind in einzelnen Sammlungen noch verschiedene Prachtexemplare vorhanden. Eine prachtvolle Tischuhr, in Gestalt einer Himmelskugel, befindet sich im herzoglichen Museum zu Gotha. Das Uhrwerk und die Schlagglocke befinden sich im Innern der Kugel. Durch das Uhrwerk wird die Kugel in 24 Stunden einmal um ihre eigene Achse herumbewegt und hierdurch die Sternenzeit mittels einer Vorrichtung gezeigt. Am Nordpol der Kugel ist ein kleines silbernes Zifferblatt mit zweimal 12 Stunden angebracht, auf welchem zwei Stahlzeiger Stunden und Minuten der mittleren Zeit angeben. Außerdem zeigt die Uhr noch die Ungleichheit in der jährlichen Bewegung der Erde um die Sonne, also die wahre Zeit. Mithin werden drei astronomische Zeiten durch dieses Meisterwerk der Mechanik vereint angedeutet. (Stand 1902)

Literatur

Weblinks