Kaiser (Unternehmerfamilie): Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Familie Kaiser stammt ursprünglich aus dem badischen Südschwarzwald aus der Gegend um Höchen- und Frohnschwand. Die Familie lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Von | + | Die Familie Kaiser stammt ursprünglich aus dem badischen Südschwarzwald aus der Gegend um Höchen- und Frohnschwand. Die Familie lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Von 1790bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Familie in Lenzkirch beheimatet, danach in Villingen. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts waren die meisten Mitglieder der Familie in der Uhrenherstellung und Feinmechanik tätig. |
Angehörige der Familie im Uhrenbau und später in der Uhren- und Feinwerkindustrie: | Angehörige der Familie im Uhrenbau und später in der Uhren- und Feinwerkindustrie: | ||
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Franz-Josef Kaiser (1845-1925), Landwirt und Uhrmacher | Franz-Josef Kaiser (1845-1925), Landwirt und Uhrmacher | ||
− | Johann Kaiser (22. Januar 1872-27. Juni 1914), Uhrmacher | + | Johann Kaiser (22. Januar 1872-27. Juni 1914), Uhrmacher, Mitglied der Prüfungskommission der herzoglich badischen Uhrmacherschule in Furtwangen |
Josef Kaiser d. Jüngere (1875-1940), übernahm die Uhrenfabriken Niedereschach aus der später die Uhrenfabrik J. Kaiser in Villingen hervorging, der größte Produzent von Reiseweckern in Deutschland | Josef Kaiser d. Jüngere (1875-1940), übernahm die Uhrenfabriken Niedereschach aus der später die Uhrenfabrik J. Kaiser in Villingen hervorging, der größte Produzent von Reiseweckern in Deutschland | ||
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Rudolf Kaiser (25. September 1909-1992), Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen | Rudolf Kaiser (25. September 1909-1992), Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen | ||
− | Franz–Joseph (auch Josef) Kaiser (1901-1969). Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Präsident des Verbandes der Uhrenindustrie. | + | Franz–Joseph (auch Josef) Kaiser (1901-1969). Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Präsident des Verbandes der Uhrenindustrie. Vorstandsmitglied des Verbandes der deutschen Metallindustrie. Vorstand des badischen Arbeitgeberverbandes Metall, Regionalbeirat der Deutschen Bank für Baden etc. |
− | Oskar Kaiser (1907-2000), Ingenieur, Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Aufsichtsratsmitglied der Gebrüder Heinemann Maschinenfabriken in St. Georgen, langjähriger Stadtrat in Villingen | + | Oskar Kaiser (1907-2000), Ingenieur, Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Aufsichtsratsmitglied der Gebrüder Heinemann Maschinenfabriken in St. Georgen, langjähriger Stadtrat in Villingen, Kurator der staatlichen Uhrmacherschule in Furtwangen, Ausschussmitglied des Arbeitgeberverbandes |
Die Familie betrieb Produktionsstätten in Villingen, Niedereschach, Mönchweiler, Furtwangen, Kenzingen im Breisgau, in Simonswald und Haslach. Bis zur Weltwirtschaftskrise hielt die Familie Anteile in der Forstwirtschaft und holzverarbeitenden Betrieben im Schwarzwald und im bayerischen Wald. | Die Familie betrieb Produktionsstätten in Villingen, Niedereschach, Mönchweiler, Furtwangen, Kenzingen im Breisgau, in Simonswald und Haslach. Bis zur Weltwirtschaftskrise hielt die Familie Anteile in der Forstwirtschaft und holzverarbeitenden Betrieben im Schwarzwald und im bayerischen Wald. | ||
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== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 9. Februar 2015, 16:33 Uhr
(siehe auch: Kaiser)
Badische Unternehmerfamilie in der Uhren- und Feinwerkindustrie
Die Familie Kaiser war u.a. an den „Badischen Uhrenfabriken“ der BADUF, der Uhrenfabrik J. Kaiser Villingen der "Kaiser Uhren und Apparate OHG" in Kenzingen, der "Uhrenwerk Schwarzwald GmbH" beteiligt. Gesellschafter hielten auch Anteile an dem ehemaligen Maschinenbauer Gebrüder Heinemann aus St. Georgen. Die Uhrenfabrik Kaiser in Villingen war in den 20. Jahren des 20. Jahrhunderts als eine der ersten deutschen Fabriken in der Herstellung von Radiogeräten tätig. “Kaiser-Radio“ wurde später ein Unternehmen der Grundig AG. Die Familie zählte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten Unternehmern der deutschen Uhrenindustrie. Nach Junghans, Europa Uhren, Kienzle und Blessing stand die Uhrenfabrik J. Kaiser an Platz 5 der 10 größten Uhrenhersteller mit einem Umsatz von ca. 50 Mio Mark Ende der 60er Jahre.
