Deutsche Seewarte Hamburg: Unterschied zwischen den Versionen
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Die [[Deutsche Seewarte Hamburg]] ging aus der von Wilhelm von Freeden begründeten und bis [[1874]] von ihm geleiteten ''Norddeutschen Seewarte'' hervor und wurde auf Beschluß des Deutschen Bundesrates vom [[12. März]] [[1874]] zum [[1. Januar]] [[1875]] in eine Reichsanstalt umgewandelt. Im ersten Jahresbericht der Seewarte aus dem Jahr [[1878]] wurden die Aufgaben folgendermaßen definiert: | Die [[Deutsche Seewarte Hamburg]] ging aus der von Wilhelm von Freeden begründeten und bis [[1874]] von ihm geleiteten ''Norddeutschen Seewarte'' hervor und wurde auf Beschluß des Deutschen Bundesrates vom [[12. März]] [[1874]] zum [[1. Januar]] [[1875]] in eine Reichsanstalt umgewandelt. Im ersten Jahresbericht der Seewarte aus dem Jahr [[1878]] wurden die Aufgaben folgendermaßen definiert: |
Version vom 22. März 2008, 23:59 Uhr
Deutsche Seewarte Hamburg
Bereits 1865 hatte Georg v. Neumayer auf einer Versammlung der Deutschen Geographen in Frankfurt die Gründung einer Seewarte angeregt. Ab 1867 begann man mit der praktischen Umsetzung des Planes und konnte am 1. Januar 1868 den Betrieb in der Norddeutschen Seewarte aufnehmen. Die notwendige Vereinigung zwischen Meteorologie, der wissenschaftlichen Untersuchung maritimer Ereignisse und eine Prüfstelle für nautische Geräte und Chronometer in einer zentralen Behörde war zu dieser Zeit jedoch nicht gegeben. Die Entwürfe für Zentralisierung dieser Aufgaben wurden ab 1873 intensiv beraten.
Die Deutsche Seewarte Hamburg ging aus der von Wilhelm von Freeden begründeten und bis 1874 von ihm geleiteten Norddeutschen Seewarte hervor und wurde auf Beschluß des Deutschen Bundesrates vom 12. März 1874 zum 1. Januar 1875 in eine Reichsanstalt umgewandelt. Im ersten Jahresbericht der Seewarte aus dem Jahr 1878 wurden die Aufgaben folgendermaßen definiert:
„Die Erforschung der physikalischen Verhältnisse aller durch den Verkehr der Völker berührten Meere und der über denselben lagernden Atmosphäre, die praktische Verwerthung der dadurch gewonnenen Ergebnisse ist zur Entwicklung, zur Förderung und Sicherheit jenes Verkehrs unerlässlich. Damit dieser Grundgedanke fruchtbringend verwerthet werden könne, bedarf die Handelsmarine, welcher der Weltverkehr zur See in erster Linie anvertraut ist, um der ihr gestellten Aufgabe gerecht zu werden, einer wissenschaftlichen Institution, die sich ganz ihren Bedürfnissen mit Bezug auf Literatur, Arbeitsmethode und Instrumente der Navigation zu widmen in der Lage ist."
Am 14. September 1881 wurde das neue Gebäude der Deutschen Seewarte Hamburg auf dem Stintfang eingeweiht.
Abteilungen
Die Deutsche Seewarte war von Anfang an in vier Hauptabteilungen unterteilt:
- 1. Maritime Meteorologie
- 2. Prüfung von nautischen Instrumenten (Sextanten, Kompassen, Barometern etc.)
- 3. Zentralstelle für ausübende Wetterkunde
- 4. Prüfung von Chronometern und Präzisionsuhren.
In der Abteilung IV wurden die Prüfungen der Chronometer durchgeführt. Zur Prüfungskomission gehörte u.a. auch Richard Grießbach. Hier konnten Hersteller Ihre Schiffschronometer überprüfen lassen und Reeder bzw. Schiffsführer geeignete Chronometer erwerben. Zu dieser Abteilung gehörte auch der Zeitdienst deren wichtigste Aufgabe das Auslösen und die Kontrolle des funktelegraphischen Nauener Zeitsignales war. Die dazu notwendigen Geräte waren im sogenannten Zeitdienstzimmer untergebracht in dem eine vier Meter lange und zwei Meter hohe Schalttafel mit allen für den elektrischen Betrieb des Signaldienstes nötigen Ein- und Umschaltern installiert war.
Die Hauptuhren der Deutschen Seewarte
Die vier Hauptuhren der Deutschen Seewarte waren in einem besonderen Raum im Kellergeschoß der Seewarte mit doppelten Wänden und einer aus fünf verschiedenen Schichten bestehende Decke untergebracht. Der Zugang zu diesen Räumen erfolgte über besonders dicht schließende Doppeltüren. Diese baulichen Maßnahmen garantierten eine relativ gleichbleibende Temperatur im Rauminneren. Die vier Hauptuhren der Deutschen Seewarte waren an vier je zwei Meter hohen Granitpfeilern befestigt, die auf einem gemeinsamen Betonsockel ruhten:
- Riefler-Uhr Nr. 223 im Kupfertank
- Max Richter-Uhr Nr. 101
- Max Richter-Uhr Nr. 102
- Strasser & Rohde-Uhr Nr. 219.
Zur Förderung der Chronometerindustrie in Deutschland wurden jährlich Konkurenzprüfungen abgehalten, zu denen nur deutsche Uhrmacher zugelassen wurden.