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Version vom 29. November 2008, 01:26 Uhr
L'Epée, Uhrenfabrik
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Französische Spieldosen- und Uhrenmanufaktur
Auguste L'Epée kaufte 1833 eine Fabrik in Sainte-Suzanne (Gemeinde im Kanton Montbéliard) um dort eine Fertigung von Spieldosen zu begründen: Die Manufaktur L'Epée.
1839 ging Auguste L'Epée eine Partnerschaft mit dem Schweizer Spieluhrenhersteller Pierre-Henry Paur ein. Um die Produktionsprozesse der beiden Firmen zusammenzuführen können, kaufte L'Epée die Firmenanteile seines Partners auf. Die Produkte der Firma erlangten schnell einen guten Ruf weil die Qualität und Verarbeitung die Kunden überzeugte. 1857 entwickelte Auguste L’ Epée eine kleine Spieldose mit Walze und Schwengel, die vorzugsweise für Spielzeug und Schmuckchatullen verwendet werden konnte.
1859 beschäftigt die Fabrik bereits 150 Arbeitnehmer, die Jahresproduktion liegt zu dieser Zeit bei ca. 25.000 Spieldosen, 1870 hat das Unternehmen ca. 300 Arbeiter und fertigt ca. 40.000 Spieldosen pro Jahr.
Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870–1871 konnte die Produktion nicht fortgeführt werden, die Fabrik wurde besetzt und anschließend von den Preußen geplündert.
Nachdem Auguste L'Epée am 7. Februar 1875 verstarb, übernahmen seine zwei Söhne, Charles-Auguste und Henry das Unternehmen und führten es erfolgreich weiter. Bereits auf der Weltausstellung von 1878 in Paris wurden die Produkte des Unternehmens mit Medaillen geehrt. Auch auf den Ausstellungen von 1889 und 1900 in Paris, 1892 in Wien und 1902 in Hanoi konnte die Firma Preise erringen.
Mit dem Aufkommen der Tonwalzen und Schellackplatten für Grammophone kommen die Spieldosen langsam aus der Mode. Durch diese Entwicklung sieht sich auch L'Epée gezwungen, neue Produkte auf den Markt zu bringen. Die Entwicklung von Präzisionstechnik ist der Anfang für die Fertigung von Pendel- und von Reiseuhren. Um den stetig wachsenden Anforderungen gerecht werden zu können, werden 1950 neue Fabrikgebäude gebaut. Bis 1970 befindet sich das Unternehmen auf Erfolgskurs und beschäftigt auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung rund 600 Arbeiter.
Das Ende der Produktion in Saint Ursanne
Das Aufkommen der Quarzuhren bereitet auch den französischen Herstellern mechanischer Uhren zunehmend Schwierigkeiten. Zu dieser Zeit war die Firma L'Epée ein Zulieferer von Ersatzteilen für Peugeot, Siemens und AEG. Zu Beginn der sog. Quarz-Krise reagierte L'Epée sehr zögerlich auf mögliche Umstrukturierungen seiner Produktion. 1975 wird Manhurin Anteilseigner des Unternehmens. Bei L'Epée konzentrierte man sich wirklich nur auf die Uhr, diese Luxus-Reise-Uhren, die Offizierspendule - und auf diesem Gebiet wird die Firma die Nummer Eins unter den Markführern weltweit. Zu diesem Zeitpunkt verkauft man selbst Uhren mit einem Preis von bis zu 100.000 Franken. Einige solcher Modelle wurden speziell für die Hochzeit von Prinz Charles und Diana, oder anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II. in Frankreich gefertigt. Frankreichs Präsidenten überreichten solche Uhren gern ihren Staatsgästen als besonderes Präsent.
Um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten abzuwenden, versucht man mehrfach das Unternehmen umzustrukturieren. Doch dann verweigerten die Banken die finanzielle Unterstützung. Im Januar 1996 übernimmt ein Konkursverwalter die Leitung des Unternehmens. Ihm gelingt es jedoch nicht einen geeigneten Käufer zu finden. Anfang April 1996 wird der Konkurs verkündet. Das Unternehmen hat zu dieser Zeit etwas mehr als drei Millionen Euro Schulden angehäuft. Die verbliebenen 64 Angestellten wird zum Monat Mai gekündigt. Daraufhin besetzten 40 Arbeiterinnen die "L'´Epée" Uhrenfabrik für einen Zeitraum von genau fünf Monaten. Die damals 50jährige und parteilose Betriebsrätin Noelle Grimme leitete diese Aktion. Bereits 1977 war ein ähnlicher Versuch der Belegschaft - den Betrieb zu übernehmen und als Produktions-Genossenschaft fortzuführen - gescheitert. Die noch vorhandenen Bestände wurden auf Auktionen verkauft.
F.A. Gluck und Swiza
1999 wird der Markenname L'Epée von der englischen Uhrenhersteller F.A. Gluck gekauft. Von diesem Moment an wurden die Uhren unter dem Traditionsnamen in England hergestellt und und von dort in die ganze Welt verkauft. Die ehemaligen Firmengebäude in Frankreich werden durch einen privaten Investor aufgekauft.
Im November 2008 übernahm die Schweizer Firma Swiza mit Sitz in Delémont die Markenrechte an L'Epée. So kehrt ein berühmter Name zurück zu den Wuzeln seines Begründers. Neben seiner eigenen Marke "Swiza" besitzt die Firma auch die Markenrechte von Matthew Norman und ist mit diesen drei Marken der Weltmarktführer in diesem Uhrensegment.
Historische Uhren von L'Epée
Historische Uhren von L'Epée findet man heute unter anderem im Museum von Montbeliard und im Japy-Museum in Beaucourt.