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+ | Wahrscheinlich wurde es von Eratosthenes gegen 250 v. Chr. entwickelt. Die damals als Astrolabien bezeichneten Instrumente werden heute als Armillarsphären oder sphärische Astrolabien bezeichnet. Mit derartigen Instrumenten wurden die Sternkataloge des Hipparchos und Ptolemäus erstellt. Die seit dem Mittelalter allgemein bekannten scheibenförmigen Astrolabien sollen auf Hipparchos zurückgehen und wurden im arabischen Raum weiterentwickelt. Sie erlauben zwar weniger Messungen als die sphärische Form (nur die Höhenmessung von Gestirnen über dem Horizont), sind aber auch als analoges Rechengerät verwendbar. Damit waren sie für praktische Zwecke wie die Ortung bei Expeditionen oder in der Seefahrt wesentlich geeigneter. Die Messung der Kulminationshöhe bekannter Fixsterne ermöglicht die Berechnung der geografischen Breite. Mit Kenntnis der aktuellen Uhrzeit lässt sich darüber hinaus auch die geografische Länge ermitteln. | ||
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+ | Astrolabien sind die Vorläufer des Sextanten und wurden in der europäischen Schifffahrt hauptsächlich zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert (neben dem Jakobsstab, der im frühen 16. Jahrhundert zur Winkelmessung diente) zur Navigation verwendet. | ||
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+ | Seit ca. [[1930]] wird die Bezeichnung 'Astrolab' auch für einige Instrumente der Astrogeodäsie - mit denen präzise Sterndurchgänge in einer konstanten Höhenwinkel von meist 60° gemessen werden - verwendet. | ||
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+ | == Literatur == | ||
+ | *[[Das große Uhrenlexikon]]; Autor: [[Fritz von Osterhausen]]; ISBN 3898804305 | ||
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Version vom 30. Juli 2010, 06:53 Uhr
Astrolabium / Astrolab (griech. „Stern-Nehmer“)
andere Sprachen: en es nl ru |
Messgerät zur Winkelmessung am Himmel
Wahrscheinlich wurde es von Eratosthenes gegen 250 v. Chr. entwickelt. Die damals als Astrolabien bezeichneten Instrumente werden heute als Armillarsphären oder sphärische Astrolabien bezeichnet. Mit derartigen Instrumenten wurden die Sternkataloge des Hipparchos und Ptolemäus erstellt. Die seit dem Mittelalter allgemein bekannten scheibenförmigen Astrolabien sollen auf Hipparchos zurückgehen und wurden im arabischen Raum weiterentwickelt. Sie erlauben zwar weniger Messungen als die sphärische Form (nur die Höhenmessung von Gestirnen über dem Horizont), sind aber auch als analoges Rechengerät verwendbar. Damit waren sie für praktische Zwecke wie die Ortung bei Expeditionen oder in der Seefahrt wesentlich geeigneter. Die Messung der Kulminationshöhe bekannter Fixsterne ermöglicht die Berechnung der geografischen Breite. Mit Kenntnis der aktuellen Uhrzeit lässt sich darüber hinaus auch die geografische Länge ermitteln.
Astrolabien sind die Vorläufer des Sextanten und wurden in der europäischen Schifffahrt hauptsächlich zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert (neben dem Jakobsstab, der im frühen 16. Jahrhundert zur Winkelmessung diente) zur Navigation verwendet.
Seit ca. 1930 wird die Bezeichnung 'Astrolab' auch für einige Instrumente der Astrogeodäsie - mit denen präzise Sterndurchgänge in einer konstanten Höhenwinkel von meist 60° gemessen werden - verwendet.