Pfaff & Schlauder
Deutscher Hersteller von Spiral - und Zugfedern
Gegrundet von in 1890 von den Uhrmacher Gerson Pfaff (1860-1914). übernommen von Eugen Pfaff und Otto Pfaff. Nachher von Artur Paff, dem einzigen Sohn von Otto Pfaff.
In den 60 er Jahren des 19. Jahrhunderts vollzog sich in der Schwarzwälder Uhrenfertigung eine große Umwandlung. Fabriken entstanden und verdrängten mit ihren maschinell hergestellten Uhren die handwerklich gefertigten Einzelstücke. Die Gebrüder Junghans begannen 1861 mit ihrer Uhrenfabrik mit maschinell gefertigte Uhrenteilen. 1875 wurde die Uhrenfabrik Landenberger & Lang, die man als Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik oder kurz H.A.U. kennt gegründet. In diese unter großen persönlichen Opfern sich wandelnde Zeit wurde Gerson Pfaff am 11. Januar 1860 geboren. Sein Vater war Landwirt in Hinterstraß-Glashütte, heute ein Weiler der Gemeinde St. Märgen im Hochschwarzwald. Da die Landwirtschaft, wie so oft im Gebirge, nicht voll zur Ernährung der Familie ausreichte, fertigte Vater Felix noch Werkzeuge und Maschinen in eigener Werkstätte. Gerson Pfaff als nicht erbberechtigter Sohn kam als Hirtenjunge u.a. zu dem Bauern und Uhrmacher Rieder Anton Rieder ? in Neukirch bei Furtwangen. Dieser nahm den aufgeweckten Jungen bald in seine Werkstatt auf um ihn in die Kunst des Uhrmachens einzuführen.
Nach Beendigung seiner Lehrzeit konnte Gerson Pfaff mit Hilfe eines Stipendiums die Uhrmacherschule in Furtwangen besuchen. Es schlossen sich Gesellenjahre in der Schweiz und in Stuttgart an. 1883 trat er in Schramberg in die Firma Gebrüder Junghans ein. Bald wurde er zum Meister in der „Einzieherei“ bestellt. Der tägliche Umgang mit Unruhe und Spiralfeder bewegte den jungen Meister sich in Kürze selbständig zu machen. 1888 heiratete er Johanna Broghammer, gebürtig aus Triberg, die aber bei Verwandten in Schramberg aufwuchs. Am 29. März 1890 verließ er die Fa. Junghans und mietete sich im Herbst 1890 in der Kirnbachstraße 40 ein. Die Maschinen hatte er in den Monaten davor in der Mechaniker Werkstatt bei seinem Schwiegervater in Triberg selbst hergestellt. Sein Schwiegervater war mit ziemlicher Sicherheit Johann Broghammer. Diese stellte in September 1858 auf der Industrieausstellung in Villingen in Saal Nr. 4 eine Drehbank im Preis von 50 Gulden aus und erhielt für seine Beteiligung vom Großherzog eine "schriftliche Belobung für eine gute Drehbank". Dank eines erfolgreichen Anfangs, die Zahl der Mitarbeiter wuchs ständig, erwog man es bald ein neues, größeres Gebäude zu erwerben.
1894 verband sich Gerson Pfaff mit dem Schramberger Kaufmann Eugen Schlauder, der als Sohn einer gutsituierten Kaufmannsfamilie über die notwendigen Gelder verfügte, um die Grundstücke und Gebäude des in Konkurs geratenen Sägewerks Schweizer in der Berneckstraße 68-78 zu erwerben. Die Gebäude wurden abgerissen und 1894/95 wurde ein modernes Fabrikgebäude, welches auch die Nutzung der Wasserkraft erlaubte, für 25.000 Mark gebaut.
Die Firma gehört Jetzt wie Hugo Kern, Carl Haas GmbH und Franz Josef King KG zur Kern Liebers Gruppe.