Die Familie Kaiser stammt ursprünglich aus dem badischen Südschwarzwald aus der Gegend um Höchen- und Frohnschwand. Die Familie lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Von 1790bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Familie in Lenzkirch beheimatet, danach in Villingen. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts waren die meisten Mitglieder der Familie in der Uhrenherstellung und Feinmechanik tätig.
Angehörige der Familie im Uhrenbau und später in der Uhren- und Feinwerkindustrie:
Johannes Kaiser, Weber und Uhrmacher um 1770
Josef Kaiser, Weber und Uhrmacher (geb. 16. März 1792)
Wilhelm J. Kaiser (1839-1889), Uhrmacher, Uhrenfabrik Lenzkirch
Franz-Josef Kaiser (1845-1925), Landwirt und Uhrmacher
Johann Kaiser (22. Januar 1872-27. Juni 1914), Uhrmacher, Mitglied der Prüfungskommission der herzoglich badischen Uhrmacherschule in Furtwangen
Josef Kaiser d. Jüngere (1875-1940), übernahm die Uhrenfabriken Niedereschach aus der später die Uhrenfabrik J. Kaiser in Villingen hervorging, der größte Produzent von Reiseweckern in Deutschland
Rudolf Kaiser (25. September 1909-1992), Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen
Franz–Joseph (auch Josef) Kaiser (1901-1969). Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Präsident des Verbandes der Uhrenindustrie. Vorstandsmitglied des Verbandes der deutschen Metallindustrie. Vorstand des badischen Arbeitgeberverbandes Metall, Regionalbeirat der Deutschen Bank für Baden etc.
Oskar Kaiser (1907-2000), Ingenieur, Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Aufsichtsratsmitglied der Gebrüder Heinemann Maschinenfabriken in St. Georgen, langjähriger Stadtrat in Villingen, Kurator der staatlichen Uhrmacherschule in Furtwangen, Ausschussmitglied des Arbeitgeberverbandes
Die Familie betrieb Produktionsstätten in Villingen, Niedereschach, Mönchweiler, Furtwangen, Kenzingen im Breisgau, in Simonswald und Haslach. Bis zur Weltwirtschaftskrise hielt die Familie Anteile in der Forstwirtschaft und holzverarbeitenden Betrieben im Schwarzwald und im bayerischen Wald.
Uhrenmarken und Linien die von den Uhrenfabriken J. Kaiser und dazugehörigen Tochterunternehmen gefertigt wurden: J. Kaiser, Gebr. Kaiser, Europa, Brilliant, Conra, Coral, Diplomat, Diplomat-Duett, Exata, JK Brillant, Kaiser-Puck, Madion, Kaiser Minuta, Präzisa, Primus, Puck, Sheffild-Clock, Ting Tang, Universe, Kaiser Planet Watch, Westra, Tyni etc.
Markenzeichen und Logos:
Eine Raute in einem Kreis stehend. Josef Kaiser integrierte später die stehende Raute der Familie Jerger in sein Logo. Die Uhrenfabriken Villingen nutzten auch die stehende Raute mit den Buchstaben K und J. K. versehen, wie auch die Raute in einem Ziffernblatt stehend. Das rote Ziffernblatt, bzw. ursprünglich ein rotes Zahnrad auf goldenem oder gelbem Grund war die Hausmarke und das spätere Wappen der Familie Kaiser.
Literatur
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans-Heinrich; Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913
- Zwischen Kopfhörer und Trachtenhaube, Band 1 Michael Hütt, Villingen, S. 16 ff. ISBN 3927987689, ISBN 978-3927987685
- Die Messtechnik, Zeitschrift für zeitgemäße Betriebskontrolle und Werkstoffprüfung, wer ist wer, das deutsche Who is Who, Band 17
- Die Familie Kaiser, Uhrmacher, Ingenieure und Unternehmer, Verlag J. Eller, Schwenningen, 1929
- J. Kaiser, Villingen, Großherzogtum Baden, Broschüre meiner Waren, 20 Seiten, 26 Farbige Abbildungen mit Logos und Wappensiegel auf dem Pergamentumschlag, 20er Jahre, Privatsammlung Rosenheim
- Südkurier, Ausschnitt 1970er Jahre, undatiert.
- Kaiser Uhren – Ein Katalog, 1922, Universitätsdruckerei Freiburg, Autor Unbekannt
- J. Kaiser AG, Waren und Preise, Katalog, Eigendruck J. Kaiser. Ca. 1949
- Neue Uhrmacherzeitung, Ulm, Artikel, undatiert, Staatsarchiv Freiburg
- Uhrenmuseum Furtwangen, Katalog-Ausschnitt, undatiert, 1980er Jahre