Rüffert, Feodor William: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Feodor William Rüffert wurde am [[22. Januar]] [[1835/de|1835]] in Borna bei Leipzig geboren. Er erlernte die Uhrmacherei bei dem Hofuhrmacher [[Freyenwald]] in Leipzig, etablierte sich [[1860]] in Döbeln und befasste sich neben seinem Geschäft viel mit der Literatur seines Faches. Auch viele Artikel aus den Fachzeitschriften stammen aus seiner Feder. Er ist der Verfasser nachstehender Bücher: "Katechismus der Uhrmacherkunst," "Hebung des Erwerbes des Uhrmachers durch Nebengeschäfte" und "Das deutsche Handwerk". | + | Feodor William Rüffert wurde am [[22. Januar]] [[1835/de|1835]] in Borna bei Leipzig geboren. Er erlernte die Uhrmacherei bei dem Hofuhrmacher [[Freyenwald]] in Leipzig, etablierte sich [[1860/de|1860]] in Döbeln und befasste sich neben seinem Geschäft viel mit der Literatur seines Faches. Auch viele Artikel aus den Fachzeitschriften stammen aus seiner Feder. Er ist der Verfasser nachstehender Bücher: "Katechismus der Uhrmacherkunst," "Hebung des Erwerbes des Uhrmachers durch Nebengeschäfte" und "Das deutsche Handwerk". |
Er erfand ein freie Pendeluhrhemmung, diese freie Hemmung ist eine solche, bei der sich das Steigrad seitwärts befindet. Es kann an der Peripherie die gewöhnliche Anzahl von einfach spitzen Zähnen erhalten, trägt aber seitwärts auch ebenso viel halbierte Stifte. Das Ganze des Werkes ist bei dieser Hemmung so gedacht, dass sich das Walzenrad oben, die Laufwerksräder nach unten zu befinden. Die Hemmung ist an der Rückwand der Uhr montiert und beim Einsetzen des Werkes wird der Eingriff des Kleinbodenrades in das Gangradtrieb hergestellt. Die an dem Pendel befindlichen Teile sind zur Linken an einer Holzpendelstange angebracht, sie sind ebenso wie die übrigen einstellbar. Das Spiel der Hemmung ist ein sehr leichtes, weil nur wenig Widerstand und Reibung vorhanden ist; die Hebung lässt sich auf 1 ½ Grad reduzieren und eine Uhr mit dieser Hemmung erfordert nur die Hälfte derjenigen Kraft, die sie mit Grahamgang brauchen würde. Die schwache Kraft des Antriebes macht sie für Jahresuhren geeignet. Verschiedene Teile der Hemmung erfordern kein Öl, die Stützpunkte lassen sich durch Verdrehen einstellen; es muss aber auf einen Sekundenzeiger verzichtet werden. | Er erfand ein freie Pendeluhrhemmung, diese freie Hemmung ist eine solche, bei der sich das Steigrad seitwärts befindet. Es kann an der Peripherie die gewöhnliche Anzahl von einfach spitzen Zähnen erhalten, trägt aber seitwärts auch ebenso viel halbierte Stifte. Das Ganze des Werkes ist bei dieser Hemmung so gedacht, dass sich das Walzenrad oben, die Laufwerksräder nach unten zu befinden. Die Hemmung ist an der Rückwand der Uhr montiert und beim Einsetzen des Werkes wird der Eingriff des Kleinbodenrades in das Gangradtrieb hergestellt. Die an dem Pendel befindlichen Teile sind zur Linken an einer Holzpendelstange angebracht, sie sind ebenso wie die übrigen einstellbar. Das Spiel der Hemmung ist ein sehr leichtes, weil nur wenig Widerstand und Reibung vorhanden ist; die Hebung lässt sich auf 1 ½ Grad reduzieren und eine Uhr mit dieser Hemmung erfordert nur die Hälfte derjenigen Kraft, die sie mit Grahamgang brauchen würde. Die schwache Kraft des Antriebes macht sie für Jahresuhren geeignet. Verschiedene Teile der Hemmung erfordern kein Öl, die Stützpunkte lassen sich durch Verdrehen einstellen; es muss aber auf einen Sekundenzeiger verzichtet werden. |
Aktuelle Version vom 25. November 2011, 00:29 Uhr
Rüffert, Feodor William
Deutscher Uhrmacher
Feodor William Rüffert wurde am 22. Januar 1835 in Borna bei Leipzig geboren. Er erlernte die Uhrmacherei bei dem Hofuhrmacher Freyenwald in Leipzig, etablierte sich 1860 in Döbeln und befasste sich neben seinem Geschäft viel mit der Literatur seines Faches. Auch viele Artikel aus den Fachzeitschriften stammen aus seiner Feder. Er ist der Verfasser nachstehender Bücher: "Katechismus der Uhrmacherkunst," "Hebung des Erwerbes des Uhrmachers durch Nebengeschäfte" und "Das deutsche Handwerk".
Er erfand ein freie Pendeluhrhemmung, diese freie Hemmung ist eine solche, bei der sich das Steigrad seitwärts befindet. Es kann an der Peripherie die gewöhnliche Anzahl von einfach spitzen Zähnen erhalten, trägt aber seitwärts auch ebenso viel halbierte Stifte. Das Ganze des Werkes ist bei dieser Hemmung so gedacht, dass sich das Walzenrad oben, die Laufwerksräder nach unten zu befinden. Die Hemmung ist an der Rückwand der Uhr montiert und beim Einsetzen des Werkes wird der Eingriff des Kleinbodenrades in das Gangradtrieb hergestellt. Die an dem Pendel befindlichen Teile sind zur Linken an einer Holzpendelstange angebracht, sie sind ebenso wie die übrigen einstellbar. Das Spiel der Hemmung ist ein sehr leichtes, weil nur wenig Widerstand und Reibung vorhanden ist; die Hebung lässt sich auf 1 ½ Grad reduzieren und eine Uhr mit dieser Hemmung erfordert nur die Hälfte derjenigen Kraft, die sie mit Grahamgang brauchen würde. Die schwache Kraft des Antriebes macht sie für Jahresuhren geeignet. Verschiedene Teile der Hemmung erfordern kein Öl, die Stützpunkte lassen sich durch Verdrehen einstellen; es muss aber auf einen Sekundenzeiger verzichtet werden.
Literatur
- Lexikon der Uhrmacherkunst, Carl Schulte: Emil Hübners Verlag Bautzen 1902